Das erste Globale Flüchtlingsforum findet am 17. und 18. Dezember 2019 im Genfer Palais des Nations statt. Ziel des Forums ist es, alle Staaten sowie Vertreter der Zivilgesellschaften, Wissenschaftler*innen, Expert*innen und die Wirtschaft an einen Tisch zu bringen. Dabei soll es um Hilfe für die weltweit 20,4 Millionen Flüchtlinge und um nachhaltige Unterstützung für die Erstaufnahmeländer gehen. Künftig soll das Forum alle vier Jahre stattfinden.
Mehr als Hälfte der Flüchtlinge weltweit sind Kinder unter 18 Jahren. Auch diese Kinder haben ein Recht auf Bildung, aber allzu oft können Flüchtlingskinder aufgrund diskriminierender Politiken und Praktiken, die es am Zugang zu den nationalen Bildungssystemen hindern, keine Schule besuchen. Plan International fordert deshalb, dass für alle Flüchtlingskinder angemessene Bildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das gilt insbesondere für Mädchen, denn sie sie sich vor allem in der Sekundarschule unterrepräsentiert: Auf zehn Flüchtlingsjungen in der Sekundarschule kommen laut UNHCR statistisch weniger als sieben Mädchen.
Plan International ruft zudem alle Beteiligten des Globalen Flüchtlingsforums auf, konkrete Schritte zu unternehmen, um den Herausforderungen für Mädchen und Frauen in Flüchtlingssituationen zu begegnen. Vertriebene jugendliche Mädchen sind einem größeren Risiko von sexueller Gewalt und Ausbeutung, Kinderheirat, Schulabbruch und Frühschwangerschaft ausgesetzt.
"Viele Mädchen werden gezwungen, früh zu heiraten. Oft wird dies als die einzige Lösung angesehen, um ein Zuhause, Nahrung und Gesundheitsversorgung sicherzustellen und aus dem Konfliktgebiet herauszukommen, was die Mädchen schwer traumatisiert", sagt Karim Albrem. Er selbst floh 2015 aus Aleppo in Syrien. Heute arbeitet er als Vorsitzender des Nationalen Flüchtlingsbeirats für Sucht- und Traumafragen in Deutschland am Universitätsklinik in Hamburg.
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