Assétou streift mit ihren Ziegen durch die Felder auf der Suche nach einem schönen Weidegebiet für ihre Herde. Die 15-Jährige lebt im Bezirk Silmisson in Burkina Faso. „Die Tiere haben mir geholfen, im Leben voranzukommen“, berichtet sie. Assétou musste die Schule abbrechen, weil ihre Familie nicht ausreichend Geld hatte. Im Rahmen eines Projekts zur Stärkung des Kinderschutzes erhielt sie ein paar Ziegen, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten kann.
„Bei unseren Maßnahmen geht es um den Schutz von Kinderrechten und den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt“, sagt Olivia Ouedraogo, Kinderschutzbeauftragte von Plan International in Burkina Faso. „Zusätzlich zu den Tieren erhalten die Jugendlichen und ihre Familien Hygiene-Kits, Lebensmittel und medizinische Hilfe. Mit dieser umfassenden Unterstützung können wir effektiv auf ihre Bedürfnisse eingehen.“
Vor allem Mädchen und junge Frauen, die in Armut leben, sind häufig dem Risiko sexueller Ausbeutung, Gewalt oder Frühverheiratung ausgesetzt. Mit der Verteilung von Nutztieren wie Ziegen wird ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit gefördert - und eine der Hauptursachen für geschlechtsspezifische Gewalt bekämpft.
„Alle Kinder in meiner Situation verdienen diese Unterstützung.“
„In fünf Jahren wird meine Herde gewachsen sein. Dann kann ich auch andere Leute einstellen, die mir helfen, sie zu versorgen und zu verkaufen“, erzählt Assétou eifrig. „Allen, die mir geholfen haben, möchte ich ein herzliches Dankeschön aussprechen. Alle Kinder in meiner Situation verdienen diese Unterstützung.“
Die Kinder und Jugendlichen in Burkina Faso sind weiterhin vielen Gefahren ausgesetzt. Olivia Ouedraogo weiß das nur zu gut. „Covid-19 ist immer noch ein globales Gesundheitsproblem. Darüber hinaus gibt es hier im Land viele Probleme mit Gewalt, die die Menschen in die Flucht treiben. Wir hoffen sehr, dass sich die Dinge für die Sicherheit und das Wohlergehen aller bald verbessern.“
Trotz der Hindernisse, die vor ihr liegen, weiß Assétou, was sie braucht, um ihre Träume zu verwirklichen. „Ich möchte wieder zur Schule gehen. Dafür brauche ich ein Fahrrad und Schulsachen. Und ich will einen Stall für meine Tiere bauen.“
Assétous Vater Daniel wünscht sich, dass seine Kinder den Zugang zu Bildung haben, den sie verdienen. „Ich bin sehr stolz auf meine Tochter und die Art und Weise, wie sie sich um die Tiere kümmert. Sie versorgt sie und passt sehr gut auf sie auf.“