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Sophie aus Uganda kämpft gemeinsam mit Plan International für die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen. © Plan International/Zute Lightfoot
Sophie aus Uganda kämpft gemeinsam mit Plan International für die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen. © Plan International/Zute Lightfoot
11.07.2020 - von Anne Rütten

Familienplanung ist ein Menschenrecht

Obwohl Familienplanung seit über 50 Jahren international als Menschenrecht anerkannt ist, haben viele Frauen noch immer keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Anlässlich des heutigen Weltbevölkerungstages machen wir auf die sexuellen und reproduktiven Rechte von Mädchen und Frauen aufmerksam.

In vielen Ländern der Welt ist es Mädchen und Frauen nicht möglich, selbstbestimmt über die Anzahl und den Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder zu entscheiden. Tatsächlich wollen rund 214 Millionen Frauen weltweit im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft vermeiden, nutzen jedoch zurzeit keine moderne Verhütungsmethode. Darunter sind circa 23 Millionen Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. In Ländern des globalen Südens kann somit jede vierte Frau nicht selbst und frei entscheiden, wann und wie viele Kinder sie bekommt.

Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die Weltbevölkerung insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt wächst. Aktuell leben 7.798.407.305 Menschen auf der Erde. Jede Sekunde kommen knapp drei dazu. Pro Jahr wächst die Weltbevölkerung um rund 82,4 Millionen Menschen - das entspricht fast der Gesamteinwohnerzahl von Deutschland!

Eingeschränkter Zugang zu Verhütungsmitteln

Jedes Jahr werden 308 Millionen ungeplante Schwangerschaften mithilfe moderner Verhütungsmittel verhindert. Wenn wir den Bedürfnissen von allen Mädchen und Frauen gerecht würden, könnten jährlich 67 Millionen weitere ungeplante Schwangerschaften abgewendet werden. Dennoch gibt es 35 Länder auf der Welt, die mindestens ein Gesetz haben, das den Zugang zu Verhütungsmitteln für Mädchen und junge Frauen einschränkt.

Diese Gesetze beinhalten, dass unverheiratete Frauen keine Verhütungsmittel kaufen dürfen oder dass sie die Zustimmung ihrer Eltern benötigen, um Verhütungsmittel zu erhalten. Abgesehen davon gibt es viele weitere Barrieren, die Mädchen und Frauen davon abhalten, ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrzunehmen. Dazu gehören der Mangel an Beratungsstellen für Jugendliche unzureichende Informationen, soziales Stigma und finanzielle Mittel.

Recht auf freie Entscheidungen

Plan International setzt sich dafür ein, dass Mädchen über ihre Körper selbst bestimmen können. Um Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen, muss sichergestellt werden, dass alle Mädchen und Frauen ihre vollen sexuellen und reproduktiven Rechte verwirklichen können. Diese beinhalten das Treffen von freien Entscheidungen auf Basis von Informationen, zu denen sie Zugang haben müssen. Auch die Kontrolle über die eigene sexuelle und reproduktive Gesundheit und das eigene Leben zu haben, frei von Zwang, Gewalt, Diskriminierung und Missbrauch, gehört dazu.

Die Möglichkeit, verhüten zu können, wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens einer Frau aus - auch auf ihre Bildung und ihren Job. Jedes Mädchen und jede Frau ist unterschiedlich und hat verschiedene Wünsche. Trotz dieser persönlichen Vielfalt, sind Menschenrechte für jeden gleich. Alle haben das Recht, frei und verantwortungsvoll über die eigene Familienplanung zu entscheiden.

* Zurzeit gibt es keine Daten über den Zugang zu Verhütungsmitteln für Mädchen unter 15 Jahren.