Unsere Stifterin des Monats Mai ist die Schauspielerin Marie-Luise Marjan. Die Stifterin und Plan-Botschafterin ist seit den frühen Anfängen der Kinderrechtsorganisation dabei und nutzt ihre Prominenz, um Menschen für ein Engagement zu begeistern. Hier erzählt sie, warum sie zu ihrem 70. Geburtstag eine Stiftung gründete und was sie bis heute antreibt, sich für Kinder starkzumachen.
1. Was war der Auslöser für Ihr Engagement?
1990 war der Anfang für mich. Da hat mich die damalige Geschäftsführerin von Plan International Deutschland, Marianne Raven, gefragt, ob ich mich für eine Patenschaft begeistern könnte. Ich hatte vorher noch nichts davon gehört. Sie hat mich dann gleich darauf mit auf eine Projektreise nach Indien genommen. Es hat mich fasziniert zu sehen, wie die Arbeit von Plan International vor Ort funktioniert. Die Organisation oktroyiert Menschen nicht einfach etwas auf, sondern leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Das hat mir sehr gut gefallen.
Wenige Jahre später wurde an mich die Idee herangetragen, an einer Spendengala im Fernsehen teilzunehmen. Wir haben sehr viel darüber diskutiert, ob das Plan International machen sollte oder nicht. Doch Fernsehen ist ein wichtiges Medium. Da erreicht man so viele Menschen auf einen Schlag. Über die erste die Spendengala bei RTL haben wir in einer Nacht über 35.000 Pat:innen gewonnen. Nach dem Erfolg von 1995 wurde das 1997 wiederholt und dann noch einmal beim ZDF 2004.
Für Plan habe ich mein Leben lang geworben, ob im Flugzeug oder in den Vorräumen von Theatertoiletten, wo man sich die Hände wäscht und unterhält. Im Flugzeug ist es außerdem so, da kann mein Nachbar nicht weglaufen. (lacht) Da unterhält man sich eben.
Dann habe ich noch meine Stiftung. Marianne Raven hatte die Idee, dass ich zu meinem 70. Geburtstag eine Stiftung gründe, das war 2010. Die habe ich mir selbst zum Geburtstag geschenkt. Das war eines der schönsten Geschenke. Es fühlt sich gut an, hiermit für die Ewigkeit etwas hinterlassen zu können, das Kindern auf der Welt zugutekommt.
2. Was liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?
Weil ich Künstlerin bin, will ich auch das Künstlerische in den Kindern fördern und das Handwerk bei Jugendlichen. Ich interessiere mich für Projekte, in denen z.B. junge Frauen darin unterstützt werden, Näherinnen zu werden oder Schreinerinnen. Mir liegt die Förderung von Mädchen grundsätzlich sehr am Herzen, weil sie bis heute auf der ganzen Welt benachteiligt sind. Allerdings bin ich froh zu sehen, dass Frauen immer mehr in Führungspositionen kommen.
3. Warum sind Sie gerne Teil unserer Stiftungsfamilie?
Der Familiengedanke ist genau das, was einen so berührt und so gerne teilhaben lässt, weil man sich tatsächlich wie ein Familienmitglied fühlt. Menschen kommen gerne mit anderen zusammen und sind in Beziehung miteinander. Auf dieser Basis kann Großartiges entstehen. Die Stiftung Hilfe mit Plan lebt genau das.
4. Was war bisher Ihr größtes Highlight?
Die Reisen waren auf jeden Fall meine Highlights. Die haben mich immer wieder sehr überzeugt. Jede:r, der kann, muss das mal gemacht haben. Natürlich kann man sich über Projektberichte, Fotos und Videos ebenfalls bestens informieren. Die Stiftung Hilfe mit Plan und die Kinderrechtsorganisation bringen einem das sehr nahe. Aber wenn man das vor Ort einmal erlebt hat, dann bleiben die Eindrücke für immer. Ich war auch immer beeindruckt davon, wie gut Plan International organisiert und strukturiert ist.
Ein weiteres Highlight sind für mich die Stiftungstreffen. Es ist immer wieder bereichernd zu sehen, wie viele engagierte Menschen es gibt. Beim Stiftungstreffen in der Elbphilharmonie in Hamburg, 2017, kamen allein 400 Menschen. Das sind nicht irgendwelche Menschen, sondern solche, die sich Gedanken machen, wie wir die Welt ein Stück besser machen können. Aus den Gesprächen habe ich herausgehört, dass man selbst etwas tun muss, dass man nicht herumsitzen und warten kann, bis etwas passiert. Diese Menschen wollen in die Zukunft investieren. Alle haben berichtet, dass dieses Engagement ihr eigenes Leben sehr bereichert.
Außerdem habe ich oft beim Bühnenprogramm der Stiftungstreffen mitgemacht. Ich nutze gerne meine Prominenz, da es eine andere Wirkung hat, wenn ich etwas auf der Bühne sage, als jemand, der nicht so bekannt ist wie ich. Dabei sehe ich mich in meinem Engagement völlig gleichwertig zu allen anderen. Aber meine Bühnenpräsenz kann für Menschen sehr motivierend sein, die sich vielleicht gerade erst dazu entscheiden, auch Teil der Familie zu werden. Ich bin ein Sprachrohr. Das ist meine Aufgabe. In vielen Talkshows habe ich Plan International und meine Stiftung immer wieder erwähnen können. Diese Möglichkeit hat nicht jeder.
5. Was raten Sie anderen, die sich engagieren möchten?
Wenn Du 25.000 Euro übrig hast, dann kannst Du dich in einer Stiftung verewigen. Aber man kann sich auch mit weniger beteiligen, über eine Zustiftung oder Spende zum Beispiel. Es ist schön, dass man schon mit wenig Teil der gesamten Stiftungsfamilie sein kann. Wie oft habe ich schon gehört, ich habe ja nichts zu vererben oder ich kann keine Stiftung gründen, das hört sich alles so groß an. Dann sage ich immer, der Weg dahin kann ja auch aus kleinen Schritten bestehen.
6. Was ist Ihr größter Traum für die Kinder der Welt?
Kinder sollen eine Ausbildung machen können. Ich wünsche mir, dass sie in ihren Talenten gefördert werden und sie die Möglichkeit haben, sich voll und ganz zu entfalten. Ich finde es schön, wenn Menschen ein Handwerk lernen, in dem sie sich ausdrücken können.
Auch Sie möchten sich für Kinder weltweit engagieren? Sprechen Sie uns gerne an.
Julia Hammer & Team
Engagementberatung
Tel.: 040 / 607 716 - 260
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