Fußball macht Mädchen stark
Mit einem Mädchenfußball-Projekt haben wir von Plan International Deutschland Mädchen in Brasilien gestärkt. In 16 Projektgemeinden in Codó und São Luís nahmen mehr als 800 Mädchen regelmäßig an Fußballtrainings teil. In angeschlossenen Workshops lernten sie, sich für ihre Rechte einzusetzen und geschlechtsspezifische Rollenbilder aufzubrechen. Höhepunkte des Projektes waren die regelmäßig stattfindenden Fußballturniere. Sie förderten das Selbstbewusstsein der Spielerinnen und stießen gleichzeitig auf die positive Resonanz der Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Mädchen viel Anerkennung für ihre Leistungen zollten.
Unsere Projekterfolge
Die Erfolge
- 833 Mädchen haben in regelmäßigen Trainings ihre sportlichen und sozialen Fähigkeiten verbessert
- In Workshops schärften sie ihr Verständnis zu Menschenrechten, stereotypen Rollenbildern sowie sexuellen und reproduktiven Rechten
- Mehr als 800 Eltern wurden für Gender-Themen, Gleichberechtigung und Partizipation sensibilisiert
Prüfung und Bewertung
Am Ende des Projektes wurde eine ausführliche Evaluierung durchgeführt, welche die Auswirkungen des Projektes in den Gemeinden untersuchte. Im Vergleich zur Grunddatenerhebung, die zu Projektbeginn durchgeführt worden war, zeigten sich zum Projektende deutlich positive Veränderungen.
So ist unter anderem erkennbar, dass die Projektaktivitäten die Rollenbilder von Männern und Frauen in der Gesellschaft aufgebrochen haben. Waren zu Projektbeginn noch 46 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Mädchen an bestimmten Aktivitäten nicht teilnehmen sollten, weil sie für Jungen bestimmt seien, waren am Ende des Projektes nur noch 23 Prozent dieser Meinung. Auch die Vorbehalte gegenüber homosexuellen Menschen haben sich deutlich reduziert: Die Zahl derer, die sagten, dass sie niemals eine homosexuelle Person als Freund oder Freundin haben könnten, sank im Projektzeitraum von 31 auf 13 Prozent.
Gleichzeitig hat die Evaluierung gezeigt, dass sich Vorurteile und geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen nur langsam ändern. „Wir gehen zu den Fußballspielen der Jungen, aber unsere Eltern und Brüder kommen nicht zu unseren Spielen“, so berichtet ein Mädchen. „Sie sagen, dass Mädchen nichts von Fußball verstehen, aber ich sage ihnen, dass sie nicht wissen, wovon sie reden.“
Dieses Beispiel zeigt aber auch das gestärkte Selbstbewusstsein der Mädchen. Vor allem durch ihr Vordringen in angebliche „Jungs-Domänen“ fördern sie die Gleichberechtigung in ihren Gemeinden und sorgen dafür, dass ihre Rechte geachtet und besser geschützt werden.
Das Projekt in der Übersicht
Projektregion:
Codó und São Luís im Bundesstaat Maranhão (Brasilien)
Projektlaufzeit:
Dezember 2012 – Dezember 2015
Ziel:
Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Partizipation von Jungen und Mädchen sowie deren Eltern in sechs Großgemeinden der Regionen Codó und São Luís soll gefördert werden.
Maßnahmen:
- wöchentliche Fußballtrainings sowie theoretischer Unterricht zu Themen wie "Gleichberechtigung, "Schutz vor Gewalt" oder "Gemeindepartizipation" für zirka 800 Mädchen
- Einrichtung eines Plan Jugendbeirats in Brasilien
- Informationsveranstaltungen und Workshops für Eltern zu den Projektaktivitäten sowie zum Thema "Genderfragen"
Was wir in Brasilien erreicht haben
Ziel dieses Projektes war es, die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie die Partizipation von Mädchen und Jungen sowie deren Eltern in sechs Großgemeinden der Regionen Codó und São Luís zu fördern. Dort, im Nordosten des Landes, wo Armut und der Mangel an beruflichen Chancen besonders deutlich zu Tage treten, setzten wir uns zum Ziel, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken. Noch bis in die 80er Jahre war Fußball für Frauen in Brasilien gesetzlich verboten. Mit diesem Projekt sollten mehr Mädchen die Möglichkeit erhalten, die positiven Eigenschaften dieses Sportes kennenzulernen. Mit Hilfe der breit angelegten Maßnahmen trugen wir dazu bei, bestehende Rollenbilder und Stereotype aufzubrechen und die Rechte der Mädchen und Frauen zu stärken.
Insgesamt nahmen 833 Mädchen regelmäßig an Fußballtrainings teil und lernten dabei Teamgeist, Fairplay und ihre Stärken kennen. In Workshops setzten sie sich mit ihren Rechten, geschlechtsspezifischen Rollenbildern und sexueller Gesundheit auseinander und stärkten gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein. Sie wissen nun, wie sie sich für ihre Rechte einsetzen können und erkennen, wenn diese verletzt werden. Außer den Mädchen nahmen auch Eltern, Lehrkräfte und andere Gemeindemitglieder an den Projektaktivitäten teil und beschäftigten sich intensiv mit den Themen Gender, Partizipation und Gewaltprävention.
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