Spannungsfeld Männlichkeit

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Globales Engagement von Plan International

„Champions of Change“-Programm für Gleichberechtigung und positive Männlichkeit 

Vor zehn Jahren hat Plan International das „Champions of Change“-Programm ins Leben gerufen. Es unterstützt Mädchen und junge Frauen darin, eine selbstbestimmtes Leben zu erreichen und bezieht Jungen und Männer aktiv in die Arbeit für Gleichberechtigung ein. Jungen und Männer werden zudem ermutigt, eine selbstbestimmte und positive Männlichkeit zu leben. Derzeit gibt es 117 „Champions of Change“-Projekte in insgesamt 46 Plan-Programmländern. 51.285 Mädchen und 48.016 Jungen nahmen bis Ende 2022 an dem Programm teil. Jedes Jahr kommen im Schnitt weitere 7.000 Mädchen und 5.000 Jungen dazu.

Ein Vater hält seine kleine Tochter auf dem Arm
Ecuador: „Väter, die sich einbringen“

In Lateinamerika ist es nicht üblich, dass Männer sich an der Kinderbetreuung und Erziehung beteiligen – das gilt, wie auch die Hausarbeit, als reine Frauensache. Dieses traditionelle Rollenbild ist für alle Beteiligten schädlich und schränkt sie ein: Frauen sind dadurch an den Haushalt gebunden, können nicht arbeiten und sind finanziell abhängig vom Ehemann. Männer verspüren den Druck, Versorger ihrer Familie zu sein und fühlen sich oft nicht frei, Gefühle gegenüber ihren Kindern zu zeigen und gesunde, liebevolle Beziehungen zu ihnen aufzubauen. 

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Ecuador: „Väter, die sich einbringen“

Plan International Ecuador arbeitet in 600 Gemeinden mit Vätern zusammen, um sie zu ermutigen, sich aktiv an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen. Die landesweite Kampagne „Väter, die sich kümmern“ („Papás que cuidan“) stärkt das öffentliche Bewusstsein dafür, wie wichtig und prägend eine positive Vaterrolle für die Entwicklung eines Kindes vor allem in seinen ersten Lebensjahren ist.

Ein besonderer Fokus des Projekts war die Stärkung der Elternkompetenzen. In diesem Zuge beschäftigten sich Väter auch mit gesunder Ernährung, Gesundheitsversorgung und frühkindlicher Förderung.

Drei Jungen halten sich im Arm
Ghana: Erfolgreiche Väterclubs

In einem länderübergreifenden Projekt (neben Ghana auch Nigeria, Bangladesch und Haiti) wurden Väterclubs zur Förderung positiver Maskulinität eingeführt. Mit Unterstützung von lokalen Partnern wurden insgesamt 1.041 dieser Clubs gegründet, in denen sich über 15.000 Väter zusammenfanden, die bereit waren, ihre traditionellen Rollenmuster als Ehemann und Vater zu reflektieren. Unter Anleitung männlicher Trainer und in geschützten Räumen konnten auch sensible Themen wie Gewalt und Sexualität offen angesprochen werden.

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Ghana: Erfolgreiche Väterclubs

Die Beziehung zu ihren Frauen und Kindern verbesserte sich für die Projektteilnehmer spürbar. Sie lernten, offene über ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, was von ihren Familien sehr wertgeschätzt wurde. Die brachten sich außerdem aktiv in die Erziehung ihrer Kinder ein und unterstützten ihre Frauen bei häuslichen Tätigkeiten. Väter erlaubten ihren Töchtern infolge des Projektes eher, eine weiterführende Schule zu besuchen, weil sie die Beweggründe der Mädchen nach Bildung besser verstanden. Es gab insgesamt weniger Streit und Übergriffe.

Männer wie Frauen bewerteten nach Abschluss des Projekts das Engagement der Männer jedoch zum Teil eher als „Hilfe“ oder „Unterstützung“, und nicht als gemeinsame, gleich verteilte Verantwortung unter Partner:innen.

