Mit diesem Projekt schützen wir Kinder vor Missbrauch im Internet.

Schutz vor Kindesmissbrauch im Internet

Digitale Gewalt ist ein weitverbreitetes Problem – auch in Vietnam. Obwohl dort viele Menschen regelmäßig das Internet und soziale Medien nutzen, fehlt es an gesellschaftlicher Aufklärung zu Sicherheitsrisiken sowie wirksamen Schutzmechanismen. Darunter leiden vor allem Kinder und Jugendliche, da sie besonders häufig von Online-Missbrauch betroffen sind. Deshalb verbessern wir im Rahmen dieses Projekts die digitalen Kompetenzen von Mädchen und Jungen und klären sie über ihre sexuellen Rechte auf.

Das Projekt ist erfolgreich finanziert.

Dieses Projekt wurde erfolgreich eingeworben. Wir benötigen hierfür keine weiteren Spenden. Gerne können Sie uns jedoch mit der Übernahme einer Patenschaft oder einer Spende in unseren Sonderprojekt-Fonds unterstützen.

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Was wir in Vietnam erreicht haben

Wir haben das Projekt zwischen August 2021 und Juli 2024 in den Provinzen Kon Tum, Quang Binh und Ha Giang umgesetzt und konnten große Erfolge erzielen. Wir arbeiteten vor allem mit Schüler:innen, Lehrkräften, Eltern und Betreuungspersonen aus 39 Projektschulen zusammen und schulten sie zu wichtigen Themen in Bezug auf Cybersicherheit, Risiken und Gefahren im Internet und sexueller Gesundheit und reproduktiven Rechten. Außerdem sorgten wir für einen Austausch zwischen Lehrkräften und Eltern, damit sie Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet und sozialen Medien näherbringen. In mehreren Veranstaltungen erwarben Schüler:innen digitale Kompetenzen und tauschten sich in Jugendclubs dazu aus. 

Um Kindern und Jugendlichen, die von Online-Missbrauch betroffen sind, eine angemessene Unterstützung zu bieten, richteten wir an allen Projektschulen Beratungsräume ein. In Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden entwickelten wir darüber hinaus Richtlinien für die Prävention von Online-Missbrauch und die angemessene Überweisung und Unterstützung von Betroffenen. Im Mai 2023 wurden einige Aktivitäten auf das neue Projektgebiet in der Provinz Ha Giang ausgeweitet, da sich zeigte, dass dort besonders viele Kinder und Jugendliche gefährdet waren, Gewalt im Internet zu erfahren. Auch mangelte es Eltern und Lehrkräften in dieser Region an Wissen, um sie ausreichend zu digitaler Gewalt aufzuklären und zu schützen. Somit wurden neun weitere Schulen in das Projekt mitaufgenommen. Trotz der kurzen Laufzeit in dem neuen Projektgebiet konnten auch hier die Projektziele erreicht werden.

Vietnam

Unsere Projekterfolge

Die Erfolge

  1. Schulung von 250 Lehrkräften zu Cybersicherheit
  2. 4.718 Schüler:innen an 39 Schulen nahmen an Workshops zu digitalen Kompetenzen teil
  3. 190 Vernetzungstreffen zwischen Eltern und Lehrkräften
  4. 94 Treffen zwischen den Eltern-Lehrer:innen-Gruppen und Stellvertreter:innen der Jugendclubs
  5. 216 Schulberater:innen erhielten Schulungskurse zum Umgang mit Missbrauch im Internet

Prüfung und Bewertung

Das Projektteam stieß im Projektverlauf auf einige erhebliche Herausforderungen. Vereinbarungen mit staatlichen Akteur:innen bedurften häufig langer Überprüfungs- und Genehmigungszeiten über Monate, was zu Verzögerungen oder zur zwischenzeitlichen Aussetzung einiger Projektaktivitäten führte. Die schwierige Situation wurde zur Zeit des Projektstarts durch die Covid-19-Pandemie im Zeitraum 2021-2022 noch verschärft, da einige Aktivitäten verschoben werden mussten oder alternativ in digitaler oder hybrider Form stattfanden. 

