Hamburg, 21.09.2023 –
Die Sieger:innen des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2023 sind am Mittwoch in Berlin geehrt worden. Matthias Deiß, stellvertretender Leiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio, überreichte den Preis Deutschland/Österreich an Anton Stanislawski. Dieser überzeugte die Jury mit seinem TV-Beitrag „Klimawandel: Das erwartet unsere Kinder“ für das rbb-Format „Jetzt mal konkret“. Der diesjährige Peter Scholl-Latour Preis, der für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten verliehen wird, ging an Wolfgang Bauer für die Zeit-Reportage „Kiew im Krieg“.
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hielt die Eröffnungsrede der Verleihung. Sie würdigte Preisträger:innen und Nominierte: „In fast jedem Land der Welt gelten die Rechte der Kinder. Auf Schutz, auf Förderung, auf Beteiligung – und doch zeigen die hier nominierten Reportagen und Berichte, wie groß die Herausforderungen sind, die Rechte eines jeden Kindes auf dieser Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Kinder sind meistens die Hauptleidtragenden. Ob es um die Auswirkungen der Klima-Krise, die Corona-Pandemie oder die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine geht. All das verschlechtert die Lage von Millionen Kindern weltweit zusätzlich. Diese Realität, mit der Kamera ungefiltert eingefangen, ist oft schwer zu ertragen. Aber diese Beiträge rütteln auf. Und sie geben den Kindern eine Stimme und machen ihre Rechte sichtbar. Auch in unserem Land haben Kinder ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass die Kinderrechte im Grundgesetz ausdrücklich verankert werden."
Ulrich Wickert, Stifter und Plan-Kuratoriumsmitglied: „Die Einreichungen für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2023 zeigen eine beeindruckende journalistische Qualität und schaffen Aufmerksamkeit für die weltweite Situation von Kindern und Jugendlichen. Die Journalistinnen und Journalisten zeigen Haltung und ermahnen uns, zu handeln. Das ist ein entscheidender Schritt, um die Kinderrechte zu verwirklichen.“
Reporterin Lum Precious und der Korrespondent der Deutschen Welle Jean-Marie Ngong Song in Kamerun erhielten den Preis International. In ihrem TV-Beitrag für die Mädchen-Reportagereihe „GirlZ Off Mute“ zeigen sie, wie sehr die Krise im anglophonen Teil ihrer Heimat das Recht der Kinder auf Bildung gefährdet. Die Jugendlichen eines Klimaschutz-Projekts auf den Salomonen wurden für ihre Medienarbeit mit dem Girls LEAD Award geehrt.
98 Journalist:innen aus 14 Ländern bewarben sich 2023 für den Journalistenpreis der Ulrich Wickert Stiftung, der mit insgesamt 24.000 Euro dotiert ist. Zur Jury gehören: Susanne Amann (Der Spiegel), Matthias Deiß (ARD-Hauptstadtstudio), Thomas Frankenfeld (Journalist und Autor), Brigitte Huber (Brigitte), Rudi Klausnitzer (Medienmanager), Christoph Lanz (Thomson Foundation), Markus Lanz (ZDF), Charlotte Maihoff (RTL aktuell), Jürgen Merschmeier (Journalist und Politikberater), Barbara Scherle (ProSiebenSat.1), Viola Wallmüller (FUNKE Entertain GmbH), Ulrich Wickert und Dr. Werner Bauch (Plan International Deutschland).
Ulrich Wickert unterstützt die Projekte und Kampagnen von Plan International seit 1995 und ist ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums der deutschen Organisation. 2011 gründete er die Ulrich Wickert Stiftung, die den Journalistenpreis vergibt. Peter Scholl-Latour war Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland. Der Sonderpreis mit seinem Namen wird zu Ehren seines besonderen Engagements vergeben.