„Mir hat es gefallen, mehr über das Gehirn zu lernen. Dafür haben wir viel experimentiert. Ich konnte unter dem Mikroskop beobachten, wie kleine Käfer im Wasser laufen. Und ich habe gelernt, dass ich nicht in verschmutztes Wasser gehen sollte, weil ich dann von den Bakterien krank werden kann“, sagt die 9-jährige Darly.
Auch die 10 Jahre alte Nicole profitiert von dem Projekt: „In der Schule sind meine Lieblingsfächer Naturwissenschaft und Sprache. Ich würde gerne Wissenschaftlerin werden, weil ich alle Viren und Bakterien der Welt erforschen möchte, um Menschenleben zu retten.“
Auch Workshops für die Eltern
Oft hindern der Mangel an elterlicher Unterstützung und kulturelle oder soziale Normen Mädchen daran, sich mit den Naturwissenschaften zu befassen. Deshalb haben wir auch 70 Eltern und Erziehungsberechtigte an dem Programm beteiligt. Sie nahmen an Workshops über Mathematik, Geschlechtergerechtigkeit und Kommunikationsfähigkeiten teil und lernten, das Talent und die Karriere ihrer Kinder zu unterstützen.
Angela Hidalgo von Plan International erklärt: „Uns ist die Unterstützung der Eltern als Tutoren der Mädchen und Jugendlichen sehr wichtig. Wir hoffen, dass sie es befürworten, wenn ihre Kinder nach dem Projekt ein wissenschaftliches Studium verfolgen möchten.“
Niemand soll zurückgelassen werden
Die Geschlechterkluft, die so genannte Gender Gap, in der Wissenschaft zu schließen ist der Schlüssel im Kampf gegen globale Herausforderungen wie den Klimawandel. Außerdem ist dies wesentlich, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl.: „Sustainable Development Goals“) der UN zu erreichen. So kann das Versprechen der Agenda 2030, niemanden zurückzulassen, eingehalten werden.
„Diese Initiative, zusammen mit einem akademischen Partner, lässt uns nachdenken, welche Möglichkeiten Mädchen in Zukunft haben, und demonstriert, wie wichtig der Zugang zu Bildung und Technik ist, um Gerechtigkeit und Geschlechtergleichstellung zu erreichen“, sagt Vivianne Almeida, Leiterin des Programmgebietes Guayas bei Plan International.
Forschungen zeigen, dass Schüler bereits in der zweiten Klasse entscheiden, was sie gut können und ob sie Wissenschaft, Technik, Ingenieurswesen und Mathe mögen. Um also mehr Mädchen für diese Fächer zu begeistern, müssen Lehrer, Bildungseinrichtungen, Regierungsbeamte, private Stiftungen und die Wirtschaft gemeinsam etwas unternehmen.