![Ein Mädchen, das im Flüchtlingslager in Rafah im südlichen Gazastreifen lebt](/fileadmin/_processed_/6/3/csm_Plan_Nothilfe_Gaza_Header_202402-PSE-01_lpr_87b2ff5910.jpg)
Humanitäre Hilfe für Kinder im Gazastreifen und in Libanon
Auf das Abkommen zum Waffenstillstand muss umgehend lebensrettende Hilfe folgen
Die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt Anlass zur Hoffnung, insbesondere für Kinder, die seit mehr als 15 Monaten unvorstellbares Leid erlitten haben. Sie ist aber nur ein erster Schritt: Das Überleben und die Zukunft der Kinder im Gazastreifen hängen von unserem sofortigen kollektiven Handeln ab.
Die humanitäre Lage in Gaza ist für 2,1 Millionen Menschen, darunter mehr als 1 Million Kinder, katastrophal: Nach Angriffen auf zivile Infrastruktur besteht ein akut lebensbedrohlicher Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, sicheren Unterkünften, medizinischer Versorgung und andere lebenswichtigen Güter und Grundversorgung. Viele Kinder sind von ihren Familien getrennt und haben keinen Zufluchtsort, haben extreme Gewalt erlebt und brauchen dringend psychologische Unterstützung, oder sind schwer verletzt und brauchen medizinische Versorgung. Der Waffenstillstand erlaubt uns nun, mit Ihrer Hilfe die Humanitäre Hilfe für die betroffenen massiv aufzustocken.
Die Versorgung mit humanitärer Hilfe ist ein wesentlicher Schritt zur Schaffung eines dauerhaften Friedens in der Region.
Auch im Libanon versorgen wir vom Konflikt betroffene und vertriebene Kinder und ihre Familien. Schätzungsweise über 1,2 Millionen Menschen sind hier nach Angaben der libanesischen Behörden seit Oktober 2023 direkt betroffen oder vertrieben worden (Stand Dezember 2024).
Die Nothilfe von Plan International hilft Menschen in Libanon, im Gazastreifen sowie in Jordanien.
Die aktuelle Lage
- Plan International und seine Partnerorganisationen leisten im Gazastreifen, in Jordanien, Ägypten und Libanon umfassende humanitäre Hilfe zur Bewältigung der katastrophalen Lage. Seit dem 7. Oktober 2023 konnten 75.241 Menschen, darunter 33.962 Kinder, mit lebensrettenden Hilfsgütern wie Lebensmittelpaketen, warmen Mahlzeiten, Wasser, Hygiene- und Menstruationspaketen, Erste-Hilfe-Kits, Decken und Winterkleidung erreicht werden (Stand Januar 2025).
- Plan International ist über die Länderbüros in Ägypten und Jordanien, sowie mit Partnerorganisationen im Gazastreifen selbst, für die Bevölkerung im Gazastreifen tätig. Zu den Partnern gehören der Ägyptische Halbmond, Taawon, Terre des Hommes, Juzoor, Mercy Corps, ActionAid und ADRA.
- Wir beschaffen und transportieren Hilfsgüter über die Grenze von Ägypten nach Gaza und unterstützen Partner in ihrer Arbeit vor Ort.
- In Libanon leistet unser Länderbüro humanitäre Hilfe für die aufgrund des anhaltenden Konfliktes zwischen der Hisbollah und Israel im Südlibanon geflüchtete Bevölkerung. Bisher haben wir rund 73.000 Menschen durch verschiedene humanitäre Maßnahmen erreicht. Insbesondere Menschen, die aufgrund der Kampfhandlungen im eigenen Land vertrieben wurden.
- Plan International Libanon eine Reihe von Hilfsgütern für geflüchtete Kinder und ihre Familien bereit, darunter Artikel des täglichen Bedarfs, Lebensmittel und Hygienesets für den Haushalt. Weitere Aktivitäten in den Bereichen Kinderschutz und Bildung sind in Planung
Ihre Spende bewirkt so viel!
