Gemeinsam stark durch den Start
Das Projekt zielt darauf ab, die Chancengerechtigkeit zugewanderter Kinder zu erhöhen und ihre Integration zu fördern. Gemeinsam mit Kooperationspartner Papilio gGmbH setzen wir in der Kita an, denn wenn die Ressourcen der Kinder bereits in jungen Jahren gestärkt werden, wird ihnen ein optimaler Start in die deutsche Gesellschaft ermöglicht.
Um das zu erreichen bieten wir ein mehrstufiges Fortbildungsprogramm für Kita-Mitarbeitende an, durch welches sie in ihrem pädagogischen Handeln gestärkt werden sollen. Von uns entwickelte praktische Arbeitsmaterialien unterstützen sie bei er kindgerechten Behandlung integrationsrelevanter Themen.
Das Projekt in der Übersicht
Projektregion:
bundesweit
Projektlaufzeit:
Juli 2019 – Juni 2022
Ziele:
- Kinderschutz durch Förderung der Handlungssicherheit von pädagogischem Personal steigern
- Integration und Teilhabe zugewanderter Kinder fördern
Maßnahmen:
- Durchführung von Fortbildungen für Kita-Leitungen
- Durchführung von Fortbildungen für Kita-Mitarbeitende
- Erstellung von Arbeitsmaterial für Kita-Mitarbeitende für die Umsetzung mit Kindern
- Anleitung zur praktischen Arbeit mit Kita-Kindern zu integrationsrelevanten Themen
- Proaktive Beratung teilnehmender Kitas zur Implementierung der vermittelten Ansätze
Hintergrund des Projekts
Allein unter den von 2015 bis 2017 in Deutschland schutzsuchenden Menschen sind die Hälfte mit ihren Kindern hier angekommen; davon sind mindestens zwei Drittel jünger als sechs Jahre. Die zugewanderten Familien stehen neben bürokratischen Hürden oftmals auch vor sozialen Herausforderungen, die sich auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirken können.
Die Kita bietet sich als idealer Ort für das Projektvorhaben an, denn sie stellt für zugewanderte Familien oft einen der ersten Berührungspunkte mit der neuen Gesellschaft dar. Wenn die Ressourcen der Kinder bereits in jungen Jahren gestärkt und mit ihrer Interkulturalität feinfühlig umgegangen wird, ermöglicht ihnen das einen optimalen Start in die deutsche Gesellschaft.
Für viele Kitas bedeutet der stetige Zuwachs an zugewanderten Kindern eine Herausforderung, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen alle Kinder und ihrer Eltern in ihrer pädagogischen und administrativen Arbeit zu bedienen. Sie wünschen sich Handlungssicherheit etwa im Umgang mit sprachlichen Barrieren im Austausch mit Eltern oder bei ethnischen und kulturellen Sensibilitäten unter den Kindern.
Plan und Papilio haben daher ein Fortbildungsprogramm entwickelt, um die vorurteilsbewusste pädagogische Arbeit der Kita-Mitarbeitenden zu stärken und sie für die Bedürfnisse zugewanderter Kinder zu sensibilisieren. So werden die Pädagoginnen und Pädagogen entlastet und gestärkt und sind umso besser in der Lage, durch ihre Betreuung zugewanderte Kinder in ihrer Integration zu fördern.
Unsere Projektziele
Das Ziel des Projektes ist es, die Integration zugewanderter Kinder nachhaltig zu fördern. Die Arbeit in Kitas erlaubt es, die Kinder besonders früh in ihrer Entwicklung zu stärken und ihnen damit bereits kurz nach ihrer Ankunft einen möglichst guten Start in die neue Gesellschaft zu ermöglichen. Dafür setzen wir auf zwei Ebenen an: Kita-Mitarbeitende werden in Fortbildungen in einer integrationsfördernden pädagogischen Arbeit gestärkt. Anschließend werden sie dazu befähigt, gemeinsam mit den Kindern Themen zu behandeln, die ihre psychosoziale Gesundheit und ein kultursensitives Zusammenleben fördern.
