Das Beben in der Region hatte die Stärke 7,4, das Zentrum lag etwa 80 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Palu. Es folgten einige Nachbeben und ein Tsunami, der mit bis zu sechs Meter hohen Wellen zahlreiche Gebäude mit sich riss. Rettungskräfte suchen derzeit nach weiteren Vermissten. Viele Dörfer sind noch unter Schutt und Schlammlawinen begraben. Aus Angst vor Seuchen haben die Behörden Massenbegräbnisse angekündigt. Die Regierung Indonesiens hat um internationale Hilfe gebeten.
Besonders schwer betroffen sind die die Stadt Palu und die Region Donggala in der Provinz Zentral-Sulawesi. An der Westküste von Sulawesi kamen nach offiziellen Angaben mindestens 844 Menschen ums Leben. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass diese Zahlen noch deutlich steigen werden, da insbesondere zu der Region Donggala noch kaum Zugang besteht.
Insgesamt sind von den Folgen der Erdbeben und des Tsunamis rund 1,5 Millionen Menschen an der Westküste Sulawesis betroffen. Rund 48.000 Menschen sind obdachlos und befinden sich derzeit in Notunterkünften. „Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wie viele Kinder durch die Katastrophe von ihren Eltern getrennt wurden“, sagt Dini Widiastuti, Länderdirektorin von Plan Indonesien. „Sie sind besonders schutzlos und brauchen jetzt dringend Hilfe.“
Die Stromversorgung und das Handynetz sind teilweise zusammengebrochen, die Straßen sind aufgrund von Schlammlawinen nur schwer oder gar nicht passierbar, was die Rettungsarbeiten und die Verteilung von Hilfsgütern behindert. „Der Wiederaufbau in den betroffenen Regionen wird durch die Situation massiv erschwert und vermutlich sehr lange dauern“, so Dini Widiastuti.
Ein Nothilfe-Team von Plan ist vor Ort, um erste Lageeinschätzungen vorzunehmen. Plan hat in der Hauptstadt Jakarta Vorräte an Nothilfegütern, Hygiene- und Unterkunftsmaterialien wie Planen und Decken, um sie im Fall derartiger Katastrophen schnell verteilen zu können. Plan hat keine Programmgebiete auf der Insel Sulawesi, es sind keine Patenkinder betroffen.
Plan arbeitet seit 1969 in Indonesien. Der Inselstaat ist wegen seiner Lage auf dem Pazifischen Feuerring regelmäßig von Erdbeben betroffen. Am zweiten Weihnachtstag 2004 hatten ein Erdbeben und ein darauffolgender Tsunami in Indonesien und den Anrainerstaaten rund 230.000 Menschen getötet.