Hygiene im tropischen Paradies

Foto: Derol Konofilia Sanga

Die meisten Schulen in den Salomonen haben keinen sicheren Anschluss an die Wasserversorgung, geschweige denn angemessene Sanitäreinrichtungen. Ein Plan-Projekt sorgt für bessere Infrastruktur und klärt Schüler:innen über effektive Hygienemaßnahmen auf.

Hierzulande können wir einfach einen Wasserhahn aufdrehen und haben direkt Zugang zu sauberem Wasser. So sollte es auch sein. Wasser ist die Voraussetzung für Hygiene, Gesundheit, Nahrung, kurz: für Leben. Somit ist Wasser ein Menschenrecht. Dieses Recht können aber nicht alle gleichermaßen wahrnehmen. An zu vielen Orten auf der Welt mangelt es an sicherer Wasserversorgung. So auch auf den Salomonen, einem Inselstaat im Südpazifik.

Ein Junge in Schuluniform wäscht seine Hände mit Seife.
Regelmäßiges Händewaschen ist für die Gesundheit sehr wichtig – aber nicht für alle Menschen auf der Welt machbar. Derol Konofilia Sanga
In einem Regal stehen mehrere blaue Wasserkanister.
Auf den Salomonen haben die meisten Schulen keinen sicheren Zugang zu Wasser. Derol Konofilia Sanga

Bewohner:innen der Salomonen haben schlechten Zugang zur Wasserversorgung

Im Jahr 2016 hat eine landesweite Erhebung auf den Salomonen gezeigt, wie schwierig es für ländliche Gemeinden ist, Zugang zu angemessenen Wasser-, Sanitär und Gesundheitsdiensten zu erhalten. Nur 54 Prozent der Bevölkerung hatten Zugang zu einer gesicherten Wasserversorgung und nur 13 Prozent zu sanitären Einrichtungen.

Diese Herausforderungen machen sich auch in den Schulen bemerkbar: Nach den neuesten UN-Wasserstatistiken von 2021 haben 64 Prozent der Schulen auf den Salomonen keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Trinkwasser, 63 Prozent haben keine sanitären Einrichtungen.

„Manchmal kam gar kein Wasser aus dem Hahn. Dann mussten wir die Schule schließen.“

Stephanie, Schulleiterin

„Die Anbindung an das Netz der offiziellen Wasserbehörde war sehr schlecht“, erzählt Stephanie, die Schulleiterin einer Schule im Westen der Insel Guadalcanal. „Der Wasserdruck war sehr niedrig, und manchmal kam gar kein Wasser aus dem Hahn. Dann mussten wir die Schule schließen.“ Kein Wasser bedeutete nichts zu trinken, keine funktionierenden Toiletten. Regelmäßiges Händewaschen nach dem Toilettengang oder vor dem Essen waren undenkbar.

Eine Frau steht vor einer Tafel, hinter ihrem Pult in einem Klassenzimmer.
Stephanie ist Schulleiterin auf den Salomonen. Ihre Schule hat Probleme mit der Wasserversorgung. Derol Konofilia Sanga
Ein Junge trägt einen blauen Kanister auf seinen Schultern.
Simon trägt einen Wasserkanister. Derol Konofilia Sanga

Im Rahmen des Projekts „Neue Zeiten, neue Ziele“ haben Plan International und die Partnerorganisation Live & Learn mit Stephanies Schule zusammengearbeitet, um einen sicheren Wasserzugang zu ermöglichen und die Sanitäreinrichtungen zu verbessern. „Wir wurden mit Wassertanks zum Sammeln von Regenwasser ausgestattet“, berichtet Stephanie. „Unser Leitungssystem wurde ausgebaut, sodass wir jetzt mehrere Zapfstellen haben. Die alten Waschräume wurden auch erweitert, wir haben jetzt sogar Duschen, die die Mädchen nutzen können.“

Neben dem Update der Infrastruktur wurden auch Workshops und Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt, damit die Kinder die Bedeutung des Händewaschens für ihre Gesundheit verstehen und die Einrichtungen auch aus eigener Motivation benutzen. Neben der allgemeinen Hygiene wird auch ein besonderer Fokus auf Aufklärung über Menstruationsgesundheit gelegt – ein Thema, was häufig mit Tabus belegt ist.

Fortschritte im Umgang mit der Menstruation

Maria ist Klassenlehrerin an der Schule. Sie freut sich über die positiven Entwicklungen, die nach diesen Workshops eingetreten sind: „Es hat eine Sensibilisierung stattgefunden,“ beobachtet Maria. „Früher blieben die Mädchen zuhause, wenn sie ihre Periode hatten. Dank der besseren Sanitäreinrichtungen können sie jetzt auch während der Menstruation weiter lernen.“ Auch die Jungen, die die Mädchen zuvor geärgert hatten, seien nun respektvoller und hätten mehr Verständnis.

Schulleiterin Stephanie ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen. „Seit Beginn des Projekts haben sich die Anwesenheit und die Beständigkeit von Kindern und Lehrern stark verbessert“, schließt sie.

Hinter einem Wasserhahn hängt ein Schild,
Die Schüler:innen werden in Workshops über Hygiene und Gesundheit aufgeklärt. Derol Konofilia Sanga

Über das Projekt

Das Wasser-, Sanitär- und Hygieneprojekt „Neue Zeiten, Neue Ziele“ wurde bereits zwischen 2018 und 2022 auf den Salomonen durchgeführt und vor kurzem um zwei weitere Jahre verlängert. Es wurde von der australischen Entwicklungshilfe initiiert und wird von Plan International und Live & Learn durchgeführt. Es zielt darauf ab, einen nachhaltigen und uneingeschränkten Zugang zu Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygienediensten in Schulen, Gesundheitskliniken und ländlichen Gemeinden im westlichen Guadalcanal zu schaffen.

Dafür arbeitet das Projekt mit nationalen und regionalen Regierungsbehörden zusammen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die Einbindung von benachteiligten Gruppen gelegt, damit sie in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden und in die Verwaltung und Benutzung der Dienste mit einbezogen werden.

Die Geschichte wurde mit Material aus dem salomonischen Plan-Büro erstellt.

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