Die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform/Beijing Declaration and Platform for Action (BPfA)
Vor 25 Jahren wurde auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking die "Beijing Declaration and Platform for Action (BPfA)" von 189 Regierungen verabschiedet. Die BpfA sieht Maßnahmen für den Abbau struktureller Barrieren für Gleichberechtigung vor.
Die BPfA – die auch als "blueprint für Gleichberechtigung" bezeichnet wird – beinhaltet Maßnahmen in 12 Feldern, die zum Abbau systematischer Barrieren für Gleichberechtigung führen sollen. Die 12 Felder sind folgende:
- Frauen und Armut
- Bildung und Ausbildung von Frauen
- Frauen und Gesundheit
- Gewalt gegen Frauen
- Frauen und bewaffnetet Konflikte
- Die Frau in der Wirtschaft
- Frauen in Macht und Entscheidungspositionen
- Institutionelle Mechanismen zur Förderung der Frau
- Menschenrechte der Frauen
- Frauen und die Medien
- Frauen und Umwelt
- Mädchen
Zudem hat die BPfA nationale, regionale und globale Foren geschaffen, die den Prozess bzw. Fortschritte der Umsetzung und Achtung von Frauenrechten in den 189 Staaten kontrollieren. Diese Foren sind zum Beispiel die Commission on the Status of Women (CSW) der Vereinten Nationen und nationale Review Mechanismen. Auch die deutsche Bundesregierung hat ein Dokument erstellt, in dem der Status der Frauenrechte in Deutschland analysiert wird.
Ist das Jubiläum ein Grund zum Feiern? So mag es vielleicht erstmal klingen, aber für uns ist es vor allem ein Ansporn weiter zu arbeiten. Denn auch 25 Jahre nach diesem bahnbrechenden Ereignis, sind wir noch immer weit von wirklicher Gleichberechtigung entfernt.
Bei der diesjährigen 64. Commission on the Status of Women (CSW) im März in New York (USA) müssen die 189 Regierungen Rechenschaft bezüglich der Entwicklung der Mädchen- und Frauenrechte ablegen. Anhand der verschiedenen Foren und Review-Mechanismen, die die BPfA vorsieht, wurden die Prozesse der einzelnen Länder analysiert. Außerdem werden Herausforderungen identifiziert, die den Prozess der Gleichberechtigung aktuell behindern.
Was passiert in der Kampagne Generation Equality von UN Women?
Anlässlich des 25. Jubiläums der BPfA hat UN Women eine multigenerationale Kampagne ins Leben gerufen, um so die Stimmen junger Feminist*innen und derer, die die BPfA maßgeblich mitgestaltet haben, zu vereinen. Die Kampagne umfasst fünf Kernziele: gleiche Löhne; gleicher Anteil an unbezahlter häuslicher Arbeit; sexuelle Belästigung und alle Formen sexueller Gewalt gegen Frauen stoppen; an Bedürfnisse angepasstes Gesundheitswesen/-fürsorge; gleiche Teilhabe am politischen Leben und Entscheidungsprozessen in allen Lebensbereichen. Es wurde außerdem eine Youth Task Force gegründet, die bedeutende Teilhabe und Teilnahme von Jugendlichen garantieren soll. Für die Kampagne gibt es zwei große Foren in Mexiko (Mai) und Frankreich (Juli), die von UN Women zusammen mit der mexikanischen und französischen Regierung ausgerichtet werden.
Und was macht Plan International?
Wir fordern Fortschritte für die Rechte von Mädchen, insbesondere das Recht auf Beteiligung: Mädchen sollen selbst an den Prozessen teilnehmen, damit sichergestellt werden kann, dass ihre Anliegen priorisiert und wahrgenommen werden. Dafür müssen Mädchen und junge Frauen in allen Review- Prozessen und globalen Bewegungen teilnehmen können.
Plan International startet zum Jubiläum Konsultationen, in der die Umsetzung der BPfA aus der Perspektive von jungen Frauen und Mädchen analysiert wird. Das ist ein erster Schritt, damit die Prioritäten, Probleme und Lösungen von Mädchen und jungen Frauen gehört werden.
Der Jugendbeirat beteiligt sich vertreten durch Luana, Miriam und Greta an der Arbeit zum Jubiläum der Pekinger Deklaration und den dazugehörigen Veranstaltungen. Wir drei bilden zusammen mit drei Mitarbeiterinnen von Plan Deutschland das Projektteam Beijing 25+. Wir werden an internationalen Konferenzen teilnehmen, unter anderem an der CSW 64 in New York. Durch unsere Beteiligung treten wir für globale Jugendpartizipation im Beijing 25+ Prozess ein. In diesem Jahr wird also noch sehr viel auf uns zukommen. Wir freuen uns schon auf die Arbeit und die Erfahrungen.
Weitere Gründe, wieso 2020 so ein wichtiges Jahr auf dem Weg zu Gleichberechtigung ist, erfahrt ihr auf Instagram.