Besonders Kinder mit Flucht- und Migrationserfahrung profitieren von der Arbeit, denn nur, wenn sie ihre Rechte selbstbewusst einfordern können und zur Teilhabe an der Gesellschaft fähig sind, ist eine nachhaltige Integration möglich. Es werden aber bewusst alle Kita-Kinder in das Projekt eingeschlossen, denn ein interkulturelles Zusammenleben gelingt nur, wenn alle aktiv beteiligt werden.
Was wir für den Projekterfolg tun
Wir bieten ein dreistufiges Fortbildungsprogramm an, bei dem zunächst die Leitungen der Kitas und dann ihre Mitarbeitenden geschult werden. Kernthemen der Fortbildungen umfassen die vorurteilsbewusste Pädagogik, Kultursensitivität in der Kita und praktische Handlungsleitfäden für die Arbeit mit Familien mit Flucht- und Migrationserfahrung.
In einem ersten Schritt werden die Kita-Leitungen geschult. Sie tragen nicht nur als Multiplikatorinnen und Muliplikatoren ihr gesammeltes Wissen zurück ins Team, sondern können bereits auf administrativer Ebene einen Grundstein für integrationsfördernde Arbeit in den Kitas legen.
Im zweiten Schritt wird das gesamte pädagogische Personal der Kitas als Team fortgebildet. Der Fokus liegt neben der Einführung in die vorurteilsbewusste Pädagogik auch darauf, eine gemeinsame Haltung zu entwickeln, durch die das Team sich gegenseitig in herausfordernden Situationen stärkt und ein kultursensitives Leitbild verfolgen kann.
Einzelne Mitarbeitende werden im dritten Schritt tiefergehend in die bisher vermittelten Konzepte eingeführt und werden zudem mit dem von Plan und Papilio entwickelten Praxismaterial vertraut gemacht, welches zur thematischen Arbeit mit den Kindern genutzt werden kann. Das Kernthema der Fortbildung ist also die praktische Arbeit mit allen Kita-Kindern und die bedarfsgerechte Umsetzung in dem jeweiligen Arbeitskontext der Teilnehmenden.
Um die psychosoziale Gesundheit der Kinder weiter zu fördern und ihre Kultursensitivität zu stärken haben Plan und Papilio Praxismaterial erstellt, mit dem integrationsrelevante Themen in der Kita behandelt werden können. Das modular aufgebaute Material umfasst unter anderem die Themen Kinderrechte, Umgang mit Gefühlen und Rassismusprävention. Die Kita-Mitarbeitenden werden im Rahmen der dritten Fortbildungsmaßnahme in das Material eingeführt und dazu befähigt, es in ihren Kitas mit den Kindern selbstständig umzusetzen.
Kita-Kinder mit Flucht- oder Migrationserfahrungen profitieren in besonderem Maße von der praktischen Arbeit, da eine frühe Förderung ihrer Resilienz und ihrer interkulturellen Sensibilität sie bei der Integration in die neue Gesellschaft unterstützen kann. Es werden jedoch bewusst alle Kinder eingebunden. Denn Themen wie Kinderrechte und Umgang mit Gefühlen sind unabhängig der eigenen Herkunft wichtig, um das Selbstbewusstsein und die psychosoziale Gesundheit der Kinder zu stärken. Und ein integrationsförderndes Miteinander in der Kita kann nur funktionieren, wenn alle Kinder für Interkulturalität sensibilisiert werden.
Da es sich um ein Pilotprojekt handelt ist es wichtig, die Wirksamkeit der Fortbildungen und des Praxismaterials wissenschaftlich zu prüfen. Denn nur wenn die Maßnahmen wirklich effektiv sind, können zugewanderte Kinder und ihre Familien nachhaltig in ihrer Teilhabe an der neuen Gesellschaft gefördert werden. Um das zu gewährleisten, wird das gesamte Projekt durch einen wissenschaftlichen Dienstleister begleitet und evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluation werden am Projektende veröffentlicht und dienen damit nicht nur der Qualitätssicherung des aktuellen Projektes, sondern können wegweisend sein für die weitere Arbeit im Bereich der Integration zugewanderter Kinder.
Downloads
- Publikation: Vom Ich zum Wir (1,63 MB, PDF herunterladen )
Das Projekt findet in Kooperation mit Papilio gGmbH statt.