In den beiden Flüchtlingscamps in Ruanda haben Menschen aus dem Kongo Zuflucht gefunden, die vor den Konflikten im Osten ihres Landes geflohen sind. Jugendliche Mädchen sind in Flüchtlingscamps häufig den größten Risiken ausgesetzt. Dazu zählen sexualisierte Gewalt sowie Kinder-, Früh- und Zwangsheirat.
Aus diesem Grund wurden die sogenannten „Safe Spaces“ (dt. etwa: „Sichere Orte“) für Mädchen geschaffen. Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren werden von ausgebildeten Mentorinnen und Mentoren beraten und unterstützt. Die „Safe Spaces“ sind etwas Besonderes in den Flüchtlingscamps. Dort werden die Mädchen nicht nur über ihre Rechte aufgeklärt, lernen, ihre Meinung zu äußern oder ihr Selbstbewusstsein zu stärken, sondern können auch untereinander Freundschaften knüpfen.
Über Tabu-Themen Sprechen
Die „Safe Spaces" bieten Mädchen die benötigte Umgebung und Sicherheit, Fälle von Gewalt oder Missbrauch zu melden. Außerdem können sie über Tabu-Themen, wie Sexualität, reproduktive Gesundheit und Hygiene sprechen und etwas über ihre Rechte erfahren. Sie erhalten dort auch Überweisungen für Gesundheitszentren, die Jugendliche beraten und über Verhütung und sexuell übertragbare Krankheiten informieren. In den vergangenen drei Jahren, in denen das Projekt durchgeführt wurde, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als 280 Mädchen bei Fällen von Missbräuchen, Kindesvernachlässigung, Frühschwangerschaften, Schulabbrüchen und Drogenmissbrauch beraten und unterstützt.
Geld für die Zukunft sparen
Die Mädchen haben innerhalb der „Safe Spaces“ aber auch die Möglichkeit, sich mit Finanzen auseinanderzusetzen. So lernen die Mädchen in sogenannten Spargruppen, wie man Geld für die Zukunft spart. Seit der Einführung des Projektes in den Camps 2015 wurden 35 solcher Spargruppen gegründet, an denen insgesamt 869 Mädchen teilnehmen. Seitdem konnten sie gemeinsam 1.721.026 Ruanda-Franc (rund 1.700 Euro) sparen. In diesem Zusammenhang werden sie auch darin geschult, wie man später ein eigenes Unternehmen führt.