„Fighting Against Climate Change“ Jugendpanel mit Marinel Ubaldo
Die Sonne strahlt bei blauem Himmel über Hamburg, als am 09. Oktober unser Jugendpanel mit der Klimaaktivistin Marinel Ubaldo stattfindet. Doch das schöne Wetter kann die ernste Thematik, um die es bei unserem Treffen geht, nicht schmälern: Fighting Against Climate Change. Ein Kampf gegen den Wandel des Klimas, bei dem Millionen von unschuldigen Menschenleben auf dem Spiel stehen. Die Zukunft und das Leben von Kindern und Jugendlichen sind dabei besonders gefährdet - insbesondere von Mädchen und jungen Frauen.
Drei junge, engagierte Frauen machten sich auf den Weg nach Hamburg, um sich über die Themen Klima und Aktivismus auszutauschen: Marinel Ubaldo (25), frühere Plan-Aktivistin, zählt heute zu den bekanntesten jugendlichen Aktivistinnen gegen den Klimawandel und hat bereits auf verschiedenen globalen Veranstaltungen über das Thema gesprochen. Auch vor Ort sind Amelie (19) und Gwen (19), die sich ebenfalls ehrenamtlichen für den Schutz des Klimas und der Menschenrechte einsetzen und Mitglied im LEAD Jugendnetzwerk von Plan International Deutschland e.V. sind.
Unter dem Titel „Fighting Against Climate Change“ tauschen die drei jungen Aktivistinnen Erfahrungen aus, teilen persönliche Erlebnisse und kommen mit den beiden Plan-Referentinnen Maria (Humanitäre Hilfe) und Tabea (Jugendengagement) ins Gespräch.
Besonders wichtig ist ihnen, politisches Engagement junger Menschen ernst zu nehmen und ihren Anliegen mehr Gehör zu verschaffen. So fehle es nicht nur an Ernsthaftigkeit seitens der Politik, sondern auch an Möglichkeiten, durch welche junge Menschen sich auf entwicklungspolitischer Ebene einbringen können. Wichtig sei daher, Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen bei der Lösung von globalen Herausforderungen, wie der Klimakrise, zu schaffen und ihre Stimmen ernst zu nehmen. Für Marinel, die bereits mehrere Taifune in ihrem Heimatland, den Philippinen, erlebt hat und deren Elternhaus von dem verheerenden Taifun Haiyan 2013 komplett zerstörte, ein wichtiges Thema. Sie beschäftigt sich auch mit dem Thema "Loss and Damage" – also Schäden und Verluste durch den Klimawandel, wie etwa durch extreme Wetterereignisse. Angesichts des weiterhin unzureichenden Klimaschutzes nehme die Bedeutung und Brisanz dieses Themas zu, erklärt Marinel.
Die jungen Aktivistinnen sprechen auch davon, wie wichtig es ist, sich neben dem Engagement und dem Kampf für eine bessere Welt um die eigene Gesundheit zu kümmern und persönliche Gefühle wie Zukunftsangst und Klimawandel ernst zu nehmen, frei zu äußern und mit der Gesellschaft zu teilen - denn diese seien natürliche Reaktionen auf eine weltweite Bedrohung, stimmen die Panelistinnen überein. Es ist in Ordnung und sogar wichtig, diese Art von Gefühlen zuzulassen und sie nicht zu unterdrücken. Es sei wichtig zu wissen, dass der Zusammenhalt stärken kann und dass Betroffene wissen, dass es andere Menschen gibt, mit denen sie reden können. „Wir sind eine Gemeinschaft von Klimaaktivisten, die sich für eine bessere Welt einsetzen“, so Marinel. „Du bist nicht allein“ sagt sie weiter zu den Teilnehmerinnen vor Ort und den jungen Menschen, die online dazugeschaltet sind. „So viele Menschen sind verängstigt. Und wir müssen uns einfach Zeit für uns selbst nehmen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg - Du musst nur auf Dich selbst hören, auf Deinen Körper hören und Dich nicht bestrafen, Dich nicht zwingen, dass es Dir gut geht.“ Die Fridays For Future-Aktivistin Gwen erklärt, dass es darum geht, einen Balanceakt zu finden: Einerseits den Menschen zu zeigen, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, und andererseits auch die starke Seite zu zeigen: dass wir an eine bessere Zukunft glauben!
Wir danken allen Panelistinnen und Teilnehmer:innen am Jugend-Panel von Herzen für ihr Engagement, ihren Aktivsmus und ihr Wirken sowie ihre Hoffnung und ihren Glauben an eine bessere Zukunft.
Eine bessere Welt ist möglich! Lasst uns gemeinsam einen Beitrag dazu leisten.
Marinel Sumook Ubaldo
Die frühere Plan-Aktivistin, die als Youth Activist in verschiedenen Projekten von Plan International Philippinen tätig war und nach dem Taifun Haiyan (2013) z.B. Gemeinden in ihrer Heimatregion zu den Auswirkungen des Klimawandels schulte, hat mittlerweile auf verschiedenen globalen Veranstaltungen zum Thema Klimaaktivismus gesprochen: 2015 sprach sie z.B. auf der Welt-Klimakonferenz in Paris. Sie sagte außerdem für die philippinische Menschenrechtskommission aus, auf der geklärt werden sollte, ob die Auswirkungen des Klimawandels als Verletzung der Menschenrechte der Filipinos angesehen werden können. 2018 sprach sie in New York bei einer öffentlichen Anhörung zur Verantwortung internationaler Energiekonzerne für den Klimawandel. Heute studiert sie „Master in Environmental Management“ an der Duke University in North Carolina.