Im Englischen gibt es das Sprichwort „It takes a village to raise a child“ – übersetzt: Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen. Doch nicht jedes Dorf kann seinen Kindern dieselben Chancen bieten. Wer eine Plan Patenschaft übernimmt, tritt einer internationalen Gemeinschaft bei, die Kindern aus aller Welt ermöglicht, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Das Modell der Patenschaft entstand, als der britische Journalist John Langdon-Davies bei seiner Arbeit als Korrespondent im Spanischen Bürgerkrieg einem fünfjährigen Jungen begegnete. Dieser trug einen Zettel bei sich, auf dem stand: „Dies ist José. Ich bin sein Vater. Wenn Santander fällt, wird man mich erschießen. Wer immer meinen Sohn findet, den bitte ich, um meinetwillen für ihn zu sorgen.“
Langdon-Davies kam der Bitte des Vaters nach. 1937 rief er seine Landsleute dazu auf, ebenfalls Verantwortung für Kriegswaisen zu übernehmen. Es entstand die Organisation „Foster Parent’s Scheme for Children in Spain“, der Vorgänger von Plan International. Seitdem ist das Konzept der Patenschaft zu einem nachhaltigen und weitblickenden Programm herangewachsen.
Die Spenden aus den Patenschaftsbeiträgen kommen nicht nur dem Patenkind und seiner Familie zugute: Sie fließen in die Projekte und Programme, die vor Ort in der Gemeinde des Kindes durchgeführt werden. Der Fokus wird bewusst in die Gemeindeentwicklung gesetzt, damit die finanzielle Hilfe nachhaltig ist und keine unerwünschten Effekte wie Isolation oder Neid in der Gemeinschaft entstehen.
Die Projekte, die alle auf die Stärkung der Kinderrechte einzahlen, entstehen in Zusammenarbeit mit den Gemeindemitgliedern. So finanzieren Patenschaftsbeiträge zum Beispiel den Ausbau von Sanitäranlagen oder die Entwicklung von Bildungsangeboten. Im Idealfall können die Gemeinden diese Projekte nach zehn bis fünfzehn Jahren eigenverantwortlich übernehmen.
Die Patenkinder und -familien agieren dabei als Botschafter:innen der Projekte. Da Zusammenhalt und Mitbestimmung die Stützpfeiler des Erfolgs des Patenschaftsprogramms sind, werden die Familien von den Gemeindemitgliedern selbst nominiert. So kann Vertrauen entstehen, das sich wiederum positiv auf die gemeinsame Arbeit auswirkt.
Nicht nur den Kindern, sondern auch den Pat:innen eröffnet eine Patenschaft neue Perspektiven. Durch jährliche Berichte erfahren sie unmittelbar vom Beitrag, den ihre Spende leistet. Darüber hinaus vermittelt Plan einen Briefaustausch zwischen Pat:innen und Patenkindern, sodass es auch die Möglichkeit gibt, direkt in Kontakt zu treten und voneinander über die Kultur und den Alltag zu lernen.
Plan Patenschaften verbinden Menschen auf verschiedensten Erdteilen miteinander. Dabei steht immer das Wohl der Kinder im Mittelpunkt. Ihre Rechte, ihr Selbstvertrauen und ihre Zukunftschancen werden durch die Unterstützung ihrer Pat:innen gestärkt.