Kinder vor Klimakrise schützen

Auch in Malawi ändert sich das Klima und wird immer extremer. Anzahl und Ausmaß von Dürren und Überschwemmungen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen und vernichten ganze Ernten. Die Folgen: Familien verlieren ihre Lebensgrundlage und Nahrungsmittel werden knapp. Dies wirkt sich vor allem negativ auf die Ernährungslage von Kindern aus. In unseren Projektregionen Mulanje und Machinga stärken wir deshalb die Widerstandfähigkeit von 2.500 Haushalten gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels, indem wir sie zu nachhaltiger Landwirtschaft schulen, die Wasserversorgung verbessern und dürreresistentes Saatgut bereitstellen.

Ziele
  1. Stärkung gegen den Klimawandel
  2. Sicherung der Lebensgrundlage von 2.500 Haushalten
  3. Ernährungssicherheit durch nachhaltige Landwirtschaft
  4. Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen
Maßnahmen
  1. Schulungen zu klimaangepasster Landwirtschaft
  2. Sanierung von zwei Bewässerungssystemen und 20 Brunnen
  3. Saatgut für 2.500 Haushalte
  4. Spargruppen und Einkommen schaffende Maßnahmen fördern
  5. Bau von geschlechtergerechten Waschräumen an Schulen

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Was uns in Malawi erwartet

Die Gefahr von Dürreperioden und anderen Wetterextremen infolge des Klimawandels hat in Malawi signifikant zugenommen. Dies hat weitreichende Folgen für das Land, in dem ein Großteil der Bevölkerung von Subsistenzlandwirtschaft lebt. In Dürrezeiten gehen die Ernteerträge zurück, die Preise für Lebensmittel steigen und der fehlende Zugang zu Nahrung und Wassermangel gefährden die Ernährungssicherheit und Existenzgrundlage vieler Menschen. Kinder werden besonders von den Folgen einer Mangelernährung in Mitleidenschaft gezogen. Die ländlichen Projektbezirke Mulanje und Machinga sind stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Nach der Verwüstung durch den Zyklon Idai 2019 gefährden auch die steigenden Temperaturen und anhaltenden Dürren die Nahrungsmittelsicherheit der Bevölkerung. In der Projektregion sind vor allem die Erträge des Grundnahrungsmittels Mais deutlich zurückgegangen. Gründe dafür sind unzureichend bewässerte Anbauflächen und fehlende nachhaltige Landwirtschaftsmethoden.

Mit diesem Projekt wollen wir die Lebensgrundlage von 2.500 Haushalten in Mulanje und Machinga verbessern, indem wir ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels stärken. In diesem Zusammenhang schulen wir die Gemeindemitglieder zu nachhaltiger Landwirtschaft, verbessern die Ernährungssicherheit sowie die Wasserversorgung und unterstützen die Familien bei der Gründung von Kleinstunternehmen und Spargruppen. Durch die Vergabe von Saatgut für dürreresistente Pflanzen und die Einrichtung einer Saatgutbank wird die Ernährungssicherheit zusätzlich erhöht. Von den Projektaktivitäten profitieren insgesamt 12.500 Frauen, Männer und Kinder.

Malawi

Projektaktivitäten August 2023 - Januar 2024

Um den Gemeinden nach dem tropischen Wirbelsturm Freddy zu helfen, haben wir Saatgut verteilt. Hiermit konnten unter anderem 14.930 kg Reis geerntet werden, wovon die Haushalte einen Großteil verkauften, um andere Lebensmittel, vor allem Mais, zu kaufen. Die von dem Zyklon betroffenen Haushalte wurden besonders bei der Errichtung von Hausund Gemüsegärten unterstützt, um dadurch ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit zu stärken. Des Weiteren haben wir kleine Bewässerungsanlagen für effiziente Wassernutzung an 66 Haushalte mit einem hohen Altersdurchschnitt verteilt. Diese Bewässerungsanlagen ermöglichen es den älteren Haushaltsmitgliedern, durch geeignete Wassernutzung Gemüse anzubauen. So lässt sich die Arbeitsbelastung von älteren Menschen reduzieren und ihr Gesundheitszustand verbessern.

In diesem Berichtszeitraum führten wir weitere 20 Sensibilisierungsveranstaltungen zu nachhaltiger Landwirtschaft durch, bei denen der Fokus darauf lag, Umweltschutz, Ernährungssicherheit und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. 2.566 Personen konnten wir damit erreichen. Wir konzentrierten uns dabei auf die Qualitätskontrolle der Unterstützung, welche durch die bereits geschulten Berater:innen geleistet wurde. Dadurch konnten wir feststellen, dass die Akzeptanz von Wassergewinnungstechnologien von 675 Landwirt:innen im letzten Berichtszeitraum auf 923 Landwirt:innen im aktuellen Berichtszeitraum gestiegen ist. Darüber hinaus steigt die Akzeptanz von modernen Landwirtschaftspraktiken stetig. Insbesondere die Verwendung des Mbeya-Düngers, welcher deutlich günstiger ist als chemische Düngemittel, hat sich über die Projektlaufzeit etabliert. 

