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Baby Nargis wurde 2011 in Indien geboren und ist eines von mehreren Babys, die weltweit symbolisch zum siebenmilliardsten Menschen erklärt wurden. © Plan
Baby Nargis wurde 2011 in Indien geboren und ist eines von mehreren Babys, die weltweit symbolisch zum siebenmilliardsten Menschen erklärt wurden. © Plan
10.07.2015 - von Anne Rütten

Weltbevölkerungstag: Mehr Rechte für sexuelle Selbstbestimmung

Die Weltbevölkerung steigt. Mehr als sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde - und pro Minute werden es 155 Erdenbürger mehr. Zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli macht Plan International Deutschland darauf aufmerksam, dass die sexuelle und reproduktive Gesundheit eine der Herausforderungen ist, denen wir uns mit den wachsenden Bevölkerungszahlen stellen müssen.

Wie sich die Größe der Weltbevölkerung entwickeln wird, hängt neben der Lebenserwartung und der Kindersterblichkeit auch davon ab, ob und wie schnell die Geburtsraten fallen werden. Zwar sinkt die Anzahl der Kinder pro Frau weltweit; dies betrifft jedoch vor allem die westlichen Länder.  Laut UNFPA, dem Bevölkerungsfond der Vereinten Nationen, hatten Frauen in den frühen 1970er Jahren noch durchschnittlich 4,5 Kinder. Bis 2014 sank diese Zahl auf durchschnittlich 2,5 Kinder pro Frau. Der Wunsch nach kleineren Familien ist auch in vielen Entwicklungsländern vorhanden, doch dort fehlt es an Angeboten zur Familienplanung.

Das Guttmacher Institut hat berechnet, dass weltweit 225 Millionen Frauen gerne verhüten wurden, aber keine Möglichkeit dazu haben. „Aus der menschen- und frauenrechtlichen Perspektive besteht die Herausforderung des Bevölkerungswachstums deswegen vor allem darin, diesen Mädchen und Frauen die Chance zu umfassender Sexualaufklärung, zu Verhütungsmitteln und zur Betreuung während der Schwangerschaft, Geburt und danach zu geben“, sagt Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland.

Die Millenium-Enwicklungsziele (MDGs) 4 und 5 hatten zum Ziel, die Sterblichkeitsraten von Kindern und Müttern zu senken. „Trotz partieller Erfolge hinkten diese beiden den anderen MDG-Zielen am weitesten hinterher. Darum ist es wichtig, dass diese Ziele in der Post-2015 Agenda mit neuem Nachdruck bearbeitet werden. Angesichts der zunehmenden Zahl von Konflikten weltweit und der besonderen Gefährdung von Kindern, Jugendlichen und Frauen in diesen Konflikten ist es umso wichtiger, diese Bevölkerungsgruppen besonders zu schützen und zu versorgen“, betont Maike Röttger.