Als die Menschen, die durch die Überschwemmungen vertrieben wurden, in seinem Dorf ankamen, öffnete Alhassan ihnen sofort seine Tür. „Ich habe nicht gezögert“, erzählt er. „Ich beschloss, eine Familie aufzunehmen und das wenige, das ich hatte, mit ihnen zu teilen. Für mich ist das eine Frage der Solidarität und Menschlichkeit. Ich hatte zwei leere Zimmer, also stellte ich sie den Bedürftigen zur Verfügung.“
Heftige Regenfälle und Überschwemmungen haben in Niger Hunderttausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Die Regenzeit in West- und Zentralafrika dauert in der Regel von Juni bis September. Im Jahr 2024 hielten die sintflutartigen Regenfälle jedoch bis in den November an. Die schweren Überschwemmungen haben Häuser weggespült, Brücken und Straßen zerstört, Anbauflächen vernichtet und das Vieh getötet.
„Die Flut hat mir meine Lebensmittel, meine Kleidung und all meinen Besitz genommen“
Plan International unterstützt Familien wie die von Alhassan, die Überlebende der Überschwemmungen bei sich aufgenommen haben. Um ihnen dabei zu helfen, die Bedürftigen mit Essen zu versorgen, verteilen Plan-Mitarbeitende Lebensmittelhilfen, die aus Reis, Öl und Bohnen bestehen, sowie Güter des täglichen Bedarfs, wie Bettwäsche und Wasserbehälter. Trotz ihrer wenigen Mittel sind Menschen wie Alhassan von entscheidender Bedeutung, um vertriebenen Familien eine Unterkunft, Nahrung und Schutz zu bieten.
Die Überschwemmungen haben viele Gemeinden verwüstet, Häuser und Infrastruktur zerstört. Sie haben das Schutzrisiko für die Schwächsten erhöht und die vertriebene Bevölkerung, die bereits zuvor unter prekären Bedingungen lebte, schwer getroffen. Viele suchen nun Schutz in überfüllten provisorischen Unterkünften mit eingeschränktem Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen. Die Belastbarkeit auch der aufnehmenden Gemeinden wird auf die Probe gestellt. Deshalb braucht es schnelle, koordinierte Hilfsmaßnahmen, um die Auswirkungen der Katastrophe zu mildern.
Zusammen mit dem belgischen Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (DGD) hilft Plan International betroffenen Familien mit Cash Transfers. Die Bargeldhilfen sind besonders bedarfsgerecht. Mit ihnen können die Menschen ihre Grundbedürfnisse decken und die Dinge kaufen, die sie am dringendsten brauchen.
„Dieses Geld ist ein Segen für meine Familie“, sagt Rakia, eine alleinerziehende Mutter von sechs Kindern. “Durch die Überschwemmungen habe ich alles verloren. Mein Haus ist eingestürzt und mein gesamter Besitz ist vernichtet. Mit diesem Geld kann ich zuerst einmal Lebensmittel kaufen und dann Materialien, um mein Haus zu reparieren.“
„Wir haben schon seit ein paar Wochen nicht mehr genug zu essen“
500 vertriebene Familien aus der Region Tahoua haben jeweils 40.000 CFA-Franc (circa 60 Euro) erhalten als Unterstützung, um Nahrungsmittel zu kaufen und ihr Leben wiederaufzubauen. Alhassan sagt, dass das Geld genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Er ist selbst Vater von zehn Kindern. „Mit dem Geld kann ich Lebensmittel, wie Hirse und andere Grundnahrungsmittel, auf dem lokalen Markt kaufen.“
Die wiederkehrenden Überschwemmungen in Niger nehmen von Jahr zu Jahr verheerendere Ausmaße an. Plan International ist vor Ort und leistet humanitäre Hilfe, um das Leid der betroffenen Menschen zu lindern.
Diese Geschichte wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Niger erstellt.