10 Fakten, die man über Wasser wissen sollte

Foto: Armstrong Too

Unsere Erde wird blauer Planet genannt, viele von uns sehen Wasser als selbstverständlich an: Eine Dusche oder ein Glas kühles Nass sind hierzulande nur einen Dreh am Hahn entfernt. Doch in vielen Ländern im Globalen Süden ist das nicht der Fall – und auch bei uns wird Wasser immer knapper.

Wasser ist ein unersetzliches Element des Lebens und eine wichtige Ressource, die das Überleben vieler Menschen auf der ganzen Welt sicherstellt. Doch während wir hierzulande einfach den Wasserhahn öffnen und trinken können, haben weltweit viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Wir von Plan International arbeiten daran, Gemeinden in unseren Programmgebieten im Globalen Süden einen besseren Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene zu ermöglichen. In diesem Artikel stellen wir zehn interessante Fakten über Wasser vor, die man wissen sollte.

 

1. Wasser ist ein Menschenrecht

Ohne Wasser ist Leben nicht möglich. Doch jeder Mensch hat das Recht auf Leben. Auch das Recht auf Nahrung und Schutz vor Hunger ist ein Menschenrecht – das ohne Wasser nicht umsetzbar wäre. Ohne sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen ist zudem das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit kaum zu erreichen. Ohne das Recht auf Wasser wären Menschenrechte wie diese nicht vorstellbar – deshalb haben die Vereinten Nationen am 28. Juli 2010 das Recht auf Wasser als Menschenrecht anerkannt.

2. Der Zugang zu Wasser ist ungleich verteilt

Mehr als zwei Drittel der Erde sind von Wasser bedeckt. Weniger als drei Prozent von diesem Wasser sind trinkbar. Zugang zu sauberem Trinkwasser haben nicht alle Menschen gleich. So lebt laut UNICEF weltweit jedes dritte Kind (739 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren) in Regionen, die unter hoher oder sehr hoher Wasserknappheit leiden. Dramatische Wasserknappheit herrscht besonders vielerorts in Afrika, Lateinamerika und Asien.

Mehrere Mädchen waschen sich an einem Wasserhahn die Hände
Mädchen in Laos waschen sich die Hände Plan International

3. Mindestens 50 Liter am Tag, um Grundbedürfnisse zu decken

In Deutschland verbrauchen wir pro Person täglich im durchschnitt knapp 130 Liter Wasser, achtmal mehr Wasser als die durchschnittliche Person in einer ländlichen Gemeinde in Afrika südlich der Sahara. Allerdings: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden zwischen 50 und 100 Liter Wasser pro Person und Tag benötigt, um die wichtigsten Grundbedürfnisse zu decken (Trinken, Essen, einfache Hygiene) und gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

4. Eine Minute duschen vs. einen ganzen Tag trinken

Eine Minute Duschen mit einem herkömmlichen Duschkopf verbraucht etwa so viel Wasser wie ein Mensch in ländlichen Gegenden in Subsahara-Afrika durchschnittlich den ganzen Tag für Trinken und Hygiene verwendet.

5. Wenn Wasser fehlt, fehlt oft auch Bildung

Wo Wasser knapp ist, sind es oft die Frauen und Mädchen, die sich darum kümmern müssen, die kostbare Ressource zu sammeln. Weltweit verbringen sie täglich 200 Millionen Stunden damit. Mit einem Zugang zu sicheren Wasserquellen könnten Mädchen diese Stunden stattdessen im Klassenzimmer verbringen. So jedoch verpassen sie oft wichtigen Unterricht, was sich negativ auf ihre Zukunftsperspektiven auswirkt.

6. Zwei Kisten Wasser – zu Fuß transportiert

In Afrika und Asien tragen Frauen und Mädchen im Durchschnitt zu Fuß sechs Kilometer Wasser pro Tag, das mehr als 20 Kilogramm wiegt. Das ist so viel wie zwei Kisten Wasser.

7. Wenn Wasser tödlich wird

Verunreinigtes Wasser kann Krankheiten verursachen, zum Beispiel Cholera oder Typhus – beides Durchfallerkrankungen. Weltweit zählt Durchfall zur zweithäufigsten Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Jedes Jahr sterben etwa 525.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Zugang zu sauberem Trinkwasser reduziert dieses Risiko erheblich.

Die 13-jährige Barwoqoo aus Somalia transportiert Wasserkanister Matthew Kisa
Kinderfreundliche Sanitäranlagen an einer Schule in Liberia Plan International

8. Jeder dritten Schule fehlt Zugang zu sauberem Wasser

Hätten Schulen einen besseren Zugang zu Wasser und einfachen sanitären Einrichtungen, würde die Anwesenheitsrate der Kinder steigen, besonders die der Mädchen. Sie bleiben etwa häufig während ihrer Menstruation zuhause, weil sie sich in der Schule nicht versorgen können. Leider fehlt laut UNESCO einem Drittel aller Schulen global dieser Zugang, fast 584 Millionen Kinder haben demnach nur eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu suaberem Trinkwasser und Sanitäranlagen.

9. Wasserknappheit betrifft auch Europa

Italien erlebte 2022 das trockenste Jahr seit mindestens zwei Jahrhunderten. In einigen Städten wurde der Gebrauch von Trinkwasser stark rationiert und auch in anderen Teilen Europas wurde wegen Wasserknappheit der Notstand ausgerufen. Seit Februar 2024 gilt dieser in der spanischen Region Katalonien: Dort hat es seit mehr als drei Jahren zu wenig geregnet, sodass der Wassermangel nun ein drastisches Ausmaß erreicht hat.

10. WASH in der Projektarbeit von Plan International

WASH steht für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene und ist in vielen unserer Projekte fest verankert. Ziel ist es, Menschen langfristig Zugang zu den drei genannten Komponenten zu ermöglichen. Dafür bauen oder renovieren wir beispielsweise Sanitäranlagen, Toiletten und Handwaschanlagen, aber auch Brunnenanlagen. Wir schulen die Menschen vor Ort darin, die Brunnenanlagen zu bedienen und dauerhaft in Stand zu halten. Zudem bauen wir Kurse über hygienische Maßnahmen als festen Bestandteil in den Schulunterricht ein.

Die 19-jährige Luisa aus Mosambik holt Wasser an einem von Plan International installierten Brunnen Plan International

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