Im August 2024 erlebte Bangladesch eine verheerende Überschwemmung. Starke Regenfälle führten zu katastrophalen Sturzfluten, die elf Distrikte im Nordosten und Südosten des Landes heimsuchten.
Über 18 Millionen Menschen waren betroffen, und 1,2 Millionen Familien saßen in ihren überfluteten Häusern fest – oft ohne Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung oder medizinischer Versorgung. Im Distrikt Feni im Südosten Bangladeschs erzählen Mütter von den Herausforderungen, die sie und ihre Kinder während der Flut bewältigen mussten und denen sie noch immer gegenüberstehen.
Sumis Tochter Nusrat war erst einen Monat alt, als das Wasser ihr Zuhause erreichte. „Ich hatte solche Angst. Es regnete über 10 Tage ununterbrochen. Das Wasser stieg mir bis zu den Knien. In meiner Verzweiflung bastelte ich ein Kanu aus Bananenblättern für mein Baby. Ich weinte oft aus Angst, dass ihr etwas passieren könnte.“
Die Versorgung brach vollkommen zusammen. Da sie den Markt nicht erreichen konnte, litt Sumi an Hunger und war zu schwach, um genug Muttermilch zu erzeugen. „Nusrat bekam Fieber und Hautausschläge. Aber ich konnte nicht zur Klinik gehen. Die ganze Zeit über hatte ich solche Angst um mein Kind.“
Sumi erzählt, dass ihr Mann sie kurz vor Nusrats Geburt verlassen hat. Seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört. Mit 18 wurde sie verheiratet, nun ist sie 20 und alleinerziehende Mutter. „Alles woran ich denken kann, ist meine Tochter. Ich mache mir solche Sorgen, wie es weitergehen soll.“
Shopna, ihre Kinder Jannatul (7) und Muntaha (4) sowie ihre Eltern waren gemeinsam im Haus, als die Flut kam. „Wir versuchten, das Bett mit Ziegelsteinen zu erhöhen, um Schutz zu finden“, erzählt sie. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte solche Angst um meine kleinen Kinder. Alles, woran ich denken konnte, war, wie ich sie ernähren und in Sicherheit bringen kann.“
Nach der Flut wurden ihre Kinder krank. „Ich wusste nicht, wie ich medizinische Hilfe bekommen sollte. Mein Mann hat uns vor eineinhalb Jahren verlassen, und seitdem kämpfe ich allein.“
Bibi hat fast ihren jüngsten Sohn verloren, er ist erst drei Jahre alt. „Die Flut war so schrecklich. Ich hatte Mühe, meinen Sohn festzuhalten; er fiel ins Wasser und wäre fast ertrunken. Ich hatte solche Angst um ihn.“
Ihr Haus wurde durch einen entwurzelten Baum schwer beschädigt. „Ich habe es geschafft, auf dem Bett zu kochen, weil es etwas höher lag. Aber wir konnten nicht auf den Markt gehen, um Gemüse oder andere Dinge zu besorgen. Meine Tochter hatte Fieber während der Flut, aber wir konnten nicht zur Klinik gehen.“
Bibis Mann arbeitet als Tuk-Tuk-Fahrer und kann nur zweimal im Monat nach Hause kommen. Während der Flut konnte er nicht arbeiten, und die Familie verlor ihre Lebensgrundlage. „Früher hatten wir Fische in unserem Teich neben dem Haus. Doch er wurde überflutet, und wir haben alle Fische verloren. Auch unsere Latrine wurde zerstört, sodass wir keine Toilette mehr haben.“
Fenci und ihre siebenjährige Tochter Rahi mussten ihr Zuhause verlassen. „Als das Wasser mir bis zu den Knien stieg, mussten wir fliehen. Meine Tochter hat eine Behinderung und kann nicht laufen. Ich habe sie zu einer Schule getragen. Dort haben wir Zuflucht gefunden, aber die Situation war schwierig: Sechs Familien mussten sich ein kleines Klassenzimmer teilen. Besonders die Versorgung ihrer Tochter stellte eine enorme Herausforderung dar. „Rahi braucht spezielle Nahrung, aber in der Notunterkunft gab es nichts davon. Es war schrecklich, ihr nicht geben zu können, was sie braucht.“
Plan International hat eine Nothilfe organisiert, um lebensnotwendige Güter bereitzustellen, darunter Menstruationshygiene-Kits, Seife, Kanister für sauberes Trinkwasser, Planen, Taschenlampen, Desinfektionsmittel und Trillerpfeifen.
*Der Artikel wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Bangladesch erstellt.