Informieren
  1. Magazin
Sie haben Fragen?

Unser Team in der Patenbetreuung beantwortet gerne Ihre Fragen rund um Briefe und Geschenke an Ihr Patenkind.

Mo. - Fr.
08:30 - 18:00 Uhr
Wir helfen u.a. Frauen in Tansania, mit Mikrokrediten und Schulungen erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten. © Plan International / Abdul Mohamed
Wir helfen u.a. Frauen in Tansania, mit Mikrokrediten und Schulungen erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten. © Plan International / Abdul Mohamed

Mikrokredit erfolgreich ermöglichen

Überleben hängt von finanziellen Mitteln ab. Bildung und Chancen auch. Menschen, die von Armut betroffen sind, kämpfen täglich darum, ihre Grundbedürfnisse zu sichern – viele scheitern. Besonders die schwächsten Gesellschaftsmitglieder, allen voran Kinder und Frauen, leiden unter den Folgen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr etwa 13 Millionen Mädchen und Jungen an den Folgen von Armut. Wir möchten dies ändern.

Wissenswertes zur Mikrofinanzierung

Um das Leben dieser Menschen zu verbessern, ist die Reduzierung von Armut eine Grundvoraussetzung. Mikrofinanzierung hat sich dabei als effektives Instrument der Entwicklungszusammenarbeit erwiesen.

Mikrofinanzierung bezeichnet den Programmansatz, in Ländern mit einem wenig entwickelten Bank- und Finanzwesen und dort vor allem für die ärmsten Bevölkerungsgruppen, ein alternatives Finanzsystem zu etablieren. Denn im Vergleich zu Deutschland, wo ein Großteil der Bevölkerung ein Girokonto besitzt, bargeldloses Zahlen mit Girocard oder Kreditkarte verbreitet ist und Internetbanking schnelle Geldtransfers von zu Hause ermöglicht, haben die Menschen in vielen Teilen der Welt keinen Zugang zu den grundlegendsten Finanzdienstleistungen. Das besondere an Mikrofinanzierung ist die Verbindung von wirtschaftlichen und sozialen Aspekten.

Kofi Annan, damaliger UN-Generalsekretär, sagte 2005, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Kleinkredite: „Unsere größte Herausforderung ist es, die Hindernisse zu beseitigen, die Menschen vom Zugang zu Finanzdienstleistungen ausschließen (...) Wir müssen einen inklusiven Finanzsektor aufbauen, welcher den Menschen ermöglicht, ihr Leben selber zu verbessern.

Dies ist im Kern das Ziel von Mikrofinanz-Initiativen. Einkommensschwachen Familien, vor allem in Entwicklungsländern, fehlen häufig die nötigen finanziellen Mittel, um sich und ihre Familien zu versorgen. Sie verfügen selten über Ersparnisse, die sie in ihre Zukunft investieren können, um aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen. Für viele bieten Geldverleiher die einzige Möglichkeit, einen Kredit zu erhalten – zu extrem hohen Zinsen. Mittellose Menschen erhalten in der Regel keine Bankkredite, denn ihnen fehlen die Sicherheiten. Zudem stellt die Vergabe von kleinen Summen für die Banken einen hohen organisatorischen Aufwand dar, so dass die meisten auf diese Dienstleistung verzichten. Weltweit haben die einkommensschwächsten Familien nur in seltensten Fällen Zugang zu Finanzdiensten. Drei Milliarden Menschen bleibt der Zugang bisher verwehrt.

Hilfe zur Selbsthilfe durch Mikrodarlehen

Ein Mikrokredit kann einkommensschwachen Familien helfen, ihr Einkommen zu steigern. Mittelfristig hat dies Auswirkungen auf viele Lebensbereiche. Denn Armut bedeutet nicht nur Geldmangel. Ein höheres Einkommen ermöglicht Familien zum Beispiel, sich besser zu ernähren, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen. Mikrofinanzierung ist als Instrument der Entwicklungszusammenarbeit deshalb einmalig, weil es Menschen hilft, sich selbst zu helfen.

