Aktion zum Welt-Mädchentag 2017
Das Kolleg St. Blasien ist eine staatlich anerkannte, freie katholische Schule mit Internat für Mädchen und Jungen. Es ist „Standortgymnasium“ für die Region sowie Internatsschule für Kinder und Jugendliche aus Deutschland und der ganzen Welt.
Mathe, Religion, Deutsch oder Fremdsprachen zählen zu schulischen Bildungsinhalten. Doch ganzheitliche Bildung bedarf weitaus mehr als der Förderung rein kognitiver und akademischer Fähigkeiten. Um emotionale und soziale Kompetenzen zu fördern bieten wir unseren Schüler:innen im Laufe eines Schuljahres an, unterschiedliche soziale Projekte kennen zu lernen. In diesem Rahmen feiern wir seit 2012 auch den Welt-Mädchentag. An diesem Tag erstrahlt unsere Altbaupforte in kräftigem Pink. Bereits am Morgen werden alle beim Betreten der Schule mit viel Spektakel, Luftballons, Stickern und Armbändern mit der Aufschrift „Because I am girl“ begrüßt.
Die Bildungssituation von Mädchen weltweit stand in diesem Jahr im Mittelpunkt unseres Programms. Schüler:innen konnten sich an informativen Stellwänden über die Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen informieren. Durch Geschichten und Biographien aus Afghanistan, Pakistan und Nigeria erhielten sie einen Eindruck über das Leben in diesen Ländern.
Ihr Wissen vertiefen konnten alle durch Rätsel, Spiele, Interviews oder das Ausfüllen von Fragebögen. Hier gab es viele Preise wie T- Shirts von „Because I am a girl“ und Bücher zu gewinnen. Fragen wie: "Was könntest du alles nicht, wenn du nicht lesen/schreiben könntest?“ oder „Warum ist es weltweit wichtig ist, dass besonders Mädchen und Frauen gut ausgebildet werden?" sollten die Schüler:innen zum Nachdenken anregen. Alle halfen bei den Vorbereitungen und hatten bei den Spielen viel Spaß.
In diesem Jahr wagten wir zusätzlich einen Blick in die Geschichte westlicher Kulturen. Wie war das früher? Hatten Mädchen schon immer die gleichen Chancen wie Jungen? Bilder von Richterinnen, Ingenieurinnen oder Politikerinnen wie Angela Merkel standen Informationen gegenüber, die sich Heranwachsende heute kaum vorstellen können. So durfte eine Frau bis vor ca. 40 Jahren nur mit Erlaubnis ihres Ehemannes einen Beruf ausüben. Er konnte jederzeit ihre Arbeitsstelle kündigen. Für Lehrerinnen galt bis Ende der fünfziger Jahre der Lehrerinnenzöllibat, das heißt bei Heirat musste eine Lehrerin ihren Beruf aufgeben.
Text: Edda Reschke (Lehrerin)
Zum Glück ist das Heute nicht mehr so. Aber die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen ist in vielen Teilen der Welt noch immer keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund setzt sich Plan Deutschland verstärkt für die Rechte von Mädchen ein! Informieren Sie sich auch gerne zu unserem Mädchenfonds oder unserem Engagement in diesem Bereich. Außerdem bieten wir passendes Unterrichtsmaterial zum Thema Kinderheirat an.