Angeline hat einen großen Wunsch: Sie möchte die Schule bis zum Ende besuchen und abschließen. Für Mädchen in Guinea ist ein Schulabschluss nicht selbstverständlich – insbesondere nicht für diejenigen, welche wie die Siebenjährige in ländlichen Gebieten leben. Viele von ihnen haben nicht einmal die Chance, am Unterricht teilzunehmen, denn Mädchen werden oft nur als zukünftige Mütter und Hausfrauen angesehen – so der fest verwurzelte Glaube in der Gesellschaft.
Das führt zu einem gefährlichen Kreislauf des Analphabetismus: Mütter, die selbst nie lesen und schreiben gelernt haben, setzen sich seltener für die Schulbildung ihrer eigenen Töchter ein.
Bei Angeline ist das anders. Ihre Mutter Martine ist ihre größte Stütze und hilft ihr jeden Tag bei den Hausaufgaben. Gemeinsam stemmen sie sich gegen den Trend in dem westafrikanischen Land, wonach der Anteil der Mädchen in den Schulen gering ist – und in der Sekundarstufe weiter abnimmt: 48 Prozent der Mädchen von sieben bis zwölf Jahren gehen zur Schule; von den Jungen sind es 57 Prozent. Die Sekundarstufe besuchen sogar nur 18 Prozent der Mädchen im Alter von 13 bis 19 Jahren, im Vergleich zu 38 Prozent von den Jungen.
„Meine Tochter ist jetzt Klassenbeste und wird von den Lehrkräften geschätzt.“
„Ich unterstütze meine Tochter“, erzählt Martine aus der südlichen Präfektur Macenta. „Wenn wir abends nach Hause kommen, ruht sie sich ein wenig aus, isst etwas und dann gehen wir ihre Themen durch.“ Mit den Hausaufgaben fangen die beiden an, und „wenn es eine Lektion gibt, die Angeline im Unterricht nicht richtig verstanden hat, bittet sie mich, die Antworten noch einmal zu erklären“, sagt ihre Mutter. „Meine Tochter ist jetzt Klassenbeste und wird von den Lehrkräften geschätzt. Im Moment läuft es gut und wir tun alles, um sie bis zum Schulabschluss zu begleiten.“
Als Patenkind profitiert Angeline von den Plan-Projekten und -Programmen in ihrem Lebensumfeld. Dazu zählt insbesondere der Zugang zu einer integrativen, qualitativ hochwertigen Bildung. Deshalb arbeitet Plan International in seinen Patenschaftsgebieten mit Kindern und Jugendlichen, ihren Familien, Gemeinden, der Gesellschaft und Regierung zusammen, um sicherzustellen, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu erhalten.
„Plan International trägt auf besondere Weise zur Bildung meiner Tochter bei.“
„Plan International trägt auf besondere Weise zur Bildung meiner Tochter bei“, erklärt Martine. „Seit meine Tochter Patenkind ist, erhalten wir zu Beginn jedes Schuljahrs Lernmaterial. Sie nimmt außerdem an Aktivitäten zur Förderung der Rechte von Mädchen teil.“
Angeline weiß bereits, welchen Beruf sie in Zukunft ausüben möchte: Nach ihrem Schulabschluss möchte sie zur Polizei gehen. „Mein größter Traum ist es, Gendarmin zu werden“, erzählt die Siebenjährige dem Länderdirektor von Plan International Guinea, Evariste Sindayigaya, bei seinem Besuch in ihrer Gemeinde. „Wenn ich sehe, wie die Polizei das Land schützt, möchte ich das auch tun“, ergänzt Angeline zuversichtlich. „Ich weiß, dass ich dafür in der Schule hart arbeiten muss, aber ich habe die Unterstützung meiner Eltern.“
„Mein Pate ermutigt mich, an meinen Träumen festzuhalten.“
Die Programme von Plan International fördern Angeline ebenfalls auf ihrem Weg, und Angeline sagt: „Mein Pate, mit dem ich regelmäßig schreibe, ermutigt mich ebenfalls, an meinen Träumen festzuhalten.“
Die Geschichte von Angeline wurde mit Material aus dem guineischen Plan-Büro aufgeschrieben.