Das Wissen, welches die Projektteilnehmenden in den bereits durchgeführten Schulungen zur Lebensmittelverarbeitung erlangten, wird von ihnen angewendet. Den Gemeinden ist es durch die Lagerung und Konservierung von Lebensmitteln möglich, diese über einen längeren Zeitraum zu konsumieren und ihre Ernährung zu diversifizieren. 73 Prozent der Haushalte haben inzwischen zwei- bis dreimal täglich Zugang zu Nahrungsmitteln. Die Bewirtschaftung der Haus- und Gemüsegärten trägt dazu bei, dass mehr Gemüse in die tägliche Ernährung aufgenommen wird. 80 Prozent der Haushalte berichten, eine Diversifizierung ihrer Ernährung erreicht zu haben. In diesem Berichtszeitraum wurden erfreulicherweise keine Fälle von Unterernährung bei Kindern oder Schwangeren und stillenden Müttern unter den Projektteilnehmer:innen verzeichnet.

Das bereits wieder instand gesetzte Bewässerungssystem mussten wir erneut reparieren. Das System ist wichtiger Bestandteil der Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Wirbelsturms. Wir haben beispielsweise den bewässerten Reisanbau mithilfe von SRITechniken (Systems in Rice Intensification) eingeführt, wodurch der Reisanbau von einem saisonalen zu einem ganzjährigen Anbau umgestellt wurde. 3.070 Haushalte haben aktuell Zugang zu Trinkwasser und verbesserten sanitären Anlagen. Wir haben vier Waschräume an vier Grundschulen fertiggestellt. Davon profitieren insgesamt 8.261 Schüler:innen. 

Insgesamt sanierten wir 21 Bohrlöcher und stellten zwei Wasserversorgungssysteme wieder her, was dazu geführt hat, dass die Gemeinden sauberes Wasser zur Verfügung haben. Des Weiteren hat sich der Zeitaufwand für die Wasserbeschaffung von 20 Minuten auf zehn Minuten verkürzt. Auch die Sauberkeit in den Schulen und das Krankheitsmanagement
konnten hierdurch verbessert werden. Das Wissen der Gemeindemitglieder über die Bedeutung sauberer Wasserquellen und die positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Hygiene hat sich deutlich verbessert.

Die Errichtung von Waschräumen hat an den Grundschulen zu einer Verbesserung der Geschlechtergleichstellung geführt – dadurch, dass die Menstruationshygiene und die Sensibilisierung hierfür erhöht wurde. Vor dem Bau dieser Waschräume mussten viele Schülerinnen während ihres Menstruationszyklus der Schule fernbleiben, weil es an geeigneten Einrichtungen fehlte. Mit dem Bau der Waschräume sind die Mädchen jedoch selbstbewusster geworden und können ihre Menstruationshygiene in der Schule besser handhaben. Sie haben nun Zugang zu Binden und anderen Menstruationshygieneartikeln. Darüber hinaus hat der Bau der Waschräume dazu beigetragen, das Stigma der Menstruationshygiene abzubauen und eine integrativere Umgebung zu schaffen, in der alle Schüler:innen bequem lernen können. Auch die Spargruppen tragen zu einer Veränderung der Geschlechterdynamik bei, dadurch, dass Frauen befähigt werden, sich an einkommensschaffenden Maßnahmen zu beteiligen.

Die bereits ausgebildeten 123 Spargruppen haben 2.593 Mitglieder. Derzeit betreiben 61 Prozent der Gruppen individuelle Kleingewerbe wie den Verkauf von Lebensmitteln, Gemüse, Backwaren, Fisch und Haushaltsgeräten. 50 Prozent der Mitglieder setzten ihre Ersparnisse für die Entwicklung eigener Geschäfte ein, was zu einer Stärkung ihrer finanziellen Widerstandsfähigkeit geführt hat. Durch den Verkauf von selbstangebauten Lebensmitteln, was durch das verteilte Saatgut ermöglicht wurde, konnte des Weiteren die finanzielle Widerstandsfähigkeit gestärkt werden. Auch die Haus- und Gemüsegärten tragen dazu bei, durch den Verkauf der Ernte die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Schocks zu stärken.

Erfolg mit biologischem Pflanzenschutz

„Im Dezember organisierten meine Clubmitglieder und ich einen Informationstag auf unserem Übungsfeld“, erzählt der Lead Farmer Aaron. „Dort demonstrierten wir, wie die integrierte Schädlingsbekämpfung funktioniert. Wir zeigten auch, wie botanisches Pflanzenschutzmittel hergestellt und angewendet wird. Viele Leute, die sahen, wie gesund unser Maisfeld ist, wollten nicht glauben, dass alles, was wir anwenden, rein organisch ist und lokal hergestellt wird. Einige von ihnen kauften unsere Mittel, um sie auf ihren Feldern zu nutzen. So konnten wir 27.500 Malawi-Kwacha (rund 25 Euro) einnehmen.“

Das Projektteam motivierte die Lead Farmer dazu, den Handel mit biologischem Schädlingsbekämpfungsmittel weiterzuverfolgen und die Einnahmen für den Kauf von Dünger zu verwenden. Um den Verkauf zu fördern, erhielten die Clubs gebrandete Flaschen mit Markennamen für ihre Produkte.

Exemplarische Projektkosten

Schulungen

55 EUR
brauchen wir für den Kauf einer Ziege

118 EUR
kostet der Besuch eines Lead Farmers auf den Übungsfeldern in den Gemeinden

650 EUR
werden für 1 kg Manioksamen benötigt

1.083 EUR
benötigen wir für die Sanierung eines Brunnens


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