Rund 16 Millionen ehrenamtlich engagierte Menschen sind in Deutschland aktiv. Auch die Kinderrechtsorganisation Plan International kann in Deutschland auf die bundesweite Unterstützung von Freiwilligen zählen: Mehr als 1.000 Ehrenamtliche sind in fast 100 Aktionsgruppen in ihren Heimatstädten im Einsatz, um die Arbeit von Plan International für Kinder, Jugendliche und ihre Gemeinden in Afrika, Asien und Lateinamerika zu unterstützen und sichtbar zu machen.
Das Engagement der Plan-Aktionsgruppen ist vielseitig: In ihren Städten und Gemeinden veranstalten die Ehrenamtlichen Benefizkonzerte und Lesungen, organisieren Spendenläufe, Bazare und Kinderfeste, knüpfen Kontakt zu lokalen Politiker:innen sowie Medien und kooperieren mit Schulen und Unternehmen. Darüber hinaus informieren sie über die Arbeit von Plan International und gewinnen auf diese Weise neue Pat:innen. Grund genug, um dieses vielfältige Engagement zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember einmal genauer anzuschauen.
Seit 2023 gibt es auch in Ingolstadt eine Plan-Aktionsgruppe. Karin Kaufmann, die in der Umgebung der oberbayerischen Stadt lebt, hat die Gruppe dieses Jahr ins Leben gerufen. Im Plan Post-Interview berichtet sie über ihr Engagement:
Wie bist du auf Plan International gekommen?
Karin Kaufmann: Auf Plan und das Patenschafts-Modell bin ich über eine Anzeige mit Ulrich Wickert aufmerksam geworden. Kurz zuvor hatten wir einen brasilianischen Freund besucht, der uns viel von dem Leben in den Favelas erzählt hat. Das hat uns sehr berührt. Und kam die Idee auf, ein Mädchen in Brasilien zu unterstützen. Seit fast zehn Jahren haben wir nun auch ein Patenkind in Uganda, das ist so alt wie unsere größere Tochter. Wir sind in regelmäßigem Austausch und unsere Töchter interessieren sich sehr für das Leben unserer Patenkinder.
Wie kam es zu der Gründung der Aktionsgruppe in Ingolstadt?
Ich wollte mich schon seit längerer Zeit in einer Aktionsgruppe für die Arbeit von Plan engagieren. Die gab es in Ingolstadt noch keine. Als mein Partner und ich dann die Einladung zu einem Plan-Abend in Ingolstadt erhielten, waren wir natürlich dabei – verbunden mit der Hoffnung, dass sich noch andere Interessierte finden. Da sich an diesem Abend niemand gemeldet hat, haben mein Partner und ich die Initiative ergriffen und gleich mit Uschi Becker noch eine weitere Unterstützerin gefunden.
Wie ist die Gruppe zusammengesetzt?
Wir sind rund 20 Mitglieder und bilden alle Altersstufen ab: Das beginnt bei unseren Töchtern im Teenie-Alter, die sich um unseren Social-Media-Content kümmern, bis zu über 80-Jährigen.
„Es ist schön, ein Teil der Plan-Gemeinschaft zu sein.“
Warum ist es dir wichtig, dich für Plan zu engagieren?
Ich war schon immer sehr von der Arbeit von Plan überzeugt. Es ist alles einfach stimmig und auf eine nachhaltige Verbesserung der Umstände vor Ort ausgelegt. Man merkt, dass immer im Sinne der Patenkinder und ihrer Gemeinden gehandelt wird. Ich finde den Austausch mit unseren Patenkindern sehr wertvoll, auch die Möglichkeit, kleine Geschenke aus dem Plan Shop zu senden oder das Patenkind zu besuchen. Besonders am Herzen liegt mir das Thema Chancengleichheit: Jedes Mädchen sollte Zugang zu Bildung erhalten und selbst über ihr Leben bestimmen können. Deshalb habe ich mich ganz besonders auf unsere Aktionen zum Weltmädchentag gefreut, die dann auch ein voller Erfolg waren!
Welche Aktionen habt Ihr schon auf die Beine gestellt?
Unsere erste Aktion war sportlich: Im Rahmen der Plan-Kampagne „Kinder brauchen Fans!“ waren wir nicht nur mit einem Infostand und Dosenwerfen beim Firmenlauf in Ingolstadt dabei, sondern haben auch gleich selbst mit einem Teil der Gruppe am Lauf teilgenommen. Diese erste Aktion hat uns gleich zusammengeschweißt! Beim Fest der Kulturen in Ingolstadt haben wir dann neben unserem Infostand mit Kindern Upcycling Papppüppchen gebastelt. Das hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht.
„„Schon die erste Aktion hat uns zusammengeschweißt.““
Was spricht dafür, sich in einer Plan-Aktionsgruppe zu engagieren?
Kinder brauchen Fans! Allein schon in den wenigen Monaten habe ich bemerkt, wie viel Freude es macht, die Idee von Plan weiterzutragen, die Arbeit von Plan zu unterstützen und so die Welt ein bisschen besser zu machen. Außerdem lernt man viele tolle Leute kennen. Wir haben in unserer Aktionsgruppe viel Spaß beim Planen und Durchführen der Aktionen. Jeder leistet einen ganz individuellen Beitrag. Es ist schön zu sehen, was entstehen kann, wenn sich unterschiedliche Erfahrungen und Stärken zu einer Gemeinschaft fügen.
Auch die Unterstützung aus dem Plan-Büro in Hamburg ist großartig. Vor allem das Team der AG-Koordination hat uns beim Start als Gruppe sehr geholfen. Wir wurden zudem sehr herzlich in der Plan-Aktionsgruppen-Community aufgenommen. Hier haben wir auch schon sehr viel Unterstützung und gute Inspirationen erhalten.
„Das Thema Chancengleichheit liegt mir sehr am Herzen.“
Welche Bedeutung hat die AG Ingolstadt für dich?
Es ist schön, Teil der Plan Gemeinschaft zu sein und mit dem eigenen Engagement einen Beitrag leisten zu können. Ich bin sehr glücklich, dass wir den Mut gefasst und den Anfang gemacht haben. Daneben habe ich auch noch sehr viel über Social Media und das Designen einer Webseite gelernt.