Auswirkungen von Mikrofinanzprojekten lassen sich in folgenden Bereichen feststellen:

Mikrofinanzierungsinitiativen richten sich in erster Linie an einkommensschwache Haushalte und liefern damit einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung. Der Zugang zu Krediten und die Möglichkeit, Geld anzusparen verschafft Haushalten wirtschaftliche Sicherheit. Davon profitieren auch die Kinder.

Die Möglichkeit, finanzielle Rücklagen zu erwirtschaften und zu deponieren, hilft Familien in Notfällen (zum Beispiel Ernteausfall durch Dürre, Erkrankung eines oder einer Erwerbstätigen etc.) weiterhin ihre Grundbedürfnisse befriedigen zu können.

Durch den Zugang zu einem Startkapital wird vielen Kleinstunternehmer:innen der Aufbau eines eigenen Betriebs ermöglicht. Mit dem Kauf eines Nutztiers oder einer Nähmaschine steigt das Einkommen der Familie. Das Darlehen kann von den neuen Einnahmen abbezahlt werden. Andere nutzen die Kredite dazu, ihre bereits bestehenden Geschäfte auszubauen. Sie stellen beispielsweise neue Arbeitskräfte ein.

Mikrofinanzinitiativen richten sich in den meisten Fällen an Frauen. Die Struktur vieler Haushalte ändert sich, wenn nicht mehr allein der Mann Geld verdient, sondern auch die Frau über Kapital verfügt. Sie kann auf Entscheidungen Einfluss nehmen und ist weniger abhängig von ihrem Partner. Die Frauen tauschen sich mit anderen Mitgliedern von Spargruppen und Dorfbanken aus und bauen sich dadurch wichtige Netzwerke auf. Durch ihre (oftmals neue) Position als Einkommenserwerberin entwickelt so jede Frau ein größeres Selbstbewusstsein und ein höheres soziales Ansehen. Zudem sind Frauen zuverlässiger in der Rückzahlung von Krediten als Männer und sie investieren in der Regel die Gewinne in die Zukunft ihrer Familien. Erfahrungen zeigen, dass dies von zentraler Bedeutung ist, um die Lebensbedingungen in den ärmeren Gegenden zu verbessern. Frauen investieren ihr Einkommen in die Schulbildung und Gesundheit ihrer Kinder. Dadurch wird eine nachhaltige Entwicklung möglich.

Mädchen und Jungen profitieren von Mikrofinanzierungsinitiativen hauptsächlich indirekt, wie sich im Folgenden zeigt:

  • sie erhalten regelmäßiger nahrhafte Mahlzeiten
  • sie wachsen gesünder auf, weil Eltern Medikamente zahlen und sich besser informieren können
  • sie leben in einer gesünderen Umgebung
  • sie wachsen in Familien auf, die weniger von häuslicher Gewalt geprägt sind
  • ihre Eltern erlernen neue Verhaltensweisen, zum Beispiel sparen, finanzielle Planung etc.
  • die Einschulungsraten steigen und Kinder werden weniger von der Schule genommen, um zu arbeiten

Ja, ich möchte Kindern und ihren Familien helfen!


Wie fördert Plan die Mikrofinanzierung?

In Guatemala starteten wir von Plan International ein Pilotprojekt zur Mikrofinanzierung. © Plan International
Im Zuge der COVID-19-Pandemie unterstützten wir von Frauen geführte Unternehmerprojekte. Wir haben 80 Frauen aus verschiedenen Gemeinden in Guayas und Los Ríos mit notwendigen Materialien versorgt, um Gesichtsmasken herzustellen.

