Die kindorientierte Gemeindeentwicklung
Plan International blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Gemeinden in Entwicklungsländern zurück. Während dieser Zeit entstanden verschiedene Arbeitsansätze, die halfen, unser Ziel zu verfolgen: eine Welt zu schaffen, in der sich alle Kinder frei entfalten können und in der die Rechte und die Würde des Menschen respektiert werden. Die kindorientierte Gemeindeentwicklung fasst unsere bisherigen guten Erfahrungen als Kinderhilfswerk zusammen und verbessert die Arbeit nachhaltig.
Unser Kinderrechtsansatz
Seit 2002 arbeiten wir mit dem Kinderrechtsansatz. Für seine Umsetzung haben wir eine eigene Arbeitsweise entwickelt: die kindorientierte Gemeindeentwicklung. Gemeinsam mit unseren Partnern schaffen wir kinderfreundliche Strukturen, in denen Mädchen und Jungen sicher aufwachsen und in einer Umgebung leben können, in der sie sich bestmöglich entwickeln. Wir von Plan International sind davon überzeugt, dass dies nur umsetzbar ist, wenn das Wohl des Kindes im Zentrum steht und Kinder und Jugendliche aktiv an der Verwirklichung ihrer Rechte mit arbeiten.
Dies und die rechtsbasierte Vorgehensweise zählen zu den sechs Grundsätzen unserer Arbeit. Ein weiterer Grundsatz ist die Inklusion von benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie Mädchen und Kinder mit Behinderungen im Rahmen unserer Programmarbeit. Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Teilhabe der Familien und Kinder an unseren Programmen und Arbeitsprozessen sind besonders wichtig für die Entwicklung und Selbstständigkeit der Gemeinden. Schließlich verpflichten wir uns dazu, Rechenschaft abzulegen gegenüber allen Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten. Dazu gehören auch die Gemeinden und insbesondere die Kinder und Jugendlichen.
Aktive Teilnahme als Schlüssel
Der Schlüssel zur kindorientierten Gemeindeentwicklung ist die aktive und gleichberechtigte Teilnahme aller Gruppen der Gemeinschaft an ihrer eigenen Entwicklung.
Partizipation - das heißt: mitmachen bei Information, Beratung und Entscheidung. Jedes Kind, jede Frau und jedes andere Mitglied der Gemeinschaft, kann sich nach seinen Möglichkeiten bei der Entwicklung der Gemeinde einbringen. So erhalten vor allem Kinder und Frauen eine Stimme, die sonst nicht gehört oder gern überhört wird. Die Gemeinde ist für uns ein gleichberechtigter Partner in der Entwicklungszusammenarbeit. Aber auch Partnerorganisationenund die (lokale-) Regierung sind wichtige Verbündete, um Kinder zu stärken und Kinderrechte Realität werden zu lassen.
Unterstützen Sie unsere Arbeit in den Gemeinden!
Prozesse brauchen Zeit
Die kindorientierte Gemeindeentwicklung zielt nicht allein auf kurzfristige Ergebnisse oder Leistung ab, sondern auf Bewusstseinsbildung und Selbstbestimmung aller Beteiligten. Wichtig ist, dass die erwachsenen Gemeindemitglieder ihre Kinder wertschätzen, ihnen mit mehr Achtung begegnen und ihre Kreativität fördern. Gleichzeitig fördert Plan International die Fähigkeiten der Beteiligten und stärkt sie darin, ihre Ziele zu erreichen.
Bis 2022 will Plan erreichen, dass 100 Millionen Mädchen lernen, leiten, entscheiden und sich entfalten und der Arbeitsansatz der kindorientierten Gemeindeentwicklung in allen Plan-Ländern umgesetzt wird. Er spiegelt sich auch in unseren sechs Arbeitsschwerpunkten: Bildung, wirtschaftliche Stärkung von Jugendlichen, politische Teilhabe, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Schutz von Kindern vor Gewalt und gesundes Aufwachsen wider.
Erfolg: So hilft die Gemeindeentwicklung
Gelungene Beispiele für die positive Entwicklung ganzer Gemeinden und Regionen durch die kindorientierte Gemeindeentwicklung sind die Sekundarschule in Nhancoja und das Wohnheim für Schülerinnen und Schüler in Cumbana im Programmgebiet Inhambane in Mosambik.
In dieser Region gibt es zwar viele Grundschulen, aber zu wenig weiterführende Schulen. Dadurch sind die Schulwege für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe weit - oft zu weit. Deshalb sind weiterführende Schulen und nahegelegene Wohnheime so wichtig, um Mädchen und Jungen in Mosambik eine Chance auf eine gute Bildung zu geben.
Der Leiter unserer Paten- und Spenderbetreuung hat zwei solche Einrichtungen vor Ort besucht, um sich selbst ein Bild von der erfolgreichen Programmarbeit in Mosambik zu machen.Sehen Sie sich seine Videoberichte an und erfahren Sie am ganz konkreten Beispiel, wie eine Patenschaft für ein Kind helfen kann.