Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen
In Mali wird die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung landesweit praktiziert. Sie birgt ein hohes gesundheitliches Risiko für die Mädchen und jungen Frauen und ist oft mit schweren körperlichen und seelischen Folgen verbunden. Plan und seine Partner kämpfen bereits seit 2004 in verschiedenen Regionen Malis dafür, Mädchen vor der weiblichen Genitalverstümmelung zu schützen und die Zahl der beschnittenen Mädchen und Frauen zu senken.
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Jetzt spenden!- Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C) in 24 Projektdörfern
- Schulungen für traditionelle Autoritäten, Lehrkräfte und Eltern zu Kinderrechten,
- Kinderschutz und den schweren Folgen der Genitalverstümmelung
- Gründung von Kinderschutzkomitees in 49 Dörfern
- Ausbildung von jungen Aktivist:innen, die sich für die Abschaffung von FGM/C und sexuelle Aufklärung einsetzen
- Schulungen für Angestellte im Sozial- und Gesundheitswesen
Was uns in Mali erwartet
In Mali sind 83 Prozent der Mädchen und Frauen beschnitten.2 Die Beendigung dieser Praxis ist keine leichte Aufgabe. Die weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung (FGM/C) ist stark mit kulturellen Werten verbunden und dem Glauben vieler Menschen nach religiös verankert. Neben den psychischen Folgen kann sie schwere gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen. Hierzu zählen heftige Blutungen, Infektionen, Schädigungen der Harnwege sowie der reproduktiven und sexuellen Organe. Mali gehört zu den wenigen afrikanischen Ländern, in denen es bisher kein gesetzliches Verbot von FGM/C gibt.
Mit diesem Projekt wollen wir in 24 Dörfern im Bezirk Bafoulabé in der Region Kayes die weibliche Genitalverstümmelung abschaffen. Wir sensibilisieren Eltern und angesehene Gemeindemitglieder für die schweren Folgen der Genitalverstümmelung, damit sie sich aktiv für eine Beendigung der Praktik einsetzen. Außerdem unterstützen wir lokale Regierungen dabei, Pläne zur Abschaffung von FGM/C zu entwickeln und umzusetzen. Insgesamt erreichen die Projektmaßnahmen 69.600 Menschen in 49 Dörfern im Bezirk Bafoulabé. 2.300 Jugendliche und Erwachsene sind direkt an den Projektaktivitäten beteiligt.
Projektaktivitäten Februar 2023 - Juli 2023
Für die Abschaffung von FGM/C braucht es die volle Unterstützung der Gemeinden. Seit 2020 informieren wir deshalb die Bewohner:innen in den Projektgemeinden mithilfe generationsübergreifender Dialoge und Aufklärungskampagnen über die schweren Folgen von FGM/C für die betroffenen Mädchen und Frauen. Im Berichtszeitraum verkündeten acht Projektgemeinden offiziell die Abschaffung dieser schädlichen Praktik. Das Projektteam organisierte zu diesem Anlass Feierlichkeiten, an denen insgesamt rund 1.750 Personen teilnahmen. Während der Feiern wurde getanzt und gesungen. Außerdem berichteten einzelne Frauen von ihren Erfahrungen und erklärten, warum FGM/C aufgegeben werden muss. Als Höhepunkt der Veranstaltungen unterzeichneten die Gemeindeleitungen, Bürgermeister, Vertreterinnen von Plan International und Frauengruppen sowie der lokalen Partnerorganisation die offiziellen Erklärungen zur Abschaffung von FGM/C.
„Wir wurden durch das Projekt über die schweren Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung aufgeklärt. Diese Praktik wird von vielen Gemeinden durchgeführt, aber niemand kennt den eigentlichen Grund. Durch das Projekt haben wir verstanden, dass weibliche Genitalverstümmelung nicht vom Islam gefordert wird, sondern eine Tradition ist, die wir aufgegeben können.“
Gemeindeleiter des Dorfes Nèguètabaly
Im Rahmen des Projekts haben wir in 49 Projektgemeinden Kinderschutzkomitees eingerichtet, die sich für Kinderrechte und die Abschaffung von FGM/C einsetzen. Sie verfolgen die Fortschritte ihrer Gemeinden und überwachen die Einhaltung der nun unterzeichneten Regeln und Verpflichtungen. Aus diesem Grund nahmen Mitglieder der Komitees im Juni 2023 an zusätzlichen Schulungen teil. Dort tauschten sie sich über die Regeln zur Abschaffung von FGM/C aus, insbesondere über das Verbot, Mädchen oder Frauen in oder außerhalb des Dorfes beschneiden zu lassen oder die Beschneidung zu unterstützen. Außerdem diskutierten die Mitglieder ihre Rollen und Verantwortlichkeiten. Insgesamt nahmen 40 Mitglieder der Kinderschutzkomitees an den Schulungen teil: jeweils fünf Personen aus jeder der acht Gemeinden.
Die Vereinten Nationen haben den 6. Februar dem Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung gewidmet. Das Projekt nutzte diesen Anlass, um in den drei Kommunen Oualia, Gounfan und Niambia im Rahmen von Feierlichkeiten über Kinderrechte und die Folgen von FGM/C und Frühverheiratung zu informieren. 1.280 Personen nahmen an diesen Veranstaltungen teil. Vertreter:innen der Kommunen hielten zu diesem Anlass Reden und thematisierten auch die Projektaktivitäten. Schüler:innen führten Sketche zu Kinderrechten, Kinderheirat und den Auswirkungen von FGM/C auf und Gemeindemitglieder teilten ihre Erfahrungen. Außerdem informierten Projektmitarbeiter:innen vor Ort über die physischen und psychischen Folgen von FGM/C. Auch den Internationale Tag des Afrikanischen Kindes am 16. Juni begingen die drei Kommunen mit Feierlichkeiten. Drei Großmütter und drei Großväter, die sich gegen FGM/C engagieren, wurden im Rahmen der Feiern besonders geehrt.
Aktuelle Projektbeschreibung
- Projektbeschreibung Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (3,97 MB, PDF herunterladen )
- 1. Zwischenbericht Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (838,33 KB, PDF herunterladen )
- 2. Zwischenbericht Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (907,28 KB, PDF herunterladen )
- 3. Zwischenbericht Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (1,09 MB, PDF herunterladen )
- 4. Zwischenbericht Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (1,59 MB, PDF herunterladen )
- 5. Zwischenbericht Weibliche Genitalverstümmelung abschaffen in Mali (3,63 MB, PDF herunterladen )
Exemplarische Projektkosten
114 EUR
kostet eine Verteilungsstelle für Verhütungsmitteln in einem Dorf
457 EUR
brauchen wir für die medizinische und psychologische Betreuung einer von FGM/C betroffenen Frau
763 EUR
benötigen wir für die Schulung eines Mitarbeitenden im Sozial- oder Gesundheitswesen für die Behandlung von betroffenen Frauen
Meinungen unserer Pat:innen und Spender:innen
Nachhaltige Hilfe, die ankommt
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