Genau wie Sportler:innen mit der Unterstützung ihrer Fans Höchstleistungen erreichen, brauchen auch Kinder jemanden, der sie fördert und an sie glaubt. Im Rahmen der Initiative „Kinder brauchen Fans!“ engagieren sich zahlreiche promintente Athlet:innen für Plan International und sind Fans ihres Patenkindes.
„Was macht euch Mut für eure Arbeit?“ ist eine der elementaren Fragen, die uns unsere „Kinder brauchen Fans!“- Botschafter:innen Christina Hering, Lisa und Felix Loch, Linus Klasen und Jan Möller bei ihrem Besuch des Hamburger Büros im April 2023 stellen. Ein Blick in die Abteilungen Internationale Zusammenarbeit, Paten- und Spenderbetreuung sowie den Teams Sportkooperationen und Media Relations geben den Botschafter:innen an diesem Tag einen Eindruck von der Arbeit von Plan International Deutschland sowie den Menschen dahinter.
Die Abteilung Internationale Zusammenarbeit (IZ) verantwortet die Programmarbeit von Plan International Deutschland. Das umfasst die ganzheitliche programmatische Ausrichtung sowie die konkrete Planung und das Management von Projekten in Zusammenarbeit mit den Büros in den jeweiligen Projektländern.
Der Einblick vom IZ-Leitungsteam Fabian Böckler und Juliane Schmucker in den Arbeitsbereich zeigt die Komplexität auf: Die Folgen des Klimawandels, globale Mobilität und immer langfristigere humanitäre Krisen erfordern ganzheitliche Lösungsansätze für die Stärkung von Kinderrechten weltweit. Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte sowie nicht zuletzt die Corona-Pandemie stellen Plan International bei seiner internationalen Zusammenarbeit vor immer neue Herausforderungen.
Die IZ arbeitet weltweit mit ganzheitlichen und möglichst flexiblen Lösungen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Plan International führt dazu die drei Säulen der internationalen Zusammenarbeit – humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung – in der Programmarbeit zusammen. So werden beispielsweise Notfallpläne für den Krisenfall erarbeitet, Kooperationen mit lokalen Partnerorganisationen eingegangen und in übergreifenden Bündnissen gearbeitet, um sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Verbesserungen in den Zielgemeinden zu erreichen.
Im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen dabei immer die Kinder: Ein Ansatz, der alle Lebensbereiche und auch Personen in ihrem Umfeld berücksichtigt. Die Arbeit von Plan International folgt dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Damit wird dazu beigetragen, dass sich die Gemeinden selbstständig und eigenverantwortlich entwickeln. Ziel ist, dass sie zukünftig nicht mehr auf eine externe Unterstützung angewiesen sind, sondern frei und selbstbestimmt ihre Gemeinschaft pflegen und versorgen können. Fabian Böckler betont insbesondere: „Die Umsetzung von Projekten, die von Plan International Deutschland gefördert werden, erfolgt in den Programmländern immer mit lokalen Expert:innen aus nationalen Länderbüros oder in Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen.“
Den thematischen Rahmen der Arbeit in den Partnergemeinden bilden sechs Wirkungsbereiche: Gesundes Aufwachsen, hochwertige Bildung, wirtschaftliche Stärkung, politische Teilhabe, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) sowie der Schutz vor Gewalt. Sie sind auf das globale Ziel ausgerichtet: 100 Millionen Mädchen sollen lernen, leiten, entscheiden und ihr volles Potenzial entfalten.
Auf die Frage, was Plan International Mut macht, zeigen Fabian Böckler und Juliane Schmucker die Wirkung der Arbeit von Plan International innerhalb der Projektregionen auf: Allein im Jahr 2022 wurden 52,2 Millionen Kinder und Jugendliche, davon 27,7 Millionen Mädchen durch die Programme erreicht und unterstützt.