Hinweis: Alle eingehenden Spenden, die über den Bedarf für diese Katastrophe hinausgehen, werden in Reserve gehalten, um auf andere humanitäre Notsituationen zu reagieren. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
![Petra Berner, Vorstandsvorsitzende Plan International Deutschland](/fileadmin/_processed_/f/f/csm_Plan_Ueber-uns_Petra-Berner_Vorstandsvorsitzende_rounded_ad5a77a5d0.png)
“Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten bieten endlich die Möglichkeit, das unerträgliche menschliche Leid in der Region spürbar zu lindern – ganz unabhängig von der Frage nach den Ursachen. Als Kinderrechts- und humanitäre Organisation, die sich den Prinzipien von Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit verpflichtet, ist es für Plan International eine wichtige Aufgabe, den Menschen und besonders den Kindern zu helfen. Sie brauchen Essen, Wasser und Schutz. Helfen Sie mit, damit wir helfen können!”
Petra Berner, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland
Weitere Fragen und Antworten
Die Lage in Libanon und im Gazastreifen ist komplex. Fragen und Antworten rund um die aktuelle Situation und zu unserer Arbeit vor Ort finden Sie hier.
Seit des Waffenstillstands- und Geisel-Abkommens arbeiten unsere Länderbüros durchgehend daran, die dringend benötigte Waffenruhe dafür zu nutzen, mehr für lebensrettende Hilfe im Gazastreifen zu leisten.
Die humanitäre Lage ist weiterhin katastrophal. Im Dezember 2024 sind etwa 1,9 Millionen Menschen, also etwa 90 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens, Binnenvertriebene. Viele von ihnen wurden mehrfach vertrieben, manche zehn Mal oder sogar häufiger. Aufgrund des eingeschränkten Zugangs zu Hilfsgütern herrscht für die gesamte Bevölkerung (2,2 Millionen Menschen) eine sogenannte Ernährungsunsicherheit. Etwa 84 Prozent der Menschen sind akut von Hunger bedroht, fast 345.000 Menschen befinden sich in der höchsten Stufe von „katastrophalem Hunger“.
625.000 Kinder können nicht zur Schule gehen, da diese Gebäude beschädigt oder zerstört sind oder als Unterkunft für Binnenvertriebene genutzt werden. 45.000 Erstklässler:innen konnten 2024 nicht eingeschult werden und verpassen so die Grundlagen ihrer Bildung. Da fast 93 Prozent der Schulen betroffen sind, besteht in Gaza die Gefahr einer „verlorenen Generation“, die keinen Zugang zu Bildung hat, was langfristige Auswirkungen auf ihre Entwicklung und ihre Zukunftschancen haben könnte.
70 Prozent der Bevölkerung hat wegen der Zerstörung der kritischen Infrastruktur keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Der Schutzbedarf ist auf einem Höchststand: Schätzungsweise 19.000 Kinder sind seit Oktober 2023 zu Waisen geworden. Es wurden zudem mindestens 17.000 unbegleitete oder von ihren Familien getrennte Kinder registriert. Sie benötigen deshalb entsprechende Schutzmaßnahmen. Sie haben keinen Zugang zu Bildung, keinen sicheren Ort zum Spielen oder zur Verarbeitung des Erlebten. Ohne Betreuungspersonen steigen für sie zudem die Risiken von Ausbeutung und Misshandlung.
Aktuell sehen wir, dass die lebensrettende humanitäre Hilfe in Gaza seit dem Waffenstillstand langsam ausgeweitet werden kann. So erhöht sich etwa die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern, die die Grenze nach Gaza passieren dürfen. Am Tag nach dem Inkrafttreten des Waffenstillstands konnten über 630 Hilfsgütertransporter in den südlichen und nördlichen Gazastreifen gelangen - die höchste Zahl seit dem 7. Oktober 2023.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), die weltweit größte Organisation, wenn es um die Beschaffung und Verteilung von Nahrungsmittelhilfe geht, berichtet, dass es in den ersten vier Tagen des Waffenstillstands mehr Lebensmittel an die Menschen in Gaza geliefert hat als zuvor in einem Monat.
Nachdem in den ersten Tagen zunächst ausschließlich LKW von Drittstaaten und Organisationen der Vereinten Nationen Zugang erhalten haben, sind nun auch die ersten Lastwagen von Plan International mit Nahrungsmitteln und Hygienebedarf nach Gaza hineingekommen. Die Hilfsgüter werden dort von unseren Partnern verteilt.
Auch in Libanon sorgt ein Waffenstillstand für mehr Sicherheit sowohl für die Bevölkerung als auch für humanitäre Helfer:innen. Dort haben wir rund 73.000 Menschen, insbesondere Menschen, die aufgrund der Kampfhandlungen im eigenen Land vertrieben wurden, durch verschiedene humanitäre Maßnahmen erreicht. Gut 50 Prozent davon sind Mädchen und Frauen.
Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Nahrungsmittel sowie Kinderschutz und Kinderschutz-Aktivitäten.
Mit Ihren Spenden unterstützen wir von Plan International mit Ihrer Hilfe den Auf- und Ausbau der Programme vor Ort, sowohl in Gaza und der Westbank, als auch in Libanon.
In dieser Situation leisten unsere Kolleg:innen vor Ort mit unseren Partnern zusammen lebensrettende Hilfe.
In Jordanien arbeiten wir mit den Organisationen Taawon, Terre des Hommes und Juzoor zusammen. Trotz der schwierigen Sicherheitslage haben wir so bisher mehr als 34.200 warme Mahlzeiten an vertriebene Familien verteilt und rund 1.200 besonders betroffene Familien bei der Versorgung mit lebenswichtigen Dingen unterstützt, etwa mit Decken und Winterkleidung für Kinder oder Lebensmittelpakete.
Unser Team in Ägypten, zusammen mit den Partnern Mercy Corps, ActionAid und ADRA, konzentriert sich auf die Beschaffung von Hilfsgütern und deren Transport in den Gazastreifen. Dies sind insbesondere Nahrungsmittel und Trinkwasser, sowie Hygieneartikel.
Seit dem 7. Oktober 2023 haben wir so insgesamt über 75.000 Palästinenser:innen im Gazastreifen, darunter rund 34.000 Kinder, erreicht.
Aktuell beobachten wir auch die Entwicklungen im Westjordanland, wo wir über das Plan-Büro in Jordanien auf die jüngste Eskalation im Flüchtlingslager Jenin mit der Verteilung von Lebensmittelpaketen für die bedürftigsten Familien reagieren.
Auch wenn wir derzeit alle Energie darauf verwenden, akute Hilfe zu leisten, planen wir parallel schon weiter: In der Hoffnung, dass der Waffenstillstand hält und sich die Sicherheitslage stabilisiert, haben die Kolleg:innen in der Region einen Hilfsplan entwickelt, der vorsieht, den Menschen mit der Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen zu helfen und somit ein erster Schritt in Richtung Wiederaufbau werden kann.
Sie können helfen, indem Sie spenden. Ihre Spende kann einen entscheidenden Unterschied machen und das Leben vieler Menschen in Libanon und im Gazastreifen verbessern.
Gemeinsam können wir Hoffnung schenken und einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten!
Fatimas Geschichte
Hoffnung und Wärme für geflüchtete Familien
![Zwei geflüchtete Mädchen aus Gaza](/fileadmin/_processed_/2/b/csm_Plan_Gaza_Nothilfe_202411-PSE-01_4c6931578c.jpg)
"Wir lebten ein ganz normales Leben. Doch plötzlich mussten wir alles zurücklassen. Unsere Heimat, unsere Erinnerungen, unsere Sicherheit – alles wurde zerstört."
sagt Safa’a, die Mutter von Fatima und Leen.
Die zwölfjährige Fatima und ihre achtjährige Schwester Leen wuchsen in einem lebhaften Viertel von Gaza-Stadt auf. Ihr Alltag bestand aus Schulbesuchen, Spielen mit Freund:innen und Zeit mit der Familie. Doch der Krieg veränderte ihr Leben abrupt. Ihr Zuhause wurde zerstört, und die Familie musste nach Al Zawayda fliehen, um Schutz zu finden.
Dort angekommen erwarteten sie neue Herausforderungen: Die Wintermonate brachten eisige Temperaturen mit sich, und die Familie besaß kaum Kleidung, um sich vor der Kälte zu schützen.
Plan International unterstützte Fatima und Leen durch die Bereitstellung von Winter-Hilfspaketen, die warme Kleidung und Decken enthalten. Diese Hilfe ist entscheidend, um die Kinder vor der lebensbedrohlichen Kälte zu schützen. "Diese Unterstützung hat unser Leben verändert", sagt ihre Mutter dankbar. “Ihr habt uns nicht nur Kleidung gegeben, sondern auch Hoffnung geschenkt.”
Hilfe für Menschen in Notsituationen
![Als Reaktion auf die humanitäre Lage im Gazastreifen unterstützt Plan International den Ägyptischen Roten Halbmond.](/fileadmin/_processed_/9/e/csm_Plan_Nothilfe_Gaza_Helfende_202312-EGY-28_scr_f039d874e6.jpg)
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