Unter Wirkungen verstehen wir bei Plan International Veränderungen im Lebensumfeld der Zielgruppen, also auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft. Bei den Projekten beginnen Wirkungen mit einer Veränderung von Kenntnissen, Einstellungen und/oder Fähigkeiten der Zielgruppen. Hier setzen die Vorhaben der Kinderrechtsorganisation Plan International an: Mittel- und langfristig sollen sie zu Veränderungen beim Verhalten, zu sozialem und strukturellem Wandel und letztlich zur Verbesserung der Lebenslage der Zielgruppen beitragen.
Wirkungsorientierung bedeutet, dass bereits während der Planungsphase eines Projekts konkrete Wirkungsziele formuliert werden. An diesen Zielen richtet sich die gesamte Arbeit des Projekts aus. Im Verlauf der Umsetzung (siehe Grafik unten) wird regelmäßig geprüft, ob sich das Vorhaben den formulierten Wirkungszielen annähert.
Zentral für die Teams bei Plan International sind immer die Kinderrechte, die wir bei unseren Aktivitäten einhalten und fördern, sowie das beständige Hinwirken auf die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Die bei der Planung formulierten Wirkungsziele können anhand sogenannter Indikatoren geprüft werden. Ein Indikator kann beispielsweise der Prozentsatz der Schwangerschaften im betreffenden Projektgebiet sein, die von medizinischen Fachkräften begleitet werden. Um Veränderungen hinsichtlich des Projektziels festzustellen, wird die Ausgangssituation bei den Indikatoren dokumentiert (Baseline). Darauf aufbauend werden für die Indikatoren Zielgrößen (Erfolgskennzahlen) festgelegt.
Während des Projektverlaufs erheben die Plan- bzw. Projekt-Teams regelmäßig Daten für die Indikatoren und können so Tendenzen in Bezug auf die Zielerreichung erkennen. Beim Projektabschluss (Endline) wird in der Regel eine Schlussevaluierung durchgeführt, die sich an den international geltenden Evaluierungskriterien des Entwicklungsausschusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD-DAC) orientiert. Die DAC-Evaluierungskriterien umfassen Relevanz, Kohärenz, Effektivität, Effizienz, Impakt und Nachhaltigkeit.
Die projektbegleitende Analyse von Wirkungen durch Monitoring- und Evaluierungsmaßnahmen (M&E) nimmt eine zentrale Rolle bei unserer wirkungsorientierten Projektsteuerung ein. Durch sie lassen sich Schlussfolgerungen ziehen und Anpassungen im Projektverlauf vornehmen, sofern erforderlich. Da die Veränderung der Lebensqualität aller Gemeindemitglieder – insbesondere der Kinder – von vielen Faktoren abhängt, werden im Rahmen dieser Analysen auch externe Einflussfaktoren berücksichtigt, etwa eine neue Gesetzeslage.
Die Schlussfolgerungen aus den Maßnahmen für M&E dienen neben der Anpassung laufender Projekte der Planung neuer Vorhaben. So entsteht ein Projektkreislauf (siehe Grafik), in dem Erkenntnisse genutzt werden, um den Zielen auf Projekt- und Programmebene gemäß der strategischen Ausrichtung systematisch näherzukommen.
Im weltweiten Plan-Verbund gelten bei der Qualitätssicherung global gesetzte Standards für Monitoring und Evaluierung (M&E). Seit 2020 wird ein darauf spezialisiertes IT-System in allen Länderbüros von Plan International eingeführt. Es kombiniert Projektmanagement, Monitoring, Evaluierung, Forschung (Research) und Erfahrungen (Learning). Dieses sogenannte PMERL-System ermöglicht es den Fachleuten, die Ergebnisse ihrer Arbeit sowohl projektbezogen als auch pro Land und Region auszuwerten. Plan International kann dadurch als Gesamtorganisation institutionell lernen und von einem gestärkten fachlichen Austausch im Projektkreislauf profitieren.