Eine Woche nach Einsetzen des heftigen Monsunregens in Südasien spitzt sich die Lage in den betroffenen Gebieten in Nepal, Indien und Bangladesch zu. Besonders katastrophal sind die Auswirkungen der extremen Regenfälle in der Region Cox’s Bazar in Bangladesch, wo über eine Millionen geflüchtete Rohingya seit knapp zwei Jahren unter nach wie vor furchtbaren Bedingungen leben.
„Die Fluten haben bereits schlimme Schäden angerichtet: Über 2.000 Unterkünfte sind zerstört und 6.000 Menschen vertrieben“, sagt Imamul Azam Shahi, Leiter der Katastrophenhilfe von Plan International Bangladesch. „Aktuell sind rund 46.000 Menschen im Camp in großer Gefahr, hauptsächlich Frauen und Kinder. Einige sind bereits in Sicherheit gebracht worden, aber viele bleiben in ihren Hütten, wo sie nicht sicher sind. Das Gebiet ist hügelig und aufgrund der jetzt anfallenden Wassermassen extrem anfällig für Erdrutsche, da die Bäume für den Bau der Unterkünfte gerodet wurden und der Boden kaum Wasser aufnehmen kann. Insbesondere tieferliegende Gebiete werden schnell und weiträumig überschwemmt.“ Die Plan-Teams sensibilisieren die Gemeinde für die Gefahren bei Hochwasser und geben Sicherheitsschulungen. Außerdem sind Fachleute im Einsatz, die Hilfsmaßnahmen koordinieren und umsetzen. Insgesamt seien bislang drei Menschen in dem Flüchtlingscamp in Cox’s Bazar Erdrutschen zum Opfer gefallen, darunter ein Kind. Laut dem Wochenbericht des Pacific Disaster Centre (PDC) wurden am 16. Juli landesweit 37 Todesfälle gemeldet. Insgesamt seien rund zwei Million Menschen betroffen.
Aber nicht nur dort verschlechtert sich die Situation zunehmend. Ganz Bangladesch stehen nach Einschätzung von Plan International enorme Überschwemmungen bevor: Bei starkem Regen in Nepal und anderen Teilen Indiens fließt das Wasser über die großen Flüsse und zumeist nach Bangladesch ab, die infolgedessen übertreten. 21 Distrikte des Landes sind bereits überflutet, davon sind vier von Erdrutschen bedroht. Laut Wettervorhersagen werden die Regenfälle in den nächsten Tagen nicht nachlassen. Das hat massive Auswirkungen auf die Menschen: Sie können überschwemmte Gebiete nicht verlassen, da die Straßenverbindungen beschädigt wurden; Schulen bleiben geschlossen. Auch die Kommunikation ist unterbrochen.
Auch in Nepal und Indien ist die Lage bedrohlich, wo die schweren Regenfälle ebenfalls zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt haben. In Nepal sind teilweise auch die Programmgebiete Rautahat, Sunsari, Sindhuli, Makwanpur und Morang von Plan International betroffen, jedoch in einem Rahmen, den die nepalesische Regierung bewältigen kann. Der lokale Katastrophenschutz hat in der nepalesischen Region Gaur im Distrikt Rautahat die Rettung von Menschen aus den überschwemmten Gebieten mit Schlauchbooten eingeleitet und koordiniert weitere Hilfsmaßnahmen. In den Gebieten, in denen Plan International arbeitet, wurden nur wenige ländliche Gemeinden überschwemmt, unter anderem im Sunsari-Distrikt. Ebenso waren nur wenige Haushalte einschließlich Schulen in Sindhuli betroffen. In Makwanpur verloren zwei Patenkinder bei einem Erdrutsch ihr Leben. Plan International Nepal beobachtet die Situation und hat Nothilfe-Teams abrufbereit. In den am schlimmsten betroffenen Regionen Nepals arbeitet Plan nicht.
In Indien ist Plan International in den von den Fluten betroffenen Gebieten präsent und hat Nothilfe-Teams auf Stand-by. Dort sind laut aktuellen Informationen vorerst alle Patenkinder und ihre Familien in Sicherheit.
Die Monsunzeit in Südasien dauert noch bis September. Obwohl der Regen für die Ernte nötig ist, verursacht er jährlich auch verheerende Schäden. Oft kommen dabei hunderte Menschen ums Leben.
Nothilfe-Maßnahmen in Bangladesch, Nepal und anderen Plan-Programmländern werden über den Nothilfe-Fonds finanziert. Sie können den Nothilfe-Fonds unterstützen:
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Stichwort: Nothilfe-Fonds