Für viele Menstruierende auf der Welt sind Menstruationshygieneprodukte vor allem eines: Luxus. In Mosambik etwa leben mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in Armut. Tampons und Binden können sich Mädchen und Frauen in dem Land im südlichen Afrika oftmals nicht leisten. Die 15-Jährige Felicia konnte aus diesem Grund jeden Monat – immer dann, wenn sie ihre Periode hatte – tagelang nicht zur Schule gehen.
„Ich musste mich während meiner Periode mit Stofftüchern aus alten Kleidern versorgen“
„Ich fahre mit dem Fahrrad zur Schule, was etwa zwei Stunden dauert“, erzählt sie. „Wenn ich meine Periode hatte, kam ich mit Blutflecken auf meiner Kleidung an. Das war demütigend.“ Teure Hygieneprodukte, um das Menstruationsblut aufzufangen, hatte sie nicht. „Ich musste mich während meiner Periode mit Stofftüchern aus alten Kleidern versorgen“, so die 15-Jährige. „In meiner Schule gab es auch nicht immer Wasser.“ Der Mangel an Hygiene führte dazu, dass Felicia häufig unter Infektionen litt. „Wir haben nur ein Fahrrad, deshalb konnte mich niemand ins Krankenhaus bringen, damit ich behandelt werde“, so die junge Frau. „Und die Medikamente, die ich brauchte, konnten wir uns auch nicht leisten. Deshalb entschied meine Mutter, dass ich während der Periode nicht mehr in die Schule gehen kann.“
Das Patenschafts-Programm von Plan International hilft weltweit Mädchen wie Felicia, Zugang zu wiederverwendbaren Periodenprodukten zu erhalten. Die Unterstützung der Pat:innen erreicht dabei nicht nur das einzelne Patenkind, sondern die ganze Gemeinde profitiert davon. So konnten in Felicias Gemeinde junge Menstruierende von Plan International mit Menstruationshygiene-Kits ausgestattet werden. „Ich habe auch eines bekommen“, berichtet die 15-Jährige. „Darin war auch Periodenunterwäsche.“ Darüber hinaus können durch das Patenschafts-Programm auch saubere Wasserstellen und getrennte Toiletten an Schulen gebaut werden, damit Mädchen Zugang zu Waschgelegenheiten haben und sich auch während der Menstruation sicher und hygienisch versorgen können. Das verhindert, dass die Mädchen wichtige Unterrichtsstunden verpassen oder die Schule sogar ganz verlassen.
Nachhaltige Menstruationsprodukte – wie etwa auch wiederverwendbare Binden – helfen nicht nur dabei, dass Mädchen in Mosambik ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und ihre Zukunft aktiv gestalten können. Sie schützen sie auch vor früher Verheiratung, indem sie die finanzielle Belastung der Eltern reduzieren, die oftmals ein Grund dafür ist, dass Mädchen in jungen Jahren zwangsverheiratet werden.
Felicia sagt, dass das Menstruationshygiene-Kit ihr Leben verändert hat. „Jetzt kann ich wieder während meiner Tage in die Schule gehen“, freut sich die 15-Jährige – und noch mehr: „Ich kann auch länger bleiben, um mit anderen Mädchen Zeit zu verbringen.“ Sorgen über Infektionen oder darüber, dass sie ihr Fahrrad oder ihre Schuluniform mit Blut befleckt, muss sie sich jetzt nicht mehr machen.