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Bibata hat es geschafft: Lernen, leiten, selbst entscheiden und das volle Potential entfalten. © Plan International
Bibata hat es geschafft: Zu lernen, zu leiten, selbst zu entscheiden und ihr volles Potential zu entfalten. © Plan International
24.07.2017 - von Plan Redaktion

Stereotype überwinden in Burkina Faso

Als junges Mädchen war Bibata (28) gezwungen, ihr Leben in einem fremden Land alleine zu meistern. Das hat sie auch geschafft: Sie ist heute die einzige Klempnerin ihrer Stadt - dank einer Ausbildung, die von Plan International unterstützt wurde.

Als Bibata in der sechsten Klasse schwanger wurde, waren ihre Eltern sehr wütend: Mit lediglich 100 Dollar in der Tasche schickten sie ihre Tochter von der Elfenbeinküste, ihrem Heimatland, zu ihrer Großmutter nach Kaya in <link internal-link internal link in current>Burkina Faso. In dem Land, in dem Bibata nie zuvor gewesen war, war sie von nun an ganz auf sich allein gestellt.

Fest entschlossen, lernen zu wollen


Bibata gab nicht auf und wollte unbedingt weiter zur Schule gehen: Um ihren Lebensunterhalt zu sichern und Geld für die Abendschule zur Verfügung zu haben, verkaufte sie Erdnüsse und Mangos. Es dauerte auch nicht lange, bis sie ihre Abschlussprüfung der Primarschule bestanden hatte.

Kurze Zeit später erfuhr Bibata von den von Plan International unterstützten Ausbildungsangeboten für Jugendliche, die nicht zur Schule gehen. Sie bewarb sich sofort - und gab „Klempnern“ als erste Wahl an. Den Kurs begann sie mit 22 weiteren Schülern, 21 davon waren Jungen.

Mit Durchhaltevermögen und Entschlossenheit ging Bibata abends weiterhin zur Schule und schloss neben der Ausbildung auch die High School ab. Direkt im Anschluss fing sie an, als Klempnerin zu arbeiten - als einzige Frau mit diesem Beruf in ihrer Stadt. „Ich bin stolz auf Bibata. Sie hat Hürden durchbrochen, für alle die, die dachten, dass der Beruf des Klempners Männern vorbehalten ist“, sagt Rotimy Djossaya, der Direktor von Plan International für die Region Westafrika.

Sexuelle Belästigung im beruflichen Alltag


Inzwischen hat Bibata eine eigene Werkstatt und sogar zwei Angestellte. Leider betreffen ihre täglichen Herausforderungen nicht nur die körperliche Arbeit selbst: Sie ist häufig mit skrupellosen Kunden konfrontiert, die sie sexuell belästigen und unmoralische Angebote machen. „Solche Männer stoppe ich, indem ich frage, ob sie es wagen würden, sich so zu benehmen, wenn ich ein Mann wäre“, erzählt Bibata selbstbewusst.

Leiten und das eigene Potential entfalten


2016 fanden die nationalen Feiern zur Unabhängigkeit in Kaya statt. Viele neue Infrastrukturen entstanden, und Bibata erhielt dadurch mehrere wichtige Klempnerei-Aufträge, die ihr Geschäft weiter ankurbelten. In Zukunft möchte sie ihr Geschäft auch um weitere Bereiche des Wohnungsbaus ausweiten. „Ich möchte die bedeutendste Unternehmerin in Burkina Faso werden“, sagt Bibata.

Unter dem Dach der globalen Bewegung <link internal-link internal link in current>Because I am a Girl verfolgt Plan International die Absicht, bis 2030 das Leben von 100 Millionen Mädchen zu verbessern, damit sie lernen, leiten, selbstständig entscheiden und ihr volles Potential entfalten können. Die Geschichte von Bibata ist eine erste, beeindruckende Erfolgsgeschichte, wie sich dieses Ziel verfolgen lässt

In diesem Video schildert Bibata ihre Erfahrungen: