Kostenlose Periodenprodukte verändern alles
Unterstützung aus Politik und Zivilgesellschaft
Wir haben mit Politiker:innen und Personen gesprochen, die sich bereits für kostenlose Periodenprodukte einsetzen. Weshalb sie sich gemeinsam mit uns für das Thema stark machen, erzählen sie hier:
Tampon Talk: Wir müssen reden!
Another period is possible – deswegen müssen wir dringend reden: über die Menstruation! Warum? Weil's wichtig ist. Und weil es viel zu wenig gemacht wird. Denn wenn über die Periode immer nur mit vorgehaltener Hand und voller Schamgefühl gesprochen wird, wie soll sie dann in der Öffentlichkeit, in der Politik, in der Medizin und anderen Bereichen Beachtung finden? Und ernst genommen werden?
In der von uns in Zusammenarbeit mit der feministischen Bildungsorganisation Pinkstinks produzierten Videoreihe „Tampon Talk“ sprechen fünf verschiedene Expert:innen über die Menstruation – von Aufklärung über Scham, Gesundheit bis hin zu Periodenarmut. Ab dem 28. Mai, dem Welt-Menstruationstag, gibt es die neuen Folgen im Zweiwochentakt. Bei Instagram und Facebook kannst du mitdiskutieren!
Folge 5
Mertcan Usluer, Arzt und Content CreatorFolge 4
Tamara, FLINTA Referat TU BerlinFolge 3
Sexologin Magdalena ZidiFolge 2
Maxi Bethge-Lewandowski, Gründerin Periodensystem e.V.Folge 1
Autorin und Aktivistin Franka FreiDas Aushängeschild für periodenfreundliche Toiletten!
Lasst uns öffentliche Orte sichtbar machen, die kostenlose Periodenartikel bereitstellen – mit unseren Stickern, die zum Beispiel an Tür oder Fenster eures Cafés, Restaurant oder andere öffentliche Einrichtung angebracht werden. Mit dem Sticker für periodenfreundliche Toiletten zeigen wir gemeinsam mit teilnehmenden Cafés, Bars und weiteren öffentlichen Einrichtungen, wie einfach zivilgesellschaftliches Engagement sein kann.
Und so geht's:
Für öffentliche Einrichtungen:
- bestückt eure öffentlichen Toiletten mit Menstruationsartikeln
- bestellt hier den kostenlosen Sticker
- bringt den Sticker am besten an Eingangstür, Fenster oder gut sichtbar im Innenbereich an
- und wenn ihr wollt, könnt ihr euch zusätzlich das Poster für die Toilettenkabinen herunterladen und anbringen
Für alle, die die Aktion unterstützen wollen:
- du kennst öffentliche und mit Tampons und/oder Binden ausgestattete WCs?
- dann mache die Einrichtung auf unsere Aktion aufmerksam, indem du den verantwortlichen Personen vor Ort davon erzählst
- oder hole dir kostenlos Sticker und Flyer, um sie der verantwortlichen Person direkt zu übergeben – aber bitte klebe sie nicht selbst an!
Periodensystem e.V. ist ein von Ehrenamtlichen geführter, deutschlandweit aktiver Verein, dessen Ziel es ist, gegen das Tabu rund um die Menstruation zu wirken und zu verschiedenen die Periode betreffenden Themen aufzuklären. Außerdem leistet der Verein niedrigschwellige Hilfe im Bereich Periodenarmut, indem verschiedene Organisationen mit Menstruationsartikeln versorgt werden. Periodensystem e.V. arbeitet dabei eng mit Unterkünften für wohnungslose Menschen und anderen Projekten zusammen. So wird garantiert, dass die Sach- und Geldspenden genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Mehr zur Arbeit des Vereins: https://perioden-system.com/
Bindende Forderungen
Mit unserer Kampagne „Another period is possible” setzen wir uns für Periodengerechtigkeit ein, insbesondere für die von jungen Menschen. Folgende Forderungen richten wir an die Politik:
- Schule: „Wir fordern kostenlose Periodenprodukte an weiterführenden Schulen! Der Zugang zu Sanitärversorgung und Hygiene ist ein Menschenrecht und frei verfügbare Hygieneartikel bieten Sicherheit. Darüber hinaus wird der Schulbesuch dadurch für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien barrierefreier.“
- Berufschule/Uni/FH: „Wir fordern Städte und Kommunen auf, für kostenlose Periodenprodukte an Berufsschulen, Universitäten und Fachhochschulen zu sorgen! Insbesondere für Auszubildende und Studierende, die meist nicht über viel Einkommen verfügen, sind Menstruationsprodukte eine finanzielle Belastung. Hier ist eine Entlastung ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung.“
- „Periodenarmut und Menstruationshygiene sind wichtige und ernstzunehmendes Themen, welche nicht auf Länderebene, sondern deutschlandweit bekämpft werden müssen. Wir brauchen gesetzliche Regelungen zur Bereitstellung kostenloser Periodenprodukte für junge Menschen und ein entschlossenes Handeln der Politik, um dies schnell und nachhaltig umzusetzen! Schottland ging mit gutem Beispiel voran und erließ ein Gesetz, das Bildungseinrichtungen und städtische Einrichtungen verpflichtet, "kostenlose Periodenprodukte für alle, die sie brauchen" zur Verfügung zu stellen. Möglich war dies, weil das Thema auf Bundesebene behandelt wurde.“
Anträge der Politik für kostenlose Menstruationsartikel
Hier haben wir einige Anträge von verschiedenen Parteien, Fraktionen oder Abgeordneten zusammengestellt, die sich bereits für den Zugang zu kostenlosen Menstruationsartikeln in ihrem Einzugsbereich eingesetzt haben. Diese können von Politiker:innen als Vorlage und Inspiration genutzt werden, um ebenfalls aktiv zu werden.
Dem Tampon ein Denkmal setzen
April, April! Wir haben Denkmäler in deutschen Städten (mithilfe von Fotomontage) mit Tampons versehen und die Bilder in als Aprilscherz verbreitet. Damit haben wir visuell auf die Problematik der Periodenarmut und unsere Forderung nach kostenlosen Periodenprodukten im öffentlichen Raum aufmerksam gemacht.
Unterstütze unsere globale Arbeit für Gleichberechtigung
Weltweit haben geschätzte 500 Millionen Mädchen und Frauen keinen Zugang zu Menstruationsprodukten. Das hat weitreichende Auswirkungen, etwa auf ihre Sicherheit, ihre Bildungschancen und ihre Gesundheit. Als Kinderrechtsorganisation mit einem Fokus auf Gleichberechtigung setzten wir uns in unserer globalen Projektarbeit auch dafür ein, Betroffene im Umgang mit der Periode zu unterstützen. Erfahre mehr darüber und hilf uns dabei!
Im Video erzählt Plan-Patenkind Priscilla aus Ghana, vor welchen Herausforderungen Mädchen und junge Frauen in ihrer Gemeinde mit ihrer Menstruation stehen. So hindert die Periode sie oftmals daran, zur Schule zugehen – etwa, weil sie keinen Zugang zu Hygieneprodukten haben.