Seit 2017 ist Plan International mit Projekten zur Gleichberechtigung und Gemeindeentwicklung auf den Salomon-Inseln tätig. Seit November 2019 ist der Südsee-Staat – wie auch Papua-Neuguinea – jüngstes Plan-Programmland, vorerst ohne Patenschaften. Weil es in beiden Ländern so gut wie keine festen Toiletten gibt, gehen die meisten Menschen in die Öffentlichkeit, um sich dort zu erleichtern. Dies führt dazu, dass das Trinkwasser verunreinigt wird und sich Infektionskrankheiten ausbreiten können. Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Gemeinden dabei, eigene Latrinen und Waschräume zu errichten, und führen Hygieneschulungen für die Bevölkerung durch. Dabei lernt sie nicht nur, wie Sanitäranlagen gebaut und instandgehalten werden, sondern auch, wie sich Krankheiten vermeiden lassen und wie wichtig sauberes Trinkwasser ist. Ein Anfang ist vor allem mit Unterstützung des australischen Plan-Büros gemacht: Krankheiten wie Durchfall oder Hautekzeme sind bereits zurückgegangen.
„Die Jungen glauben, dass Mädchen nichts wert sind“
In Papua-Neuguinea hat Plan International zudem das Projekt „Equal Playing Field – Gleiche Spielräume“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, stereotype Denkmuster aufzubrechen und geschlechterbasierte Gewalt zu reduzieren. Bei Schulungen zu Gleichberechtigung und Menschenrechten lernen Schulkinder, welche Rechte es für alle gibt und wie sie sich vor Missbrauch oder Gewalt schützen können.
Ob ein Land in unsere Programmarbeit aufgenommen wird, hängt unter anderem vom Human Development Index (HDI) ab. Er gibt Aufschluss über den Entwicklungsstand eines Landes, zum Beispiel in den Bereichen Bildung oder Lebenserwartung. Im Berichtszeitraum zog sich Plan International deshalb aus Sri Lanka zurück. Wir wollen in allen Partnerregionen sicherstellen, dass wir mit unseren Projekten zur Selbsthilfe die maximale Wirkung erzielen. Wir wollen einen echten Mehrwert für die Gemeinden schaffen. Durch die Plan-Projekte in dem südasiatischen Land – vor allem mit Unterstützung unserer Pat:innen – hat sich seit 1981 das Leben von 500.000 Mädchen und Jungen nachhaltig verbessert. In Sri Lanka wurden über Plan International Schulen ausgestattet, Kinder und Jugendclubs eingerichtet sowie Bildungsangebote verbessert. Im Verlauf unserer fast 40-jährigen Zusammenarbeit hat sich das Leben in den Partnergemeinden und auch die wirtschaftliche Situation des Landes selbst so weit entwickelt, dass wir dort seit Januar 2020 nicht mehr tätig sind. Sri Lanka rangierte beim HDI zuletzt auf Platz 71 von 189. Wir haben uns daher entschlossen, die vorhandenen Ressourcen in Ländern einzusetzen, in denen die Dringlichkeit und der Bedarf an einer Förderung wesentlich größer sind.
Mit Platz 155 und 153 von insgesamt 189 Staaten liegen Papua-Neuguinea und die Salomon-Inseln im unteren Bereich der globalen Rangliste und gehören zu den entwicklungsschwächsten Ländern der Welt. Ein weiterer Grund für Plan International, diese Staaten zu neuen Programmländern zu machen, ist ihre geografische Nähe zu Australien. Unser dortiges Büro förderte bereits in der Vergangenheit erfolgreich Projekte vor allem in der Asien-Pazifik-Region.