Trotz dieser Schwierigkeiten konnte das Projekt sehr gute Ergebnisse erzielen. Der abschließende Evaluierungsbericht zeigt, dass sich das Bewusstsein und das Wissen von Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen und Mitarbeitenden lokaler Regierungsbehörden in Bezug auf die Cybersicherheit deutlich verbessert haben. Der Anteil der Schüler:innen, die über Risiken bei der Internetnutzung und über angemessene Verhaltensweisen Bescheid wissen, liegt nun bei 74,7 Prozent. Auch das Verständnis der Eltern und Betreuungspersonen für die Online-Risiken ihrer Kinder hat sich nach drei Jahren der Projektdurchführung mehr als verdoppelt. Der Prozentsatz der Dienstleister:innen, die nach Projektabschluss angaben, die wichtigsten Gefahren und Risikofaktoren zu kennen, denen Kinder ausgesetzt sind, erreichte 50 Prozent.

Projektaktivitäten August 2021 - Juli 2024

Kinder werden zu Gefahren im Internet geschult.
Schüler:innen werden zu den Gefahren im Internet geschult.

Damit Kinder Gefahren im Internet besser erkennen und einen sicheren Umgang mit sozialen Medien erlernen, entwickelten wir im Rahmen des Projekts Materialien zu verständlicher Sexualerziehung, digitalen Kompetenzen und Softskills in Form mehrerer Schul- und Handbücher für Schüler:innen und Lehrkräfte, von denen rund 3.000 Kopien an Schulen in drei Provinzen verteilt wurden. 

Zwischen April 2023 und März 2024 schulten wir 250 Lehrer:innen darin, Themeninhalte zu sexueller Gesundheit und reproduktiven Rechten, Gefahren im Cyberspace und verschiedenen Missbrauchsformen auf verständliche Weise ihrer Schülerschaft näherzubringen. Nach den Trainingseinheiten gaben 79 Prozent der Teilnehmer:innen an, dass sie sich sicher fühlen, Inhalte zu Sexualerziehung verständlich vermitteln zu können. Ihr Wissen zu digitalen Kompetenzen und Internetsicherheit verbesserte sich um durchschnittlich 38 Prozent. Im Anschluss an die Schulungen unterstützen wir die Lehrkräfte dann ihr Wissen an Mitglieder der Jugendclubs weiterzugeben. Insgesamt nahmen 4.718 Schüler:innen (darunter 2.338 Mädchen) an 39 Schulen in Kon Tum, Ha Giang und Quang Binh an 202 Schulungsmaßnahmen teil. Alle befragten Schüler:innen gaben daraufhin an, dass sie über gute Kenntnisse im Umgang mit dem Internet, insbesondere mit der sicheren Nutzung sozialer Medien, verfügen.

Da Lehrkräfte eine wichtige Rolle dabei spielen, ihre Schüler:innen über die Gefahren im Internet aufzuklären, sowie frühe Anzeichen von Online-Missbrauch zu erkennen, nahmen 2.731 Lehrer:innen an insgesamt 89 Trainings zu Cybersicherheit und zu den Formen, Risiken und Auswirkungen von Online-Missbrauch auf die Entwicklung von Kindern, Familien und Gemeinden teil. Auf lange Sicht dienen sie als Multiplikator:innen und können ihr Wissen an ihre Schülerschaft weitergeben.

In 174 Orientierungssitzungen vernetzten wir die Lehrkräfte mit 18.017 Eltern und Betreuungspersonen, damit sie sich über die Formen, Risiken und Auswirkungen von Online- Gewalt austauschen konnten. Da manche Eltern selber keine oder nur wenig Erfahrung in der Internetnutzung haben, erwiesen sich die regelmäßigen Vernetzungstreffen von Eltern und Lehrer:innen als besonders hilfreich, damit sie lernen, wie sie ihren Kindern dennoch einen sicheren Umgang mit dem Internet näherbringen und Gefahren erkennen können.

Der Anteil der Eltern und Betreuungspersonen, die gängige Arten von Gewalt und Missbrauch gegen Kinder und Jugendliche im Internet erkennen können, hat sich in Quang Binh und Kon Tum von 27 Prozent auf 62 Prozent und in Ha Giang von 32 Prozent auf 53 Prozent verbessert. Um den Austausch zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler:innen zu verbessern, organisierten wir 94 Treffen zwischen den Eltern-Lehrer:innen-Gruppen und Stellvertreter:innen der Jugendclubs. Weitere Vernetzungstreffen fanden zwischen Mitgliedern der Jugendclubs und Vertreter:innen der Jugendräte statt. In 984 Sitzungen tauschten sich 2.022 Kinder und Jugendliche (darunter 1.013 Mädchen) zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte und den Vorteilen und Risiken der Internetnutzung aus. Im Rahmen der Treffen entwickelte Plan ein Handbuch zu Cybersicherheit für Kinder und verteilte 480 Kopien in Projektschulen in Quang Binh und Ha Giang.

