Projektbesuch in Ghana: Ein Spaziergang durch Mintakrom

Foto: Lisa Böhm

Unsere Kollegin Lisa hat sich mit Mitgliedern unserer Aktionsgruppen auf den Weg nach Ghana gemacht, um sich unsere WASH-Programmarbeit (kurz für Wasser, Sanitär und Hygiene) vor Ort anzuschauen und sich mit unseren Plan-Kolleg:innen auszutauschen – zurückgekommen ist Lisa mit vielen neuen Eindrücken, die sie in unseren Weltgeschichten mit uns teilt.

Einmal drehen und es sprudelt frisches, sauberes Trinkwasser aus dem Hahn. Was für uns ganz selbstverständlich scheint, ist für knapp 2,2 Milliarden Menschen weltweit nicht der Fall. Sauberes Wasser ist lebensnotwendig, jedoch für viele Menschen in Ländern des globalen Südens – speziell in ländlichen Regionen – mit weiten Wegen, viel Arbeit und Gefahren verbunden. Mit unseren Plan-Projekten wollen wir genau das ändern und den Zugang zu sauberem Wasser auch in abgelegenen Regionen zur Normalität werden zu lassen. Zusammen mit Mitgliedern unserer Aktionsgruppen haben wir eine unserer Plan-Gemeinden in Ghana besucht, in welcher eines unserer WASH-Projekte umgesetzt wurde. Wir möchten euch zu einem kleinen virtuellen Spaziergang durch diese Gemeinde namens Mintakrom einladen – los geht's!

„Unsere Arbeitstage fangen oft so früh an – bereits vor Sonnenaufgang sind die ersten unterwegs, um Wasser zu holen.“

Plan-Mitarbeitende, aus Mintakrom

Im Südosten Ghanas befindet sich die Stadt Koforidua, wo sich das Büro unserer Kolleg:innen befindet, die uns einen Einblick in ihre Arbeit geben. Unser heutiger Tag beginnt nach einem kleinen Frühstück in unserem Hotel direkt im Stadtzentrum. Die Gegend ist noch in das Licht der aufgehenden Sonne gehüllt, als wir uns auf dem Weg in unsere Projektgemeinde Mintakrom machen. „Wir sollten in der Gemeinde sein, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner morgens Wasser holen, so treffen wir am meisten Menschen an. Später sind viele von ihnen bereits auf ihren Feldern. Unsere Arbeitstage fangen oft so früh an – bereits vor Sonnenaufgang sind die ersten unterwegs, um Wasser zu holen", erklären unsere ghanaischen Kolleginnen und Kollegen. Wir wollen selbstverständlich so viele Gemeindebewohner wie möglich treffen und starten deshalb, noch etwas verschlafen, frühmorgendlich unsere Reise in Richtung Mintakrom.

Metallschalen für Wasser in einer Reihe aufgestellt.
Statt mit Handtüchern werden hier die Plätze mit Metallschalen reserviert. Lisa Böhm

Nach einer Fahrt über rote Schotterwege, vorbei an Öl- und Bananenpalmen, erreichen wir sehr früh unser Ziel. Am Brunnen herrscht bereits geschäftiges Treiben. Frauen balancieren Metallschalen randvoll mit Wasser auf ihren Köpfen und befördern so den täglichen Bedarf in die jeweiligen Haushalte.

Unsere Kollegin Fafa führt uns zuerst zum Gemeindevorsteher, der uns persönlich begrüßen möchte. Gemeinsam mit Joseph erkunden wir nach unserem Besuch den Rest der Gemeinde. Joseph lebt ebenfalls in der Gemeinde und ist zudem Teil des Water- and Sanitationmanagement Teams, die dafür sorgen, dass die Brunnen in einem guten Zustand bleiben.