Vier Kleinkinder stehen in einer Reihe
Bangladesch: Kindergärten ohne Stereotype

In Cox's Bazar liegt eines der größten Gebiete für Geflüchtete weltweit. Dort leben nach Schätzungen mehr als 900.000 Menschen aus der Volksgruppe der Rohingya. Plan International hat 110 Betreuungszentren für Kinder eingerichtet, davon 80 in Siedlungen der Rohingya und 30 in Gemeinden der lokalen Bevölkerung. In den Zentren wird  Vorschulbildung nach genderinklusivem Ansatz angeboten: Mädchen und Jungen dürfen frei wählen, was und mit wem sie spielen wollen.

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Bangladesch: Kindergärten ohne Stereotype

Schon sehr kleine Kinder lernen Geschlechterstereotype durch das Verhalten der Eltern und orientieren sich häufig daran. Plan International ist es daher wichtig, Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren durch spielerische Aktivitäten ohne einschränkende Geschlechterstereotype auf die Grundschule vorzubereiten.

Ziel des Projekts war, eine integrative und gendersensible Blidung sowohl für Rohingya-Kinder als auch Kinder in den aufnehmenden Gemeinden einzuführen.

Statement zur Umfrage

Die Ergebnisse der Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit“ rütteln auf. Wir haben uns zu dem Thema mit verschiedenen Institutionen ausgetauscht, die die Ergebnisse entweder aus der Sicht der Betroffenen oder aber aus der Sicht der Arbeit mit Tätern einordneten. Unsere Umfrage zeigt, dass wir in Deutschland unter jungen Männern ein Thema mit stereotypen Rollenbildern haben. Wir würden uns wünschen, wenn unsere Umfrage zum Anlass genommen würde, darüber in den gesellschaftlichen Diskurs zu gehen. Initiativen wie #DieNaechste zeigen die große Dringlichkeit dieses Themas.  

Zum Hintergrund: Plan International Deutschland hat über das Marktforschungsinstitut transpekte und den Online-Panelbetreiber Mo-Web vom 09.03.2023 bis 21.03.2023 eine standardisierte Online-Befragung von 1.000 Männern sowie 1.000 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren zu Themen wie Gefühle, Umgang in Beziehungen, Job & Familie, Bewertung anderer männlich gelesener Gruppen, Gewalt sowie Rollenbilder durchführen lassen. Es handelt sich um eine repräsentative Umfrage.

Die Stichproben waren bevölkerungsrepräsentativ nach Altersgruppen (18-24 Jahre, 25-29 Jahre und 30-35 Jahre), nach Bildungsgrad (Menschen mit gar keinem bis Realschulabschluss und mit Abitur oder Hochschulabschluss) und nach den Regionen Nord, Süd, West, Ost aufgebaut.

Online-Umfragen sind mittlerweile die häufigste Umfrageart: 57 Prozent aller Umfragen der Mitglieder des Branchenverbandes ADM waren im Jahr 2021 Online-Interviews.

Panelbetreiber verfügen über einen Pool an teilnahmebereiten Menschen, die per E-Mail über einen Link zu Umfragen eingeladen werden können. Teilnehmende können sich Umfragen nicht selbst aussuchen, sondern werden dazu eingeladen und erfahren erst beim Ausfüllen der Fragebögen, zu welchem Thema sie sich äußern sollen. Der Link zur Umfrage ist dabei nur einmal gültig, andere Personen können darüber nicht zusätzlich an der Umfrage teilnehmen.

Ergebnisse

Grafik Umfrage Männlichkeiten

Deutschland ist in der jungen Generation immer noch weit entfernt von echter Gleichberechtigung. Jeder zweite junge Mann sieht sich in der Rolle des Ernährers der Familie – auf Kosten der Frau. Jeder Dritte wird gegenüber Frauen schon mal handgreiflich, um ihnen Respekt einzuflößen und ebenfalls die Hälfte der jungen Männer in Deutschland ist der Überzeugung, dass Männer schwach und angreifbar seien, wenn sie Gefühle zeigten.

Das sind die zentralen Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit – So ticken junge Männer zwischen 18 und 35 in Deutschland“, an der jeweils 1.000 Männer und Frauen teilgenommen haben.

Die gesamte Befragung finden Sie hier:

Spannungsfeld Männlichkeit | (Langversion)
Zusammenfassung | (Kurzversion)

Männlichkeit und Gleichberechtigung

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