Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich weltweit für Kinder einzusetzen. Hier stellen wir Ihnen drei verschiedene Arten vor, wie Sie sich durch Zustiftungen engagieren können.
Die Stiftungsfamilie wächst weiter und damit auch das Kapital der Stiftung Hilfe mit Plan: Mehr als 81 Mio. Euro betrug es zum Ende unseres Finanzjahrs 2023. Diese Entwicklung freut uns sehr. Denn mehr Kapital in unserem Stiftungsvermögen bedeutet mehr Erträge, die wir Jahr für Jahr in Hilfsprojekte von Plan International geben können – und damit mehr Kinder, die die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen. Zum Wachstum unseres Kapitals trugen auch im letzten Jahr neu gegründete Treuhandstiftungen unter unserem Dach sowie Erbschaften bei, aber auch die großzügigen Zustiftungen von Unterstützenden, die sich als Chancengeber:innen oder für unseren FUTURE- oder LEAD-Fonds engagieren. Sie widmen ihre Zustiftungen einem unserer Fokusthemen: Bildung, den Herausforderungen des Klimawandels oder der Stärkung von Mädchen. Auf den folgenden Seiten lesen Sie Erfolgsgeschichten aus den einzelnen Bereichen.
Chancengeber: Bildung als Gamechanger
Unseren Chancengeber:innen liegt besonders das Thema Bildung am Herzen – und das aus gutem Grund. Denn wer nicht lesen, rechnen und schreiben kann, dem bleibt ein großer Teil der Welt verschlossen. Mit Bildung hingegen eröffnen sich neue Perspektiven: Kinder und junge Menschen werden in die Lage versetzt, ihre Rechte einzufordern. Sie können selbstbestimmter Entscheidungen für ihren weiteren Lebensweg treffen, ihr Umfeld aktiv mitgestalten und als Erwachsene Berufe ergreifen, die ihnen und ihren Familien ein Auskommen ermöglichen. Bildung ist somit ein entscheidender Faktor für die Entwicklung in unseren Projektgebieten und kann den Ausweg aus Armut und Abhängigkeit bedeuten. Doch noch immer bekommen nicht alle Kinder die Chance, zur Schule zu gehen. Vor allem Mädchen bleibt der Zugang zu Bildung oft verwehrt. Dabei könnten gerade sie den entscheidenden Unterschied machen.
„Investitionen in die Ausbildung von Mädchen verändern das Leben künftiger Generationen“, sagt auch Naba Traoré aus Gambia. Sie weiß, wovon sie spricht. Durch Bildung konnte sie den Kreislauf der Armut durchbrechen, in dem ihre Familie gefangen war. „Meine Eltern wussten, dass Bildung der Schlüssel zum Erfolg ist. Deshalb haben sie mich beim Lernen unterstützt und mich vor Gewalt und anderen sozialen Problemen geschützt“, erzählt sie. Doch das Geld reichte nicht aus, um ihr ein Studium zu finanzieren. Hier kam Plan International ins Spiel. Naba Traoré erhielt ein Stipendium, das es ihr ermöglichte, einen Abschluss zu machen. Überzeugt von der Arbeit von Plan International bewarb sie sich nach ihrem Studium auf eine Stelle in einem Bildungsprojekt der Organisation – mit Erfolg. Inzwischen hat sie einen Masterabschluss in Verwaltungs und Finanzmanagement und arbeitet als Koordinatorin für Finanzmanagement bei Plan International Gambia. Hier setzt sie sich dafür ein, dass mehr Mädchen und junge Frauen die Chance bekommen, zu lernen. Auch hat sie selbst vier Kinder, denen sie den Wert von Bildung mit auf den Weg gibt.
„Investitionen in die Ausbildung von Mädchen verändern das Leben künftiger Generationen.“
– Naba Traoré,
Plan International Gambia
Wir wollen mehr Erfolgsgeschichten wie die von Naba Traoré ermöglichen. Die Erträge aus den Zustiftungen unserer Chancengeber:innen investieren wir deshalb dauerhaft in Bildungsprojekte von Plan International. Aktuell zum Beispiel in Malawi, wo wir Stipendien für 950 Sekundarschüler:innen finanzieren und weitere Maßnahmen fördern, die vor allem Mädchen einen Schulabschluss ermöglichen. In Uganda haben wir dazu beigetragen, die Lernbedingungen an sechs Grundschulen zuverbessern. Und in Ecuador fördern wir u.a. berufliche und unternehmerische Schulungen für 220 Jugendliche. Das Engagement der Chancengeber:innen macht es möglich, Projekte wie diese langfristig zu unterstützen.
LEAD-Fonds: Junge Stimmen für den Wandel
Mit den Erträgen aus unserem LEAD-Fonds förderten wir auch im letzten Jahr wieder Aktivitäten von Plan International, die Mädchen und junge Frauen unterstützen, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen. Ein Highlight in diesem Bereich war die Teilnahme des Plan Jugendbeirats an der 67. Frauenrechtskonferenz (CSW) der Vereinten Nationen in New York. Im Jugendbeirat von Plan International setzen sich junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren für mehr Teilhabe von Jugendlichen an politischen Entscheidungsprozessen ein. Zwei von ihnen sind Lilli Christ und Henri Resch, die an der Konferenz in New York teilnahmen, um ihre Perspektiven in die Diskussionen einzubringen. Im Fokus standen die Themen „Innovation und technologischer Wandel“ sowie „Bildung im digitalen Zeitalter“, und wie durch sie die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle aller Frauen und Mädchen erreicht werden kann.
