Die Sieger:innen des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2021 sind am Donnerstag in Berlin geehrt worden. Die Auszeichnung in der Sparte Deutschland/ Österreich überreichte Stifter Ulrich Wickert persönlich an Renate Meinhof. In ihrem Beitrag „An der Front“ für die Süddeutsche Zeitung ging sie der Frage nach, was gegen sexuelle Gewalt an Kindern in Deutschland getan werden kann. Der diesjährige Peter Scholl-Latour Preis, der für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten verliehen wird, ging an Isabel Schayani für die WDRforyou-Reportage „Hoffnung, nur noch Hoffnung: Kinder in Moria“. Ihr Kameramann Salama Abdo nahm die Trophäe von dem Plan-Vorstandsvorsitzenden Werner Bauch entgegen. Abdel Aziz Nabaloum, Redakteur der Tagezeitung Les Editions Sidwaya in Burkina Faso, erhielt den Preis International für „Intern vertriebene Schülerinnen: Wenn die Hoffnung auf Bildung zerbricht“. Der Girls LEAD Award für die Medienarbeit Jugendlicher zur Gleichberechtigung wurde an das Plan-Projekt „Sichere Städte für Mädchen in Lima“ vergeben.
Ulrich Wickert, Stifter und Plan-Kuratoriumsmitglied, sagte: „Mit ihrer Reportage „An der Front“ für die Süddeutsche Zeitung hat Renate Meinhof ein Analysestück über sexuelle Gewalt gegen Kinder geschrieben, dass durch Reflektion und sprachliche Feinheit besticht. Ein gezielter Einsatz von Erzählsituationen ermöglicht es den Lesern, sich ein eigenes Bild von Art und Ausmaß dieser Ungeheuerlichkeiten zu machen. Der Autorin gelingt es damit auch, Position zu beziehen. Ein hervorragender journalistischer Beitrag, der lange nachwirkt!“
Jurymitglied Susanne Amann, Managing Editor des Nachrichtenmagazins Der Spiegel: „Was die Reportage „Hoffnung, nur noch Hoffnung“ über Kinder im Flüchtlingslager Moria so besonders macht, sind sowohl die Perspektive als auch die Sprache. Isabel Schayani begegnet den Kindern auf Augenhöhe, ohne je die journalistische Distanz zu verlieren. Der Film hat eine emotionale Wucht, der einen beim Anschauen umhaut.“
ZDF-Moderator und Jurymitglied Markus Lanz: „Die Reportage „Intern vertriebene Schülerinnen: Wenn die Hoffnung auf Bildung zerbricht“ von Abdel Aziz Nabaloum zeigt, dass Burkina Faso mitnichten ein stabiles Land ist. Brutale Übergriffe von Dschihadisten und anderen militanten Gruppen haben 1,3 Millionen Menschen zu Heimatlosen gemacht. Am Beispiel eines Mädchens schildert der Autor eindringlich die Folgen dieser humanitären Katastrophe, die sich fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit entwickelt hat.“
88 Journalist:innen aus 11 Ländern bewarben sich für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2021, der mit insgesamt 24.000 Euro dotiert ist. Zur Jury gehören: Susanne Amann (Der Spiegel), Karl Günther Barth (Autor und Publizist), Thomas Frankenfeld (Journalist und Autor), Brigitte Huber (Brigitte), Rudi Klausnitzer (Medienmanager), Christoph Lanz (Thomson Foundation), Markus Lanz (ZDF), Charlotte Maihoff (RTL aktuell), Jürgen Merschmeier (Journalist und Politikberater), Barbara Scherle (ProSiebenSat1), Viola Wallmüller (Funke Entertain GmbH), Ulrich Wickert und Dr. Werner Bauch (Plan International Deutschland).
Ulrich Wickert unterstützt die Projekte und Kampagnen von Plan International seit 1995 und ist ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums der deutschen Organisation. 2011 gründete er die Ulrich Wickert Stiftung, die den Journalistenpreis vergibt. Peter Scholl-Latour war Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland. Der Sonderpreis mit seinem Namen wird zu Ehren seines besonderen Engagements vergeben.
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