1.754 Kilometer, 17.180 Höhenmeter und knapp 107 Stunden rockte Patrick Heer im letzten Sommer auf dem Sattel, um Spenden für Kinder in Nepal zu sammeln. Ganze 1.075 Euro sind dabei zusammengekommen. „Ich hätte nicht erwartet, dass so viel Geld gespendet wird“, erzählt der 31-Jährige. „Ich habe mit 500 Euro als Spendenziel angefangen, da ich es schwer einschätzen konnte. Die waren aber kurz nach der Losfahrt schon erreicht! Daher habe ich das Spendenziel nochmal erhöht. Und ich muss auch sagen, dass mich das bei der Fahrt nochmal motiviert hat, wenn gerade die Beine wehtaten oder der Po, da hat man daran nochmal gedacht und es hat einem einen extra Schub gegeben.“
Insgesamt fünf Wochen radelte der junge Mann aus Kempten bis zu seinem Endziel Zarautz, einem kleinen Ort an der spanischen Atlantikküste. Ursprünglich wollte der Projektmanager nach Nepal und dort einen Hiking-Trip machen – aber Corona kam ihm dazwischen: „Ich wollte immer schon mal aus eigener Kraft ans Meer radeln, daher wurde dies mein Plan B und war gleichzeitig eine gute Gelegenheit, mit meiner Rad-Aktion mehr Aufmerksamkeit auf das Nepal-Projekt und meine Spendenaktion zu lenken. Ich dachte ich probiere es einfach, auch wenn nur ein paar Euros dabei zusammenkommen, ist es einfach besser als gar nichts!
Der leidenschaftliche Surfer und Radfahrer teilte seine Reise mit Freund:innen und anderen Interessierten auf Instagram. Dabei war auch einer seiner schönsten und unvergesslichsten Momente: Endlich am Meer anzukommen! Doch auch ein paar Schwierigkeiten blieben nicht aus: „Die größte Herausforderung war die Frage, wie ich mein Surfbrett mitbekomme“, sagt Patrick und lacht dabei. „Und während der Reise gab es natürlich immer mal wieder Höhen und Tiefen. In Frankreich gab es einmal ein paar Tage, wo die Landschaft sehr eintönig war. Und natürlich ein paar Platten, die ich unterwegs unweigerlich mitgenommen habe – ich würde die Tour jedoch immer wieder machen. Man ist sehr nah an der Natur und hat einfach nur das Nötigste dabei – das ist wahnsinnig befreiend!“
„Ich möchte damit etwas zurückgeben und mir vor Augen führen, wie gut es uns hier eigentlich geht.“
Patrick übernahm im letzten Jahr ebenfalls eine Patenschaft für ein kleines Mädchen im Senegal und schreibt seitdem fleißig Briefe mit ihr. „Wir sind hier so privilegiert, was man häufig leider vergisst. Ich möchte damit etwas zurückgeben und mir vor Augen führen, wie gut es uns hier eigentlich geht und dass unser Lebensstandard nicht selbstverständlich ist.“ Der Plan-Pate hofft, irgendwann auch einmal in den Senegal reisen zu können, um sein Patenkind zu besuchen. Bestimmt lässt er uns auch an dieser Reise über Instagram teilhaben.