Eine Gruppe von offensichtlich hochschwangeren Teenagern im Alter von 12 bis 14 Jahren versammelte sich am Freitagmittag am Mönckebrunnen in der Hamburger Innenstadt und zog die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit der Aktion macht die Jugendgruppe von Plan International auf die Situation von Teenager-Müttern weltweit aufmerksam.
Zum Glück nur eine gestellte Situation: Die runden Bäuche waren nicht echt. Mit der Aktion
My Choice, my future! machte die Jugendgruppe Plan Action des Kinderhilfswerks Plan International gemeinsam mit Schülerinnen des Hamburger Heinrich-Heine-Gymnasiums auf das Thema Frühschwangerschaft aufmerksam. Nachdem Passanten am Mönckebrunnen den roten Alarmknopf gedrückt hatten, löste sich die Situation schnell auf: Die Achtklässlerinnen zogen Bündel mit Berufskleidung hervor, mit denen sie ihre Wünsche für die nächste Zukunft präsentierten: nicht Mutter, sondern Anwältin, Ärztin, Chemikerin, Köchin oder Fußballerin.
„Frühe Schwangerschaften hindern viele Mädchen in den sogenannten Entwicklungsländern, die Schule abzuschließen und einen Beruf zu erlernen“, erläutert Carolin Kern von der Jugendgruppe Plan Action. „Sie haben nicht die gleichen Chancen wie Jungen auf eine gute Grundbildung. Auf diese Ungerechtigkeit möchten wir mit der Aktion aufmerksam machen!“
Teenager-Mütter gehören in vielen Ländern zum Alltag. Die frühen Schwangerschaften zwingen sie, die Schule abzubrechen oder verhindern, dass sie überhaupt eine besuchen können. Allein 2015 haben in den Entwicklungsländern 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind geboren. In den meisten Fällen bleibt den jungen Müttern der weitere Zugang zur Schule verwehrt - und damit auch die Chance, ihre Rechte wahrnehmen und ein Leben ohne Armut führen zu können.
Um auch die Politik dazu bewegen, sich für die Bildung von Mädchen und jungen Müttern weltweit einzusetzen, riefen die Jugendlichen von Plan Action im Vorfeld zum Welt-Mädchentag auf, die Kampagne My choice, my future! auch online zu unterstützen.