Kinderrechte stehen im Mittelpunkt von Plan Internationals Arbeit. Dabei richtet sich Plan nach der UN-Kinderrechtskonvention, die in dieser Woche 30 Jahre alt wird. Zwar gelten für Kinder dieselben Menschenrechte, wie für Erwachsene, jedoch sind Kinder besonders schutzbedürftig. Die Vereinten Nationen legten deswegen am 20. November 1989 die 54 Artikel der Kinderrechtskonvention fest, die von fast allen Mitgliedsstaaten der UN unterzeichnet und ratifiziert wurden. Die Länder verpflichten sich damit, die UN regelmäßig zu informieren, inwieweit Kinderrechte im eigenen Land umgesetzt werden.
Da jedes Kind auf der Welt ein Recht auf Bildung, Gesundheit, Schutz, Achtung und Respekt hat, unterstützt Plan International Mädchen und Jungen in verschiedenen Projekten dabei, ihre Rechte zu kennen und einzufordern. Das Projekt in Guinea-Bissau ist eines davon.
Die Gruppe von vierzig Schülerinnen und Schülern trifft sich wöchentlich und diskutiert in ihrem Jugendparlament, wie sie ihre Rechte auf Bildung, Gesundheit und Sicherheit schützen können. Dabei erfahren die Jugendlichen auch etwas über die Rechte von Mädchen. So können Mädchen und Jungen besser verstehen, wie Gleichberechtigung erreicht werden kann.
Die Projekte von Plan International für die politische Teilhabe von Kindern fördern einen Dialog zwischen Kindern und jungen Menschen über ihre Rechte. Das Selbstvertrauen junger Menschen wird gestärkt und die Jugendlichen werden ermutigt, aktive Entscheidungsträgerinnen und -träger ihres eigenen Lebens zu werden.
„Häufig hören uns die Erwachsenen nicht zu. Deswegen müssen wir uns weiter für Veränderungen einsetzen.“
„Es ist wichtig, dass wir mehr über Verletzungen von Kinderrechten, wie Kinderheirat und weibliche Genitalverstümmelung, lernen“, sagt Djesasha, Präsidentin des Jugendparlaments. „So viele Mädchen erleben dies. Wir versuchen, unser Bestes zu geben und mit den Erwachsenen zu sprechen, um ihre Einstellung gegenüber Mädchen und den Rechten von Mädchen zu ändern. Wir müssen diese Tradition beenden.“
Die Gruppe trifft sich mit der Elternvertretung und diskutiert mit ihnen die Veränderungen, die Kinder und junge Menschen sehen wollen. Wenn sensible Themen angesprochen werden, ist das natürlich schwierig. Bafatá ist eine Region, bei der mehr als 93 Prozent der Frauen Genitalverstümmelung erlebt haben. Obwohl diese Praxis illegal ist, bleibt sie für einige ein wichtiger Teil der Kultur.
Es kann sehr schwierig sein, mit den Erwachsenen zu sprechen, sagt Mariama, eine der Teilnehmerinnen. „Häufig hören sie uns nicht zu. Deswegen müssen wir uns weiter für Veränderungen einsetzen.” Mariama möchte dazu beitragen, dass die schädliche Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung beseitigt wird. Sie träumt davon, später Krankenpflegerin zu werden, sodass sie Frauen und Mädchen helfen kann, die beschnitten worden sind.