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Schulen und Bildungseinrichtungen sind in bewaffneten Konflikten häufig Ziele von Angriffen oder werden für militärische Zwecke missbraucht. © Vincent Tremeau / Plan International
Schulen und Bildungseinrichtungen sind in bewaffneten Konflikten häufig Ziele von Angriffen oder werden für militärische Zwecke missbraucht. © Vincent Tremeau / Plan International
22.05.2018 - von Plan Redaktion

Safe Schools Declaration - Deutschland macht wichtigen Schritt zum weltweiten Schutz von Schulen in Konflikten

Die Bundesregierung hat in Genf bekannt gegeben, die Erklärung zum Schutz von Schulen in bewaffneten Konflikten - die Safe Schools Declaration - zu unterzeichnen. Damit hat Deutschland einen wichtigen Schritt zum weltweiten Schutz von Bildungseinrichtungen in Konflikten gemacht.

Plan International Deutschland begrüßt gemeinsam mit dem Deutschen Komitee für UNICEF, Kindernothilfe, Save the Children Deutschland e.V., terre des hommes undWorld Vision Deutschland die von der Bundesregierung angekündigte Unterzeichnung der Safe Schools Declaration. Die Safe Schools Declaration ist eine rechtlich nicht bindende politische Erklärung, die im Zusammenhang mit dem geltenden Völkerrecht als Richtlinie für verantwortliches militärisches Handeln gilt.

Mit der Unterzeichnung folgt Deutschland dem guten Beispiel 74 anderer Staaten, die eigene Verpflichtung zum Schutz humanitärer und menschenrechtlicher Standards weltweit zu unterstreichen. So leistet das Land einen wesentlichen Beitrag zum besseren Schutz von SchülerInnen und LehrerInnen in bewaffneten Konflikten.

Die Unterstützung der deutschen Bundesregierung kommt nicht nur passend zum dritten Jahrestag nach Verabschiedung der Safe Schools Declaration im Mai 2015. Angesichts zunehmender Angriffe auf Schulen und Universitäten in Konfliktregionen setzt sie auch ein wichtiges und dringend notwendiges Zeichen für den Schutz von Bildungseinrichtungen. Denn Bildung ist nicht nur essentiell für jedes Kind und die Entwicklung eines Landes nach dem Ende eines Konfliktes. Schulen dienen auch während Konflikten als Schutzräume und sichere Orte für Kinder – oft die Einzigen.

Das Ausmaß an Angriffen auf Bildungseinrichtungen ist erschreckend hoch: Der aktuell veröffentlichte Bericht „Education Under Attack 2018“ dokumentiert zwischen 2013 und 2017 mehr als 12.700 Angriffe auf Bildungseinrichtungen, bei denen mehr als 21.000 Lernende und Lehrende verletzt oder getötet wurden. Mehr als 1.000 Angriffe (gezielt oder als „Kollateralschaden“) auf Schulen wurden jeweils in der Demokratischen Republik Kongo (alleine 639 hiervon in der Kasai Region in den Jahren 2016/2017), in Israel und den Palästinensischen Gebieten, in Nigeria und im Jemen dokumentiert. Von zwischen 500 und 999 Angriffen auf Schulen wurde sowohl in Afghanistan als auch im Südsudan, in Syrien und in der Ukraine berichtet.

Die Unterzeichnung der Safe Schools Declaration ist daher ein wichtiger Schritt. Um zu vermeiden, dass während Krisen und Konflikten eine verlorene Generation heranwächst und langfristig inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung für alle im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) tatsächlich zu ermöglichen, müssen jedoch noch zahlreiche weitere Schritte folgen – unter anderem für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten sowie für den Zugang zu Bildung in Krisen und Konflikten.


Pressemitteilung zum Download

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