Gruppe Kinder auf dem Weg zur Schule.
Auf unserem Spaziergang begegnen uns einige spielende Kinder vor Schulbeginn. Lisa Böhm
Bäume und Wege im Dorf Mintakrom.
Ein Blick auf die Wege des morgendlichen Mintakrom. Lisa Böhm

Vorbei am regen Geschehen des Brunnens, zeigt uns Joseph Sanitäreinrichtungen und weitere Brunnen, die im Rahmen des WASH-Programms entstanden sind. „Unsere Gemeinde wächst und heute baut jeder auch eine Latrine bzw. ein kleines Toilettenhäuschen an seine Hütte", berichtet Joseph auf dem Weg durch die Gemeinde.

Stolz und motiviert zeigt er uns die Fortschritte, die Mintakrom gemacht hat und berichtet von zukünftigen Plänen und Vorhaben. Man spürt wie viel sich hier bereits verändert hat – und vor allem wie viel Arbeit und Mühe von allen Beteiligten in diesen Veränderungen steckt.

Mann füttert Schafe in Holz-Stall.
Ein kurzer Zwischenstopp, um die Schafe unseres Tourguides Joseph zu füttern. Lisa Böhm
Kinder sitzen an Schulbank und lachen.
Die erste Reihe in der Dorfschule ist zu Schulbeginn bestens gefüllt. Lisa Böhm

Die morgendliche Sonne hält sich, wie an jedem unserer Besuchstage, bedeckt. Jedes Jahr erreicht eine Windfront, die sogenannte Harmattan, Ghana und hüllt die Sonne in einen Schleier aus Sahara-Staub. Die gesamte Umgebung, ob Bäume oder Hütten, ist mit einem rötlichen Staubschleier bedeckt, was alles etwas verwunschen erscheinen lässt.

Weniger verwunschen wirken die vielen kleinen Brandherde zwischen den Bäumen der Gemeinde – auch sie tragen zu der diesigen Luft bei und hüllen alles in Rauch. „Hier wird das Laub der Bäume verbrannt. Die Bewohner wissen nicht wohin mit all dem Laub“, erklärt uns Joseph auf Nachfrage.

Aber nicht nur Blätter werden vor den Hütten verbrannt, sondern auch der angefallene Müll der Gemeindebewohner. Der Rauchgeruch – ein ständiger Begleiter bei unserer Reise durch Ghana – steht symbolisch für das Müllproblem vor Ort.

Großer Stapel Mais der draußen trocknet.
Um danach leckere Mahlzeiten daraus zu zaubern, wird der Mais in Stapeln vor den Hütten getrocknet. Lisa Böhm

„Unsere Gemeinde wächst und heute baut jeder auch eine Latrine bzw. ein kleines Toilettenhäuschen an seine Hütte.“

Joseph, Mitarbeitender des Water- and Sanitationmanagement Teams in Mintakrom

Bis vor einiger Zeit war auch die Wasserversorgung in dem kleinen Dorf ein Problem. Dank der Arbeit unserer Kolleg:innen von Plan Ghana, gibt es mittlerweile mehrere Brunnen in Mintakrom. So müssen keine weiten und gefährlichen Wege mehr zurückgelegt werden, um an sauberes Trinkwasser zu gelangen.

Vor allem Mädchen waren in der Vergangenheit davon betroffen, da sie traditionell für das Wasserholen zuständig sind. Dadurch mussten sie täglich viele Kilometer laufen und verpassten so wichtigen Schulunterricht.

Fasziniert beenden wir unseren morgendlichen Spaziergang bei einem der Brunnen, wo es inzwischen um einiges ruhiger geworden ist, da sich das Leben nun auf die Felder und vor die Hütten verlagert hat. Wir werden von Kindern auf ihrem Weg zur Schule begrüßt und beginnen unseren offiziellen Tag in Mintakrom. Nur ein Tag von insgesamt fünf, an denen wir die Chance hatten, tolle Menschen und die großartige Umsetzung unserer Projekte vor Ort kennenzulernen.

Eine Erfahrung, die ich nicht vergessen werde und die verdeutlicht, wie wichtig und nachhaltig die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort ist. Es ist wichtig, dass wir uns auch weiterhin für eine gerechte Welt mit gleichen Möglichkeiten und Chancen stark machen. In Mintakrom wurden dafür schon die ersten Schritte gemacht!

 

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Junge aus Ecuador mit Schaf
Foto: Plan International

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