Damit Eltern, Betreuungspersonen, Lehrkräfte und Regierungsbeamt:innen bestehende Unterstützungsdienste sowie Melde- und Überweisungsmechanismen kennenlernen, fanden während der Projektlaufzeit 94 Seminare mit 3.585 Teilnehmer:innen statt, wo sie sich über Probleme und Risiken des Cyberspace und ihre Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche informieren konnten. Auch fand ein Austausch über das Meldesystem statt, welches in Fällen greift, wo Kinder von Online-Missbrauch betroffen sind.

Die Teilnehmer:innen entwickelten ein Verständnis für einige wichtige Maßnahmen zur Begrenzung der Risiken für Kinder im Internet. Des Weiteren wurden die jeweiligen Zuständigkeiten der verschiedenen Akteur:innen geklärt. Im Rahmen des Projekts organisierten wir Treffen zur Entwicklung von Kinderschutzmechanismen in Schulen, Gemeinden und mit Familien, um Online-Missbrauch zu verhindern und darauf zu reagieren. Dazu wurden vorerst bereits existierende Meldemechanismen überprüft und diese im Anschluss mit Vertreter:innen der schul- und gemeindebasierten Schutzmechanismen diskutiert. Weitere Schritte der Zusammenarbeit wurden beschlossen und die Überarbeitung von Meldemechanismen besprochen.

Des Weiteren fanden 121 halbjährliche Treffen zwischen Vertreter:innen des Kinderschutzmechanismus zur Erörterung typischer Fälle und Herausforderungen in der Praxis statt. In 39 Schulen richteten wir Beratungsräume für Schulberater: innen mit Büroartikeln, Postern, Büchern und Laptops ein. Um Betroffene von Online-Missbrauch angemessen unterstützen zu können, erhielten 216 Schulberater:innen (darunter 109 Frauen) sieben umfangreiche Schulungskurse zu Cybermobbing und sexuellem Missbrauch sowie sexueller Ausbeutung im Internet. Die Ergebnisse der Prä- und Posttests zeigten einen signifikanten Wissenszuwachs der Teilnehmer:innen um durchschnittlich 40 Prozent.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Informationssicherheit und der Abteilung für Cybersicherheit und Prävention von Hightech-Kriminalität aus dem Ministerium für öffentliche Angelegenheiten arbeiteten wir daran, die nationale Hotline 111 zu verbessern. Im Juni 2022 nahmen 33 Mitarbeiter:innen der Hotline an einer Schulung teil. Ziel war es, die Fähigkeiten des Personals in Bezug auf Themen wie reproduktive Gesundheit, Sexualerziehung, schädliche Verhaltensweisen und Formen geschlechtsspezifischer Cybergewalt sowie Fallmanagement zu verbessern.

Die spezifischen Themen des Schulungsprogramms waren politische und rechtliche Richtlinien in Bezug auf Kinderschutz im Internet, Beratung und unterstützende Interventionen für betroffene Kinder und Jugendliche. In fünf Workshops mit insgesamt 504 Teilnehmer:innen tauschten sich Vertreter:innen des Jugendbeirats mit Regierungsbeamt:innen aus und schlugen vor, Initiativen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet in Zukunft auch auf Schulen außerhalb des Projektgebiets auszuweiten. Im Rahmen des Projekts wurden auch Schüler:innen in Vertretung für die Projektschulen eingeladen, ihre Erfahrungen in der Teilnahme an Projektaktivitäten mitzuteilen.

In Kooperation mit dem Kinderschutzbüro entwickelten wir Richtlinien und Protokolle für die Prävention von Online- Missbrauch und die angemessene Überweisung und Unterstützung von Betroffenen, die im August 2022 fertiggestellt wurden. Dazu reiste im Juni 2022 eine Delegation von Regierungsbeamt:innen nach Kon Tum, um sich über das übergreifende Koordinieren und die Praxis von Kinderschutz im Internet zu informieren und Empfehlungen und Lösungen zu besprechen.

Um in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit für das Thema Cybersicherheit zu generieren organisierten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit und soziale Angelegenheiten zwei Trainingsworkshops für 71 Journalist:innen, um ihr Bewusstsein für Kinderschutzangelegenheiten im Internet zu schärfen.

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Geprüfte Transparenz

Geprüfte Transparenz

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Zudem ist Plan International Deutschland mit dem eKomi Siegel ausgezeichnet mit einer Bewertung von 4,9 von 5 Sternen.

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