Simbabwes Landschaftsbild ist geprägt von Trockensavannen und kargen Hochebenen. Die Temperaturen erreichen fast täglich 30 Grad, Regentage gibt es kaum. Gerade die ländlichen Gemeinden, die überwiegend von Ackerbau und Viehzucht leben, treffen die langen wiederkehrenden Dürreperioden besonders schwer. Vor allem Frauen und Kinder müssen oft kilometerweit laufen, um Wasser zu finden.
Auch für die Grundschule von Mutoko, die im Norden des Landes liegt, war die Wasserknappheit ein großes Problem. Direktorin Chikanya erinnert sich: „Die Kinder mussten ihr eigenes Trinkwasser mitbringen und das war fast immer aus verdreckten und unsicheren Quellen. Dadurch waren sie oft krank, konnten nicht lernen, weil sie Wasser holen mussten, und wir verzeichneten eine hohe Personalfluktuation.“
Drei Versuche, einen Brunnen zu bauen, waren gescheitert, weil der Untergrund zu hart war. Der Schule drohte deshalb die Schließung. Für viele Kinder hätte das einen stundenlangen Weg bedeutet, denn die nächste Schule liegt 20 Kilometer weit entfernt. Im schlimmsten Fall hätten viele Mädchen und Jungen den Unterricht ganz abbrechen müssen.
Um das Wasserproblem zu lösen, hat Plan einen solarbetriebenen Brunnen gebaut und gleichzeitig ein Leitungswassersystem installiert. Außerdem wurden Schultoiletten und Waschbecken errichtet, um die Hygienesituation zu verbessern. „Einige der Kinder hatten noch nie gesehen, wie Wasser aus Hähnen läuft und umschwärmten erstaunt die Waschbecken“, erzählt Lehrer Simbiso Danda.
Doch das saubere Trinkwasser ist nicht der einzige Vorteil, den der Brunnen mit sich bringt: Zusätzlich konnte ein eigener Gemüsegarten für die Schüler angelegt werden, dessen Pflanzen mit dem Wasser aus dem Brunnen versorgt werden. Außerdem betreuen die Schüler jetzt eine Ziegenherde und ein Fischerei-Projekt, durch die sie viel über Nutztiere und Fischzucht lernen und sich so bereits die Basis für eine spätere Einkommensquelle schaffen können. „Unsere Absolventen sind eigenständiger und sicherer, nachdem sie sieben Jahre lang diese wirtschaftlichen Schlüsselkompetenzen erworben haben“, sagt Direktorin Chikanya. Die Projekte tragen außerdem zur täglichen Ernährung bei und ergänzen den Speiseplan in der Schule. „Ziegenfleisch und Fisch gehören jetzt zu unseren Lieblingsmahlzeiten“, erzählt ein Mädchen.
Neben der Schule in Mutoko, die seitdem mehr Schüler hat als vorher, beziehen auch 56 umliegende Gemeinden ihr Wasser aus dem neuen Brunnen. „Das Projekt wird noch lange seine Kreise ziehen und zukünftigen Generationen helfen“, so Khulekani Nkomo, Gebietsleiter bei Plan International.