Anjuman war 15 und im neunten Monat schwanger, als sie vor acht Wochen zusammen mit ihrem 18 Jahre alten Ehemann aus dem südostasiatischen <link internal-link in>Myanmar ins benachbarte Bangladesch floh. Ihr Heimatdorf wurde niedergebrannt. Die beiden leben jetzt in einem Unterschlupf, den sie aus Planen und Bambus gebaut haben. Es gibt kein sauberes Wasser und keine Toiletten. Hier, zwischen Plastikplanen und Müllbergen, ist vor kurzem ihr Baby zur Welt kommen.
Geboren auf einer Plastikplane
150 Kinder kommen nach Informationen von Plan International jeden Tag in den Flüchtlingscamps der Stadt Cox’s Bazar im Süden Bangladeschs zur Welt. Bis Ende des Jahres könnten also über 50.000 Babys geboren werden. Die hygienischen Bedingungen könnten schlechter nicht sein - es gibt kein sauberes Wasser, keine medizinische Versorgung, keine Privatsphäre. Eine Toilette wird teilweise von 100 Menschen benutzt. Es gibt kaum Möglichkeiten, sich die Hände zu waschen, so dass sich Krankheiten schnell ausbreiten können. Die rund 120.000 schwangeren oder stillenden Frauen in den Camps haben nicht genügend zu Essen, um ihre Kinder zu versorgen. Die 20-jährige Yasmin muss jeden Tag Reiswasser für ihr Baby anrühren, weil sie nicht genug Milch hat. Auch sie kam vor kurzem mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern (2 und 4 Jahre) in Cox’s Bazar an, weil ihr Haus in ihrer Heimat Myanmar abgebrannt wurde. Und auch sie war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger. Nur drei Tage nach ihrer Ankunft kam ihr Baby zur Welt - in einem halbfertigen Zelt, in dem der Boden von den vielen Regenfällen überschwemmt war. „Es ging alles so schnell, dass wir keine Zeit hatten, irgendwo anders hinzugehen. Aber ich bin froh, dass es hier geboren ist und nicht unterwegs am Straßenrand“, sagt sie.
Auch Kleidung und Decken sind Mangelware. „Nachts wird es sehr kalt und ich kann mein Baby nicht richtig warm halten“, sagt die 20-jährige Aisha. Der Säugling, den sie im Arm hält, ist gerade einmal einen Monat alt. Ihre anderen zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge von 4 und 3 Jahren, sind beide krank; sie leiden unter Fieber und starkem Durchfall.
Um die hygienischen Bedingungen zu verbessern, hat Plan bereits 700 neue Toiletten gebaut und über 200 Wasch- und Badestellen speziell für Frauen eingerichtet. Außerdem wurden mehr als 10.000 Hygiene-Kits mit Seife, Eimern, Zahnbürsten und Wasserkanistern verteilt. Schwierig ist die Situation auch für Frauen, die ihre Menstruation haben. Sie können sich nicht waschen und haben oft noch nicht einmal ein Stück Stoff, um sich zu behelfen. Plan wird deshalb 12.000 Menstruations-Kits an Frauen und Mädchen im Teenageralter verteilen.
Um die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen in den Flüchtlingslagern der Rohingya umzusetzen, hat Plan einen<link spenden nothilfe-rohingya.html _blank external-link-new-window nothilfe-fonds> Nothilfe-Fonds eingerichtet:
Plan International Deutschland e.V. - Stichwort: Rohingya
Bank für Sozialwirtschaft
Konto: IBAN: DE86 2512 0510 0009 4449 44
BIC: BFSWDE33HAN