Rassismus einfach erklärt
Im Alltag hören wir den Begriff "Rassismus" ab und zu. Nicht immer ist ganz klar, was damit gemeint ist. Wir von Plan International erklären den Begriff einfach.
Das Wort Rassismus leitet sich von der sogenannten Rasse ab. Im Tierreich gibt es verschiedene Arten von Tieren, beispielsweise Hunderassen.
Bei Rassismus geht es darum, Menschen einzuteilen. Rassismus teilt Menschen in unterschiedliche "Rassen" ein.
Personen, die diese Ansicht haben, heißen nach offizieller Definition Rassisten. Für sie sind nicht alle Menschen gleich. Sie teilen Menschen in unterschiedliche Rassen, also in verschiedene Gruppen ein. Warum Rassisten das tun? Weil die Menschen zum Beispiel eine andere Hautfarbe, eine andere Muttersprache, eine andere Religion oder andere Merkmale haben, als sie selbst.
Was passiert beim Rassismus?
In Deutschland kam es früher oft zu rassistischer Diskriminierung. Die Politik hatte während der Zeit des Nationalsozialismus Rassismus als "wissenschaftliche Lehre" bezeichnet. Die Nationalsozialisten waren antisemitisch und fremdenfeindlich. Antisemitismus ist eine Form des Rassimus. Es bedeutet, dass die Nationalsozialisten gegen die Menschen waren, die einen jüdischen Glauben hatten.
Auch andere Völker wurden von den Nationalsozialisten als schlechter angesehen. Für sie sollte es nur die "deutsche Rasse" geben. Alle anderen wären eine "minderwertige Rasse" gegenüber den Deutschen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Millionen unschuldiger Menschen getötet. Aber auch heute noch gibt es rassistisches Denken und Fremdenfeindlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland.
Viele Jahre lang gab es in den USA Restaurants, Kinos und Schulen, die schwarze und weiße getrennt besuchen mussten. Auch bei den Schulen gab es große Unterschiede: Die Schulen für schwarze Amerikaner bekamen nicht so viel Geld, wie die Schulen der weißen Amerikaner. Deshalb konnten viele schwarze Kinder nicht so gut lernen wie die weißen Kinder.
Das Thema ist heute noch in den USA aktuell, das sehen wir an der BlackLivesMatter-Bewegung, auf deutsch: Schwarze Leben zählen. Mit großen Demonstrationen und Protesten währen sich viele schwarze Menschen gegen Diskriminierung. Tausende von ihnen erlebten schon Rassismus und Gewalt wegen ihrer Hautfarbe.
In Südafrika hatten schwarze Südafrikaner beispielsweise in der Eisenbahn ihre eigenen Abteile und getrennte Toiletten. Das war die Zeit der Apartheid in Südafrika. Dort hatten schwarze Südafrikaner weniger Rechte als weiße Südafrikaner.
Personen, die rassistisch sind, denken, dass Menschen von anderen Gruppen weniger wert sind. Die eigene Gruppe halten Personen mit rassistischen Gedanken für besser, klüger oder überlegen.
Die Ideologie, also die Logik beim Rassismus, ist Folgende: "Ich lehne jemanden ab, bin gemein und und unfreundlich, nur weil er oder sie anders aussieht oder eine andere Kultur hat. Mir ist egal, was er oder sie tut oder sagt. Ich interessiere mich nicht für seine oder ihre Meinung oder seine Lieblingsbeschäftigung. Ich sehe nur, dass er anders ist, als ich."
Menschen von "anderen Gruppen" erfahren Diskriminierung, das Gegenteil von Gleichberechtigung. Sie werden beschimpft und schlecht gemacht. Sie werden rassistisch behandelt. Das ist nicht richtig. Jeder Mensch ist in unserer Gesellschaft gleich viel wert. Herkunft oder Religion spielen dabei keine Rolle.
Gut zu wissen:
Um gegen all diese Ungerechtigkeit zu protestieren, gibt es jedes Jahr am 21. März den internationalen Tag gegen Rassismus.
Menschenrechte verbieten Rassismus...
In vielen Staaten der Welt gelten die Menschenrechte. Auch die Vereinten Nationen sprechen sich für diese Rechte aus. Dazu gehört, dass niemand wegen seiner Sprache, seiner Heimat, seiner Rasse oder seiner Hautfarbe benachteiligt oder bevorzugt werden darf. So steht es in dem internationalen Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte, welches im Jahr 1966 verabschiedet wurde.
Rassismus und jegliche Form von Ausgrenzung ist also verboten, weil es gegen die Menschenrechte verstößt. Leider kommt es trotzdem zu rassistischen Ereignissen und Handlungen. Es ist schwer, dafür eine Erklärung zu finden.
...und doch kommt Rassismus immer noch vor
Heute gibt es noch Formen und Benachteiligungen, die mit dem Rassismus verwandt sind. Wir sprechen dann von Diskriminierung. Das kann das andere Geschlecht betreffen, beispielsweise Mädchen und Frauen. In vielen Ländern dürfen Mädchen nicht zur Schule gehen, weil sie im Haushalt helfen oder arbeiten müssen. Jungen können häufiger zur Schule gehen. Frauen erhalten heute für den gleichen Job immer noch weniger Geld als Männer.
Aber auch Frauen und Männer, die das gleiche Geschlecht lieben, werden diskriminiert. Sie sind homosexuell und haben es in vielen Ländern schwer, ihre Liebe öffentlich zu zeigen. Dabei sind sie nicht schlechter als andere Menschen und sollten nicht so behandelt werden.
Quiz: Alles verstanden?
Was ist eine Ansicht von Menschen, die rassistisch sind?
- A: Ich mag das Hemd von der Person nicht.
- B: Ich behandle alle Menschen gleich.
- C: Ich lehne die Person ab, weil sie eine andere Hautfarbe hat als ich.