In der Paten- und Spenderbetreuung erfahren die Botschafter:innen von Abteilungsleiter Frank Schättiger, wie die 380.000 Patenkinder und ihre Gemeinden weltweit von den Patenschaftsprojekten langfristig profitieren. Mit dem Konzept der kindorientierten Gemeindeentwicklung werden über die Patenschaftsbeiträge Projekte gefördert, die vor Ort in der Gemeinde des Kindes durchgeführt werden. Der Fokus wird bewusst auf die Gemeindeentwicklung gesetzt, damit die finanzielle Hilfe nachhaltig ist und keine unerwünschten Effekte wie Isolation oder Neid in der Gemeinschaft entstehen.
Im Gespräch mit den Botschafter:innen steht die Frage im Raum, wie ein Kind zum Patenkind bei Plan International wird.
Frank Schättiger erklärt: „Bevor Plan International seine Arbeit in einem Dorf beginnen kann, muss die Dorfgemeinschaft dem selbstverständlich zustimmen. Schließlich ist es für die Arbeit von Plan International notwendig, dass alle Menschen im Dorf die Projekte unterstützen und an ihnen mitarbeiten. Das betrifft auch die Benennung der Patenkinder. Idealerweise nehmen wir möglichst aus allen bedürftigen Familien Kinder als Patenkinder auf. Wir arbeiten in den Gemeinden mit lokalen Gruppen und Organisationen zusammen, die ein gutes Gesamtbild darüber haben, welche Familien besonders bedürftig sind.“
Schließlich schauen sich die Botschafter:innen an, wie man mit dem Patenkind über Briefe und kleine Geschenke in Kontakt treten kann. Denn eine Patenschaft bringt Menschen auf verschiedensten Erdteilen zusammen und eröffnet dadurch auch für die Pat:innen neue Perspektiven und die Möglichkeit, voneinander über die Kultur und den Alltag zu lernen.
Die Idee der Sport-Initiative „Kinder brauchen Fans!“ zeigt sich beim Austausch mit der Paten- und Spenderbetreuung besonders deutlich: So wie Sportler:innen mit der Unterstützung der Fans Höchstleistungen erreichen, brauchen auch Kinder jemanden, der an sie glaubt und sie fördert.
Plan International legt bei seiner Arbeit einen besonderen Fokus auf Mädchen und junge Frauen. Unsere Vision ist eine Welt, in der die Rechte der Kinder gewahrt werden und Mädchen und Jungen gleichberechtig aufwachsen. Wir sind überzeugt, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter von zentraler Bedeutung für das Erreichen einer gerechten Welt ist, in der alle ihre Potenziale verwirklichen können und in der die Rechte und die Würde aller Menschen respektiert werden. Deshalb setzt Plan International auf einen gendertransformativen Ansatz innerhalb der Projektarbeit. Dieser setzt nicht nur an den Symptomen von Diskriminierung und Geschlechterungleichheit an, sondern auch an den Ursachen. Dadurch sind die entsprechenden Maßnahmen und Auswirkungen nachhaltiger. Zu den Ursachen von Ungleichbehandlung gehören auch Geschlechternormen.
Für Plan International ist es ein wichtiger Bestandteil, den gendertransformativen Ansatz aus der Projektarbeit auch in unsere tägliche Arbeit der Mitarbeiter:innen zu verankern. Die Sensibilität, das Bewusstsein und die Wichtigkeit von Gender und Inklusion innerhalb unserer Arbeit konnten unsere „Kinder brauchen Fans!“-Botschafter:innen im Rahmen einer Schulungseinheit erfahren. Der Workshop wurde von May Evers und Katharina Hofmann aus dem Team Media Relations von Plan International Deutschland begleitet.
Das ist zum einen die langfristige Wirkung unserer Arbeit in mehr als 50 Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika, die durch Projekte von Plan International unterstützt werden. Gleichzeitig ist es die Unterstützung, die wir als Team jeden Tag durch unsere Unterstützer:innen, Pat:innen und Botschafter:innen erfahren und die uns darin bestärkt, einen wichtigen Beitrag dazu leisten zu können, unser globales Ziel erreichen zu können: 100 Millionen Mädchen sollen lernen, leiten, entscheiden und ihr volles Potenzial entfalten.