„Gerade dieses Jahr spielt die Jugendperspektive eine besonders wichtige Rolle auf der CSW“, sagt Henri. „Denn das Leben Jugendlicher spielt sich zu großen Teilen in der digitalen Welt ab. Auch hier sind Mädchen und junge Frauen Belästigung, Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass sie mit am Tisch sitzen, wenn politische Entscheidungen getroffen werden, die sie betreffen.“
Auf der UN-Frauenrechtskonferenz wurde Plan International nicht nur vom deutschen Büro repräsentiert, sondern auch von den Plan-Büros aus den USA, Kanada, Sierra Leone, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen und zwei „She Leads“ Aktivistinnen aus Libanon und Ghana. Die Konferenz bot für die Jugendlichen von Plan International eine wichtige Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und daran zu arbeiten, wie sie in Zukunft miteinander kooperieren können. Außerdem fanden mehrere von Jugendlichen organisierte Events statt, auf denen sich die jungen Aktivist:innen vernetzen konnten.
Preisgekröntes Engagement
Überall auf der Welt unterstützen wir junge Menschen dabei, ihre Stimmen zu erheben und sich in aktuelle Diskussionen einzubringen. So zum Beispiel auf den Salomonen, wo sich Jugendliche im Rahmen eines Plan-Projekts für mehr Klimaschutz in ihrer Heimat einsetzen. Für ihre erfolgreiche Medienarbeit zu diesem Thema wurden sie im September 2023 mit dem Girls LEAD Award unserer Ulrich Wickert Stiftung ausgezeichnet.
FUTURE-Fonds: Stark in Zeiten des Klimawandels
„Dank der Schulungen von Plan International haben wir auch in der Trockenzeit immer Wasser. Wir pflanzen Gemüse und andere Feldfrüchte an, und unser Garten ist jetzt immer grün“, erzählt Teresa, während sie beherzt einen Spaten in die Erde rammt. Die 15-Jährige lebt in der Demokratischen Republik Timor-Leste und legt gemeinsam mit anderen Dorfbewohner:innen neue Terrassen für den Gemüseanbau an. Ihre Familie ist wie der Großteil der Bevölkerung des südostasiatischen Inselstaats von der Landwirtschaft abhängig. Doch immer extremer werdende Wetterbedingungen und eine Verschlechterung der Böden sowie der Wasserversorgung bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen – eine Folge des Klimawandels. Plan International setzt in Teresas Dorf ein Projekt um, das ihnen Techniken an die Hand gibt, um den Klimaveränderungen zu trotzen. So haben neue Methoden zur Nutzung von Regenwasser bewirkt, dass mehr Haushalte Zugang zu sauberem Wasser haben. Neu gepflanzte Bäume und die gemeinsam angelegten Terrassen verhindern Erdrutsche, die ein Risiko für die Wasserquelle und die Felder des Dorfes darstellen. Und auch die Gleichberechtigung wird im Rahmen des Projekts gestärkt, denn vor allem Mädchen und junge Frauen nehmen an den Schulungen teil. „Männer und Frauen sind zwar unterschiedlich, aber in jeder Hinsicht gleichwertig“, betont Teresa. „Frauen können die gleiche Arbeit wie Männer machen. Ich würde zum Beispiel gerne Mitarbeiterin in diesem Projekt werden.“
„Dank der Schulungen von Plan International haben wir auch inder Trockenzeit immer Wasser.“
– Teresa, Projektteilnehmerin
Damit mehr Projektansätze wie die in Timor-Leste entwickelt werden können, widmen wir die Erträge aus unserem FUTURE-Fonds dem Thema Klima. Denn der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit und schritt auch im letzten Jahr weiter voran. Laut des EU-Klimawandeldienstes war 2023 das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren. Das wirkt sich auch auf die Arbeit von Plan International aus. So wird die Stärkung der Menschen im Umgang mit den neuen Gegebenheiten im Rahmen der Projekte immer wichtiger. Durch den FUTURE-Fonds können wir die Entwicklung innovativer Maßnahmen gemeinsam vorantreiben und Projekte ermöglichen, die Kinder und ihre Familien gegen die Auswirkungen des Klimawandels wappnen. Auch bei den Projekten, die wir als Stiftung fördern, setzen wir einen verstärkten Fokus auf das Thema Klimawandel. Aktuell unterstützen wir Projekte mit Klimaschwerpunkt in Sambia, Ruanda, Malawi, Laos und auf den Salomonen.
Sie möchten mehr über die Möglichkeiten erfahren, sich mit einer Zustiftung langfristig zu engagieren? Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen. Ich freue mich auf Sie!
Julia Hammer & Team
Engagementberatung
Tel.: 040/607 716 - 236
E-Mail: julia.hammer@stiftung-hilfe-mit-plan.de