Unsere Fachleute vor Ort bestehen aus Psycholog:innen, Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen, die in zwei Aufnahmezentren für ukrainische Geflüchtete im Norden und Südwesten des umgangssprachlich Moldawien genannten Landes tätig sind. „Viele Kinder, die hier ankommen, haben traumatische Erfahrungen gemacht“, berichtet Plan-Mitarbeiterin Micol Alberizzi. Bleiben diese unbehandelt, kann dies schwerwiegende langfristige Folgen für die Psyche der Kinder mit sich bringen, warnt Trauma-Experte Dr. Unni Krishnan.
Das Team organisiert altersgerechte Aktivitäten für Kinder in einem gesicherten Umfeld. Dort können sie gemeinsam spielen, malen, herumtoben und singen oder sich Geschichten vorlesen lassen. Für die Eltern wird Hilfe in Form von Einzel- und Gruppensitzungen zur psychosozialen Unterstützung sowie Rechtsberatung angeboten.
Viorica ist Psychologin bei den mobilen Fachteams. Sie hat in den letzten Wochen viele Kinder getroffen, die emotionale Traumata erlitten haben. Ein dreijähriger Junge ist ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben: „Er hörte das Geräusch eines Bohrers, eines einfachen Werkzeugs, und war völlig hysterisch. Es erinnerte ihn an die Bombe, die in der Ukraine auf seinem Heimweg vom Kindergarten vor seinen Augen explodiert war.“
Die psychologische Unterstützung durch die mobilen Teams hilft geflüchteten Menschen nicht nur bei der Bewältigung der akuten psychischen Belastung – sie trägt auch dazu bei, posttraumatische Symptome zu verhindern.
„Das Risiko für Menschenhandel ist hoch und das macht uns große Sorgen.“
Angesichts der Berichte über unbegleitete Kinder, die aus der Ukraine in die Nachbarländer eingereist sind, ist es zudem von großer Bedeutung, Schutzrisiken zu erkennen – damit Kinder nicht Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel werden. „Das Risiko ist hoch und das macht uns große Sorgen“, sagt Micol. Im Rahmen unserer Arbeit vor Ort werden Mitarbeiter:innen, Grenzbeamt:innen und freiwillige Helfer im Kinderschutz geschult, insbesondere im Hinblick darauf, unbegleitete Kinder und die Risiken für Menschenhandel zu erkennen.