Mikrofinanzierung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Derzeit arbeiten wir von Plan International in mehreren Ländern mit verschiedenen Partnerorganisationen zusammen. Diese lokalen Mikrofinanzdienstleister haben mehr als 327.000 aktive Mitglieder, über 80 Prozent davon sind Frauen. Internationale Standards gelten bei der Planung, Durchführung und Evaluierung der Programme. Zusätzlich liegen der Arbeit weitere wichtige Prinzipien zugrunde:

Das Kinderhilfswerk ...

  • ... konzentriert sich vor allen auf die einkommensschwächsten Gesellschaftsschichten und dabei vor allem auf Frauen
  • ... arbeitet in enger Kooperation mit lokalen Mikrofinanzorganisationen, Entwicklungsbanken, Kreditanstalten, Dorfbanken sowie mit internationalen Mikrofinanzdienstleistern oder unterstützt bereits bestehende, indigene Sparsysteme
  • ... verbindet Finanzdienstleistungen mit anderen Maßnahmen wie Alphabetisierungskursen, Berufsvorbereitungen oder Schulungen in Betriebswirtschaft („Mikrofinanz Plus“ s.u.)
  • ... legt besonderen Wert darauf, dass die Projekte nachhaltig sind und langfristig von den Gemeinden selber getragen werden
  • ... berücksichtigt bei der Implementierung seiner Programme drei Ebenen: die Makroebene (das Rechts- und Bankensystem), die Mesoebene (Mikrofinanznetzwerke, Kreditanstalten) und, als wichtigste, die Mikroebene (Dienstleistungen für Gemeinden und Individuen)

Mikrofinanz Plus

Mikrofinanz Plus

Mikrofinanz Plus, ein Ansatz, bei dem Plan Finanzdienstleistungen mit anderen Programmbereichen verbindet, ist die am häufigsten verfolgte Programmstrategie. Je nach Projekt gehen Finanzdienstleistungen mit Gesundheits-, Bildungs- oder einkommensschaffenden Maßnahmen einher. Dies ermöglicht eine nachhaltige Einkommenssicherheit, von der die ganze Familie profitiert.


Ja, ich möchte Kindern und ihren Familien helfen!


Patenschaft für ein Kind
Patenschaft mit Plan - Zukunft schenken

Als Kind in einem Entwicklungsland geboren zu werden, bedeutet für die meisten von ihnen lebenslange Armut und Chancenlosigkeit. Mit der Übernahme einer Kinderpatenschaft für eines dieser Kinder schenken Sie ihm die Chance auf eine selbstbestimmte Kindheit und bessere Zukunft. Vor allem Mädchen sind in vielen Kulturen oft benachteiligt und brauchen unsere Unterstützung. Mit einer Patenschaft für ein Kind erhöhen Sie gerade für Mädchen die Chance, gut ausgebildet und besser versorgt zu werden. Ziel ist es zudem auch den Familien der Patenkinder neue Perspektiven zu geben und somit dazu beizutragen, Fluchtursachen mindern zu können. Werden auch Sie Pate!

Wir helfen Familien ein gesichertes Einkommen zu beziehen. © Plan International / Simon Sticker
Nachhaltig Familieneinkommen sichern

Nahrungsmittelsicherheit und ein ausreichendes Familieneinkommen sind wichtige Voraussetzungen für die gesunde Entwicklung von Mädchen und Jungen. Plan International setzt sich aktiv für eine langfristige wirtschaftliche Verbesserung und Sicherung des Familieneinkommens ein.

Wir möchten Kindern eine Kindheit ermöglichen. Helfen Sie uns dabei, indem Sie eine Patenschaft übernehmen. © Plan
Wie Plan International arbeitet

Plan International ist eine religiös und weltanschaulich unabhängige Hilfsorganisation, die sich weltweit für die Chancen und Rechte der Kinder engagiert: effizient, transparent, intelligent. Seit mehr als 80 Jahren arbeiten wir daran, dass Mädchen und Jungen ein Leben frei von Armut, Gewalt und Unrecht führen können. Dabei binden wir Kinder und Jugendliche in über 70 Ländern aktiv in die Gestaltung der Zukunft ein.