Projekterfolg: Verbesserte Bildungschancen in West Nile

Foto: Lena Marie Tschentscher

Eltern, Lehrkräfte und Kinder ziehen im Westen Ugands an einem Strang, um Bildung zu einem Motor für Veränderung zu machen. Ein Projekt zeigt, wie viel mehr als nur Infrastruktur dahintersteckt.

Victor, 16 Jahre alt, besucht mittlerweile die sechste Klasse der Asili-Grundschule im Distrikt Nebbi im ostafrikanischen Uganda – eine Möglichkeit, die ihm vor einigen Jahren verwehrt geblieben wäre, da die Schule damals nur bis zur fünften Klasse reichte. Er erinnert sich: „Wir hatten früher nur drei Klassenräume, und die Kinder der ersten und zweiten Klasse teilten sich oft einen Raum, vor allem bei Regen.“ 

Durch den Bau neuer Klassenräume, die Bereitstellung verbesserter Lernmaterialien und gezielte Schulungen für Lehrkräfte hat sich der Schulalltag für Victor und vieler weiterer Kinder in der Region West Nile verbessert.

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Schüler Victor sitzt an einem neuen Schreibtisch in einem Klassenzimmer seiner Grundschule und schreibt etwas in ein Übungsheft
Victor ist entschlossen, seine Bildung voranzutreiben, und geht nun gerne zur Schule Plan International / Jessica Kunath

Bessere Lernbedingungen und Infrastruktur

Vor Beginn des Projekts 2021 waren die meisten Klassenzimmer überfüllt; in einem Raum drängten sich bis zu 70 Kinder. Das Projekt ermöglichte den Bau von 28 neuen Klassenzimmern ausgestattet mit über 700 Schreibtischen und Stühlen. Zusätzlich wurden sechs Unterkünfte für Lehrkräfte und 72 Latrinen gebaut. Eltern und Gemeindemitglieder engagierten sich dabei tatkräftig, halfen, Zäune zu bauen, um die Sicherheit an den Schulen zu verbessern.

Victor beschreibt die Situation vor dem Projektstart: „Die Schule hatte nur sehr wenige Tische, vielleicht gerade einmal 40. Wir quetschten uns zu viert an einen Tisch, und manchmal, wenn man zu spät zur Schule kam, musste man sich auf dem Boden setzen.“ Heute hat jedes Kind seinen eigenen Platz, und es gibt ausreichend Schulmaterialien, darunter 6.633 Lehrbücher und 4.280 Lesebücher, die sie mit nach Hause nehmen dürfen.

Auf dem Schulgelände ist neue Latrine mit einer Rampe für barrierefreien Zugang
Die neu errichteten Latrinen sind nicht nur barrierefrei, sondern ermöglichen es Mädchen, auch während ihrer Menstruation am Unterricht teilzunehmen Elisa Rohweder
Grundschulkinder haben sich auf dem Schulhof vor ihrem neuen Schulgebäude versammelt
Grundschulkinder in Alala verbringen ihre Pause vor ihrem neuen Schulgebäude Elisa Rohweder

Verbesserung der Unterrichtsqualität und Inklusion

Ein weiteres zentrales Ziel des Projekts (Laufzeit 2021-2024) war die Qualifizierung der Lehrkräfte. Insgesamt nahmen 67 Lehrer:innen an Schulungen teil, die sich auf kindgerechte und inklusive Unterrichtsmethoden konzentrierten. Dies umfasst auch spezielle Schulungen, die das Leseverständnis der Schulkinder um 16 Prozent steigerten. Die Zahl der Schüler:innen, die grundlegende Kenntnisse in Lesen und Mathematik erlangten, stieg von 28 auf 68 Prozent. Darüber hinaus wurden 18 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt.

Schulkinder in West Nile halten lachend neue Schulmaterialien in die Kamera
3.600 Schüler:innen erhielten Schulmaterialien und Hygiene-Sets Julia Borchmann
Vor einem neuen Grundschulgebäude in Uganda lesen zwei junge Mädchen zusammen in einem Buch
Das Projekt fördert chancengerechte und hochwertige Bildung Julia Borchmann

Steigende Einschulungszahlen

Dank großangelegter „Back-to-School“-Kampagnen stieg die Zahl der eingeschulten Kinder in den sechs Projektschulen von 4.739 auf 6.652. Die Maßnahmen halfen, die Schulabbruchquote zu senken, vor allem bei Mädchen: Weniger Schülerinnen brachen ihre Schulausbildung ab. Zusätzlich fanden Aufklärungskampagnen zur Menstruationshygiene statt. 560 Schüler:innen lernten, wie man wiederverwendbare Menstruationsbinden herstellt, damit Mädchen auch während der Periode zur Schule gehen können. (Lesen Sie dazu auch diese Geschichte: „Bei der ersten Periode dachte ich, ich würde verbluten“)

Förderung von Kreativität und Gemeinschaft

Im Rahmen des Projekts entstanden Theater-, Sport- und Musikclubs, die den Kindern und Jugendlichen nicht nur kreative Freiräume bieten, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. Solche Initiativen motivieren Kinder, sich aktiv in den Schulalltag einzubringen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. „Wir haben jetzt viele Clubs, wo wir zusammen Theater spielen oder Musik machen können“, erzählt Victor stolz.

Drei Schülerinnen stehen in Sportuniform auf ihrem Schulhof und halten einen Volleyball
Sportunterricht fördert das Selbstbewusstsein und das Gemeinschaftsgefühl der Schulkinder Lena Marie Tschentscher
Eine Schulklasse in grünen Schuluniformen hat sich auf dem Schulgelände versammelt und führt ein Volkslied auf
Schüler:innen führen ein Volkslied an ihrer Schule in Alala auf Plan International / Borchmann Julia

Klassenzimmer in Äthiopien mitbauen

In Ura, Äthiopien, entsteht „Ein Platz zum Leben“. In der kleinen Ortschaft wird eine Siedlung für 30.000 geflüchtete Menschen errichtet. Es werden Unterkünfte, Sanitäranlagen und Schulen gebaut. Durch Bildung erhalten Kinder die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und einen Weg aus der Armut.

Helfen Sie uns dabei und spenden Sie jetzt für „Ein Platz für Leben“ 

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Der Artikel wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Uganda erstellt.

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