In Guinea bietet Plan International Informations- und Untersuchungstermine für Diabetes-Patienten an, um über das Risiko einer gleichzeitigen Tuberkulose-Infektion aufzuklären. Diabetes und Tuberkulose sind beide chronische Erkrankungen, die sich bei gleichzeitigem Auftreten verstärken können und dadurch das Gesundheitsrisiko erhöhen.
„Es ist wichtig, auf die Wechselwirkung zwischen Diabetes und Tuberkulose (TB) hinzuweisen“, betont Dr. Chaloub, ein TB-Spezialist. „In Guinea, wo Diabetes auf dem Vormarsch ist, sind Diabetiker:innen aufgrund eines geschwächten Immunsystems einem erhöhten TB-Risiko ausgesetzt. Dies unterstreicht die Bedeutung systematischer Früherkennungsuntersuchungen für Tuberkulose bei diesen Patient:innen.“
Das kostenlose Screening-Programm wird von Plan International in Zusammenarbeit mit den Nationalen Programmen zur Bekämpfung von Tuberkulose (PNLT) und Diabetes in Guinea durchgeführt, die Tuberkulose-Aufklärungs- und Untersuchungstermine für Diabetiker:innen in Conakry, Labé und Mamou organisieren.
„Das Ziel dieser Aktivitäten besteht darin, das Bewusstsein zu schärfen und allen Diabetiker:innen ein kostenloses Tuberkulose-Screening anzubieten. Dank Online-Sammelformularen und Probendosen können die Patienten schnell und effizient untersucht werden“, sagt die Ärztin Dr. Djenabou von PNLT.
Die Früherkennung und die gemeinsame Behandlung beider Erkrankungen sind entscheidend, um die Gesundheit zu verbessern und die Sterblichkeit zu senken. Die Initiative, die allen zugänglich ist, unterstreicht die Bedeutung eines integrierten Ansatzes bei der Behandlung und Nachsorge von Patient:innen und fördert eine bessere Koordination zwischen den Gesundheitsdiensten.
Die Früherkennung ist besonders wichtig für Diabetiker:innen, die anfällig für Tuberkulose sind. „Wenn ein Diabetespatient unwissentlich an Tuberkulose erkrankt, kann die Krankheit schnell fortschreiten und zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Daher hilft eine frühzeitige Untersuchung, eine späte Erkennung der Krankheit zu vermeiden und bei Bedarf eine sofortige Behandlung zu gewährleisten“, so Dr. Sidibé.
„Wir müssen das Bewusstsein der Patient:innen weiter schärfen. Je früher TB erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“
Der Zusammenhang zwischen Diabetes und Tuberkulose gibt in der medizinischen Fachwelt zunehmend Anlass zur Sorge, nicht zuletzt wegen der Auswirkungen beider Krankheiten auf die Gesundheit der Betroffenen. Dr. Khadija, seit über 25 Jahren Diabetesberaterin, erklärt, dass Diabetes eine chronische Krankheit ist, die schwerwiegende Folgen haben kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird. „Einige unserer Diabetespatient:innen kommen ohne Anzeichen von Tuberkulose zu uns, aber bei den jährlichen Untersuchungen entdecken wir oft latente Tuberkulose. Deshalb fordern wir, dass Tuberkulose-Screenings in die jährlichen Diabetes-Untersuchungen aufgenommen werden, um nicht nur die Patient:innen, sondern auch die Pflegekräfte zu schützen, die einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sein könnten.“
Mamadou Dian, 70, ist heute zur regelmäßigen Diabetesuntersuchung in die Klinik gekommen und hat sich auf Anraten seines Arztes bereit erklärt, auf Tuberkulose untersucht zu werden.
Der Untersuchungsprozess ist einfach, kostenlos und schnell. Nach Rücksprache mit dem Arzt wird Mamadou gewogen und gebeten, eine Auswurfprobe abzugeben. Er wartet nun auf die Ergebnisse. „Ich ermutige alle Diabetiker, meinem Beispiel zu folgen und sich testen zu lassen“, sagt er und fügt hinzu: „Es ist wichtig, seinen Gesundheitszustand zu kennen, um Komplikationen zu vermeiden.“
Während Dr. Khadija die Daten ihrer Patient:innen in eine Datenbank eingibt, bekräftigt sie erneut die Bedeutung des Screening-Programms: „Prävention ist unerlässlich. Die Menschen müssen rechtzeitig untersucht werden, um lebensbedrohliche Komplikationen in Zukunft zu vermeiden.“
Diese Geschichte wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Guinea erstellt.