Jeden Monat werden in Ugandas Hauptstadt Kampala etwa 28.000 Tonnen Abfall zur Deponie gebracht – nicht einmal die Hälfte von dem, was in der Stadt tatsächlich an Müll anfällt. 60 Prozent des Abfalls landet woanders, wird etwa in den informellen Siedlungen abgeladen oder auf der Straße. Plastik und andere Dinge geraten in die Abwasserkanäle, die dadurch verstopft werden. Das führt zu Überschwemmungen und zu einem Anstieg der Malariafälle, da das stehende Wasser einen Nährboden für die Moskitos bildet, die die Krankheit übertragen.
Im Rahmen eines Projektes von Plan International zur Anpassung an den Klimawandel lernen Mädchen und jungen Frauen in Kampala, wie sie organische Abfälle zu Briketts recyceln können, die dann wiederum als sauberer und effizienter Brennstoff zum Kochen verkauft und genutzt werden.
Gladys ist eine der jungen Frauen, die an dem Projekt teilnimmt. „Nachdem ich die Schule abgebrochen hatte, konnte ich nur hier und da Gelegenheitsjobs finden“, erzählt die 26-Jährige. Nach der Teilnahme an einem der Plan-Workshops hat sie nun eine Einkommensquelle und trägt darüber hinaus dazu bei, ihre Gemeinde sauber zu halten – den Rohstoff für ihre Briketts sammelt sie von den Straßen auf. Die brennbaren Abfälle verdichtet Gladys und bringt sie in eine praktische Form, damit sie sich leicht verbrennen lassen. Die Müllsortierung, die im Projekt ebenfalls thematisiert wird, verschafft den jungen Teilnehmerinnen zudem ein zusätzliches Einkommen.
„Ich wohne im Slum, hier liegt überall Müll rum. Ich wusste nicht, dass wir ihn recyceln können. Heute verdiene ich meinen Lebensunterhalt damit.“
Mit den Briketts zu kochen, kostet etwa so viel wie mit Brennholz. Die höheren Kosten pro Tonne Briketts werden durch ihre höhere Dichte und Effizienz ausgeglichen. Die gleichmäßige Form und Festigkeit trägt zu konstanter Temperatur bei. Sie sind geruchsneutral, da sie nur wenige Verdunstungsstoffe enthalten, und bilden keinen Rauch. Außerdem sind sie sicherer als Brennholz, da sie keine Funken schlagen.
Justine Nakiwala von Plan International betont, dass Frauen in Uganda nicht nur vom Klimawandel betroffen sind, sondern dass sie auch wirksame Akteurinnen des Wandels werden – sowohl beim Entgegenwirken der Folgen als auch bei der Anpassung an die globale Erwärmung.
„Frauen verfügen oft über ein umfangreiches Wissen und Know-how, das bei der Eindämmung des Klimawandels, der Katastrophenvorsorge und bei Anpassungsstrategien genutzt werden kann“, so Nakiwala. „Ihre Verantwortung in den Haushalten und Gemeinschaften als Verwalterinnen der natürlichen und häuslichen Ressourcen versetzt sie in die Lage, sich schnell an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen.“
Die Geschichte wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Uganda erstellt.