10 Fakten über Kinderrechte

Foto: Tran Huu Phuong Anh

Die UN-Kinderrechtskonvention wird dieses Jahr 35 Jahre alt. Zum Tag der Kinderrechte geben wir Hintergrundinformationen über seine Entstehung, zum Inhalt und zur Bedeutung der Vereinbarung.

Am 20. November ist internationaler Tag der Kinderrechte. Der Welttag erinnert daran, dass im Jahr 1989 die Vereinten Nationen (UN) die Kinderrechtskonvention beschlossen haben, die heute von fast allen Ländern auf der Welt anerkannt ist. Zusätzlich zu den allgemeinen Menschenrechten wurden spezielle Kinderrechte verfasst, weil Kinder, anders als die meisten Erwachsenen, andere Fürsorge benötigen, viele Dinge nicht selbst entscheiden können und deshalb auch besonders schutzbedürftig sind. In diesem Artikel stellen wir zehn Fakten vor, die die Kinderrechte und ihre Geschichte näher erläutern. 

1. Kinder werden noch nicht lange als Personen mit eigenen Rechten angesehen

Im Mittelalter gab es keine Unterscheidung zwischen Erwachsenen und Kindern. Die Kinder galten lange als Besitztum der Eltern, mussten Arbeiten verrichten und wurden unter dem gleichen Strafrecht verurteilt wie Erwachsene. Erst später gab es überhaupt ein Konzept von Kindheit als ein separater Lebensabschnitt, in dem Kinder geschützt und gefördert werden sollten. 

2. Die Kinderrechtskonvention gilt in Deutschland seit 1992

Auch Deutschland hat das „Übereinkommen über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen“ – so lautet der offizielle, lange Titel der Konvention – unterzeichnet. Zu Beginn hatte die Bundesregierung noch Vorbehalte eingeräumt, die die Bereiche Asyl und Eltern betrafen. 2010 wurden diese allerdings von der Bundesregierung zurückgenommen.

3. Die Kinderrechtskonvention hat 54 Artikel

Die Kinderrechte sorgen dafür, dass allen Kindern Schutz, Förderung und Beteiligung garantiert wird. Diese Überkategorien sind in den 54 Artikeln der Kinderrechtskonvention ausgearbeitet. Vorrangig ist dabei das Kindeswohl, das als Grundpfeiler der Konvention angesehen wird. Alle Kinderrechte zahlen auf dieses Prinzip ein. 

Ein Mädchen spielt mit einem Kleinkind, welches Lacht und die Zunge rausstreckt.
Kinder haben ein Recht darauf, geschützt aufzuwachsen. An Nguyen Quoc
Vier Mädchen stehen eng beiinander, grinsen, und halten Schulbücher in der Hand. Drei tragen leuchtend grüne Gewänder, das vierte ein rosafarbenes.
Kinder haben das Recht, sich zu informieren und ihre eigene Meinung zu haben. Ali Jibril

4. Jedes Kind hat die gleichen Rechte

Die Kinderrechte gelten für jedes Kind unter 18 Jahren, unabhängig von Herkunft, Religionszugehörigkeit, Gesundheit, Sprache oder Geschlecht. Diese Gleichberechtigung ist im zweiten Artikel der Kinderrechtskonvention festgehalten.

5. Die USA sind der UN-Kinderrechtskonvention nicht beigetreten

Die Kinderrechtskonvention ist von 196 Staaten ratifiziert worden. Damit ist sie die Konvention mit den meisten Vertragsstaaten. Die USA sind der einzige UN-Mitgliedsstaat, der die Konvention nicht ratifiziert hat. 

6. Die Staaten sind dafür verantwortlich, dass die Bürger:innen über die Kinderrechte Bescheid wissen

Damit Erwachsene die Kinderrechte achten und Kinder ihre Rechte einfordern können, müssen sie über diese Rechte Bescheid wissen. Daher sind die Staaten dazu verpflichtet, Informationsmaterial zur Kinderrechtskonvention – auch speziell für Kinder und Jugendliche – bereitzustellen und zu verbreiten. Das ist in Artikel 42 festgehalten.

7. Die Kinderrechte sind nicht im deutschen Grundgesetz verankert

Es gab immer wieder Bemühungen, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. Zuletzt ist 2021 ein entsprechendes Vorhaben der Großen Koalition gescheitert. Auch Plan International Deutschland fordert eine Aufnahme ins Grundgesetz, damit das Kindeswohl Vorrang bekommt, der Staat noch stärker in die Pflicht genommen wird, die Kinderrechte besser umgesetzt werden können und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in gesellschaftlichen Prozessen sichergestellt wird. 

Ein Mädchen sitzt an einem Tisch und versteckt sich schelmisch hinter ihrem Arm. Vor ihr liegt ein Schreib-Übungsheft, in dem das Wort Tomate wiederholt wird.
Kinder haben das Recht zu Lernen und zur Schule zu gehen. Fiorella Ramos
Jungen verschiedenen Alters albern zusammen rum.
Kinder haben ein Recht auf Freizeit und Erholung. Mauricio Panozo

8. Das Einhalten der Kinderrechte muss in jedem Land überprüft werden

Sowohl die Regierungen als auch die Zivilgesellschaft müssen Berichte vorlegen, in denen sie über den Stand der Umsetzung der Kinderrechte im eigenen Land informieren. In Deutschland wird die Zivilgesellschaft vertreten durch die National Coalition, ein Zusammenschluss von über 100 kinderrechtlich arbeitenden Organisationen – darunter auch Plan International Deutschland.

9. Kinderrechte werden überall auf der Welt verletzt

Beispielsweise werden in vielen Ländern Mädchen ihr Leben lang schlechter behandelt als Jungen, und nicht alle Kinder können zur Schule gehen. Manche müssen sogar schwere Arbeiten verrichten. Besonders in Krisenzeiten wie im Krieg, auf der Flucht oder während der Pandemie werden die Rechte von Kindern hintenangestellt.

10. Die Programmarbeit von Plan International basiert auf den Kinderrechten

Plan International richtet seine Arbeitsgrundsätze nach der UN-Kinderrechtskonvention aus. Unsere Programme und Projekte zielen darauf ab, Kinder über ihre Rechte aufzuklären, Gemeinden kinderfreundlicher zu gestalten, Eltern und Schulen zu unterstützen und nachhaltige Beteiligungsstrukturen zu schaffen, damit Kinder und Jugendliche über die Themen mitentscheiden können, von denen sie betroffen sind.

Mit einer Patenschaft helfen

Mit einer Plan-Patenschaft unterstützen Sie ihr Patenkind, seine Familie und Projekte in der Gemeinde des Kindes. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz können die Rechte der Kinder vor Ort nachhaltig gestärkt werden.

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